Welche Stoffe sind nicht bei Rosacea erlaubt?

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Rosacea-Betroffene sollten auf bestimmte Lebensmittel achten, da diese Entzündungen fördern und die Gefäße erweitern können. Substanzen, die Histamine freisetzen, verschlimmern zudem Rötungen und Schwellungen. Durch den Verzicht auf typische Trigger wie scharfe Speisen, Zitrusfrüchte, Alkohol und sehr heiße Getränke lässt sich das Hautbild oft deutlich verbessern.

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Rosacea: Die verbotene Liste der Auslöser – ein individueller Ansatz

Rosacea, eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, lässt sich nicht mit einer einfachen „Verbotenen Liste“ behandeln. Was bei dem einen Betroffenen einen heftigen Schub auslöst, ist für den anderen vielleicht völlig unproblematisch. Trotzdem gibt es bestimmte Stoffgruppen und Lebensmittel, die bei vielen Rosacea-Patienten zu einer Verschlimmerung der Symptome führen. Es gilt also, durch Ausprobieren und sorgfältige Selbstbeobachtung die persönlichen Trigger zu identifizieren.

Der Schlüssel liegt im Verständnis der zugrundeliegenden Prozesse. Rosacea zeichnet sich durch eine erhöhte Reaktivität der Blutgefäße aus, die zu Rötungen, Hitzegefühl, Pusteln und Papeln führt. Diverse Faktoren können diese Reaktivität verstärken. Hierzu zählen unter anderem:

1. Histamin und Histaminliberatoren: Histamin ist ein körpereigener Botenstoff, der Entzündungsreaktionen auslöst und Gefäße erweitert. Viele Lebensmittel enthalten Histamin oder bewirken dessen Freisetzung im Körper. Hierzu gehören:

  • Gefermentete Produkte: Käse (vor allem Hartkäse), Sauerkraut, Sauermilchprodukte, fermentierter Fisch (z.B. Sushi, eingelegter Hering). Die Histaminmenge variiert je nach Reifegrad und Herstellungsverfahren.
  • Alkoholische Getränke: Besonders Rotwein, aber auch Bier und Spirituosen können Histamin enthalten und die Histaminausschüttung fördern.
  • Tomaten: Obwohl kontrovers diskutiert, berichten viele Rosacea-Betroffene über eine Verschlimmerung ihrer Symptome nach dem Verzehr von Tomaten und tomatenhaltigen Produkten.
  • Spinat und Auberginen: Diese enthalten ebenfalls Substanzen, die die Histaminausschüttung anregen können.

2. Gefäßerweiternde Substanzen: Neben Histamin gibt es weitere Substanzen, die die Blutgefäße erweitern und somit die Rosacea-Symptome verstärken können. Hierzu gehören:

  • Scharfe Gewürze: Chili, Cayennepfeffer, Ingwer etc. führen zu einer verstärkten Durchblutung und somit zu verstärkten Rötungen.
  • Koffein: Koffein kann die Gefäße erweitern und somit die Symptome verschlimmern.
  • Heiße Getränke: Sehr heißer Kaffee, Tee oder Suppe können die Haut zusätzlich reizen.
  • Nikotin: Rauchen verschlimmert die Rosacea-Symptome in der Regel deutlich.

3. Weitere potenzielle Auslöser:

  • Zitrusfrüchte: Die Säure in Zitrusfrüchten kann die Haut reizen.
  • Stark verarbeitete Lebensmittel: Oft enthalten diese viele Zusatzstoffe, die die Haut negativ beeinflussen können.

Wichtig: Es handelt sich hier um allgemeine Hinweise. Die individuelle Reaktion auf Lebensmittel ist sehr unterschiedlich. Ein Ernährungstagebuch kann helfen, persönliche Trigger zu identifizieren. Bei Verdacht auf Rosacea ist eine Beratung durch einen Hautarzt unerlässlich. Er kann die Diagnose stellen und eine geeignete Therapie empfehlen, die auch die Ernährung miteinbeziehen kann. Eine pauschale Aussage, welche Stoffe niemals erlaubt sind, ist daher nicht möglich. Der Fokus liegt auf dem individuellen Umgang mit den persönlichen Triggern.