Welche Nahrungsergänzungsmittel fördern Nierensteine?

10 Sicht

Eine übermäßige Zufuhr von Vitamin C und D durch Nahrungsergänzungsmittel kann die Ausscheidung von Oxalat und Kalzium im Urin erhöhen und somit das Risiko von Nierensteinen begünstigen. Ein erhöhter Harnsäurespiegel im Urin stellt ebenfalls einen bedeutenden Risikofaktor für die Bildung dieser Harnsteine dar.

Kommentar 0 mag

Vorsicht vor Überdosierung: Welche Nahrungsergänzungsmittel das Risiko für Nierensteine erhöhen können

Nahrungsergänzungsmittel sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Viele Menschen greifen zu ihnen, um ihre Ernährung zu optimieren, Mängel auszugleichen oder ihre Gesundheit zu unterstützen. Doch was viele nicht bedenken: Nicht alles, was gut gemeint ist, ist auch gut für den Körper. Insbesondere bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist Vorsicht geboten, da eine Überdosierung das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme erhöhen kann, darunter auch die Bildung von Nierensteinen.

Nierensteine sind feste Ablagerungen, die sich in den Nieren bilden und zu starken Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen und blutigem Urin führen können. Die Ursachen für die Entstehung von Nierensteinen sind vielfältig, aber die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Einige Nahrungsergänzungsmittel können, bei übermäßigem Konsum, die Bildung von Nierensteinen begünstigen.

Vitamin C: Überschuss führt zu Oxalat-Überschuss

Vitamin C, auch bekannt als Ascorbinsäure, ist ein wichtiges Antioxidans und spielt eine Rolle bei der Immunabwehr. Die empfohlene Tagesdosis liegt für Erwachsene bei etwa 90 mg. Viele Menschen nehmen jedoch deutlich höhere Dosen über Nahrungsergänzungsmittel zu sich, oft in der Annahme, damit Erkältungen vorzubeugen. Eine übermäßige Zufuhr von Vitamin C kann jedoch dazu führen, dass der Körper mehr Oxalat produziert und ausscheidet. Oxalat ist eine Substanz, die sich mit Kalzium im Urin verbinden und Kalziumoxalat-Steine bilden kann – die häufigste Art von Nierensteinen.

Vitamin D: Erhöhter Kalziumspiegel als Risikofaktor

Vitamin D ist wichtig für die Knochengesundheit und die Aufnahme von Kalzium. Es wird durch Sonnenlicht in der Haut gebildet und kann auch über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Ein Mangel an Vitamin D ist in unseren Breitengraden weit verbreitet. Allerdings kann eine übermäßige Supplementierung von Vitamin D zu einem erhöhten Kalziumspiegel im Blut führen, was wiederum die Kalziumausscheidung im Urin erhöht. Dieser hohe Kalziumspiegel im Urin kann das Risiko für die Bildung von Kalziumsteinen erhöhen.

Weitere Risikofaktoren: Harnsäure und bestimmte Mineralien

Neben Vitamin C und D können auch andere Nahrungsergänzungsmittel oder Inhaltsstoffe die Bildung von Nierensteinen begünstigen. Dazu gehören:

  • Harnsäure-fördernde Substanzen: Einige Nahrungsergänzungsmittel, insbesondere solche, die für den Muskelaufbau oder die Leistungssteigerung beworben werden, können den Harnsäurespiegel im Körper erhöhen. Ein erhöhter Harnsäurespiegel im Urin ist ein bekannter Risikofaktor für die Bildung von Harnsäuresteinen.
  • Kalzium: Obwohl Kalzium für die Knochengesundheit unerlässlich ist, kann eine übermäßige Einnahme von Kalziumpräparaten, insbesondere ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr, das Risiko für Kalziumsteine erhöhen.
  • Künstliche Süßstoffe: Einige Studien deuten darauf hin, dass bestimmte künstliche Süßstoffe, wie z.B. Fructose, die Bildung von Nierensteinen begünstigen können.

Was kann man tun, um das Risiko zu minimieren?

Um das Risiko für die Bildung von Nierensteinen zu minimieren, ist es wichtig, folgende Punkte zu beachten:

  • Ärztliche Beratung: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, insbesondere wenn Sie bereits an Nierenproblemen leiden oder eine familiäre Vorbelastung haben.
  • Dosierung beachten: Halten Sie sich strikt an die empfohlene Tagesdosis der jeweiligen Nahrungsergänzungsmittel.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend Wasser über den Tag verteilt (mindestens 2-3 Liter), um die Nierenfunktion zu unterstützen und die Konzentration von Mineralien im Urin zu verdünnen.
  • Ausgewogene Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Lassen Sie regelmäßig Ihre Nierenfunktion überprüfen, insbesondere wenn Sie Risikofaktoren für Nierensteine haben.

Fazit

Nahrungsergänzungsmittel können durchaus sinnvoll sein, um bestimmte Nährstoffmängel auszugleichen. Allerdings ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass eine übermäßige Einnahme auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, darunter die Bildung von Nierensteinen. Eine umsichtige Einnahme, die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und die Einhaltung der empfohlenen Dosierungen sind entscheidend, um von den Vorteilen von Nahrungsergänzungsmitteln zu profitieren, ohne das Risiko für Nierensteine zu erhöhen. Im Zweifelsfall ist die Rücksprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater immer empfehlenswert.