Wer ist für die Beseitigung von Verstopfungen im Abfluss zuständig?
Verstopfte Abflüsse in Mietwohnungen sind Vermietersache. Die Beseitigung fällt unter die Instandhaltungspflicht des Vermieters, da funktionierende Abflüsse zum vertragsgemäßen Zustand der Wohnung gehören. Mieter sollten den Vermieter umgehend informieren, der sich dann um die Behebung des Problems kümmern muss. Eigenmächtige Reparaturen sind oft nicht ratsam.
Verstopfter Abfluss: Mieter oder Vermieter? Eine Frage der Zuständigkeit
Ein verstopfter Abfluss ist ärgerlich und kann schnell zu einem echten Problem werden. Doch wer ist verantwortlich für die Beseitigung, wenn der Ärger in einer Mietwohnung auftritt? Die eindeutige Antwort ist nicht immer sofort ersichtlich, denn die Zuständigkeit hängt stark von der Ursache der Verstopfung ab.
Die Regel: Der Vermieter ist zuständig – in den meisten Fällen.
Grundsätzlich fällt die Beseitigung von Verstopfungen im Abfluss in Mietwohnungen in den Verantwortungsbereich des Vermieters. Dies ergibt sich aus seiner Instandhaltungspflicht (§ 535 BGB). Funktionierende Abflüsse in Bad, Küche und WC gehören zum vertragsgemäßen Zustand einer Wohnung und ermöglichen die ordnungsgemäße Nutzung. Verstopfungen, die durch den normalen Gebrauch entstehen – beispielsweise durch Haare im Badewannenabfluss oder Speisereste im Küchensieb – fallen eindeutig unter die Instandhaltungspflicht des Vermieters.
Die Ausnahme: Eigenverschulden des Mieters.
Die Verantwortlichkeit des Vermieters endet jedoch dort, wo ein Verschulden des Mieters die Verstopfung verursacht hat. Wer beispielsweise regelmäßig große Mengen an Fetten oder Fremdkörpern in den Abfluss gibt, der trägt die Kosten für die Beseitigung selbst. Gleiches gilt, wenn der Mieter den Abfluss absichtlich oder grob fahrlässig beschädigt hat. In diesen Fällen kann der Vermieter den Mieter auf Schadensersatz in Anspruch nehmen. Die Beweislast liegt hier beim Vermieter, der nachweisen muss, dass der Mieter für die Verstopfung verantwortlich ist.
Wie sollte der Mieter vorgehen?
Bei einer Verstopfung sollte der Mieter den Vermieter umgehend informieren, idealerweise schriftlich per Einschreiben, um den Nachweis der Meldung zu haben. Dabei sollte die Art der Verstopfung und der betroffene Abfluss genau beschrieben werden. Eigenständige Reparaturversuche sind im Allgemeinen nicht empfehlenswert, da sie unter Umständen den Schaden verschlimmern oder sogar zu weiteren Problemen führen können. Ausnahmen bilden lediglich einfache Maßnahmen wie das Entfernen von sichtbaren Fremdkörpern aus dem Abflusssieb. Kosten für selbst durchgeführte Reparaturen können im Nachhinein nicht unbedingt vom Vermieter erstattet werden.
Der Mietvertrag und die Hausordnung:
Im Mietvertrag selbst oder in einer separaten Hausordnung können zusätzliche Regelungen zur Zuständigkeit bei Abflussverstopfungen getroffen werden. Diese Regelungen sind jedoch nur dann gültig, wenn sie nicht gegen das gesetzlich geregelte Verhältnis zwischen Mieter und Vermieter verstoßen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Bei einer Verstopfung, die durch normalen Gebrauch entsteht, ist der Vermieter in der Pflicht. Nur bei nachweislichem Verschulden des Mieters trägt dieser die Kosten. Eine frühzeitige und dokumentierte Information des Vermieters ist in jedem Fall ratsam. Im Zweifelsfall empfiehlt sich die Beratung durch einen Mieterverein oder einen Rechtsanwalt.
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