Was tun, wenn die Blasenentzündung trotz Antibiotika nicht weggeht?

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Hartnäckige Blasenentzündungen trotz Antibiotika können ein Zeichen resistenter Bakterien sein. Ist das gewählte Medikament unwirksam, überleben die Erreger und die Entzündung persistiert. Eine Urinkultur ist jetzt entscheidend: Sie identifiziert die spezifischen Bakterien und ermöglicht die Wahl eines gezielten, wirksameren Antibiotikums. Nur so kann die Infektion erfolgreich bekämpft werden.

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Hartnäckige Blasenentzündung: Wenn Antibiotika nicht helfen

Eine Blasenentzündung (Zystitis) ist unangenehm und wird in der Regel mit Antibiotika behandelt. Doch was, wenn die Beschwerden trotz Antibiotikabehandlung anhalten oder sogar wiederkehren? Das ist kein seltenes Phänomen und kann verschiedene Ursachen haben. Ein einfacher “Abwarten und Tee trinken”-Ansatz ist hier fehl am Platz, denn eine unbehandelte oder unzureichend behandelte Blasenentzündung kann ernsthafte Folgen haben, wie beispielsweise eine Nierenbeckenentzündung.

Warum hilft das Antibiotikum nicht?

Die häufigste Ursache für eine persistierende Blasenentzündung trotz Antibiotika ist die Resistenz der Bakterien. Nicht alle Bakterien reagieren gleich gut auf Antibiotika. Wurde ein falsches Antibiotikum verschrieben oder war die Dosis zu niedrig, überleben resistente Keime die Behandlung. Diese vermehren sich weiter und verursachen die anhaltenden Beschwerden. Andere Faktoren, die eine Behandlung erschweren können, sind:

  • Falsche Diagnose: Die Symptome einer Blasenentzündung können anderen Erkrankungen ähneln. Eine falsche Diagnose führt natürlich zu einer ineffektiven Behandlung. Intermittierende oder chronische Schmerzen im Unterleib sollten daher gründlich abgeklärt werden.
  • Unvollständige Behandlung: Eine zu früh abgebrochene Antibiotika-Einnahme erlaubt ebenfalls das Überleben resistenter Bakterien. Die Einnahme muss unbedingt bis zum Ende, wie vom Arzt verordnet, erfolgen.
  • Wiederkehrende Infektionen: Bei häufigen Blasenentzündungen können sich Bakterien im Körper verstecken, z.B. in den Nieren oder der Harnröhre, und immer wieder neue Infektionen auslösen.
  • Anatomische Besonderheiten: Anatomische Veränderungen der Harnwege können das Ausspülen von Bakterien erschweren und somit zu Rezidiven führen.
  • Weitere Erkrankungen: Diabetes, eine geschwächte Immunabwehr oder Harnwegsstörungen können die Heilung beeinträchtigen.

Was tun bei anhaltenden Beschwerden?

Bei einer hartnäckigen Blasenentzündung ist ein erneuter Arztbesuch unerlässlich. Wichtig ist die Durchführung einer Urinkultur. Dabei wird eine Urinprobe im Labor untersucht, um die Art der Bakterien und deren Antibiogramm (Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Antibiotika) zu bestimmen. Nur so kann ein zielgerichtetes Antibiotikum ausgewählt werden, das die spezifischen Erreger effektiv bekämpft.

Neben der gezielten antibiotischen Therapie kann der Arzt weitere Maßnahmen empfehlen, wie z.B.:

  • Mehr Flüssigkeit trinken: Dies hilft, die Bakterien auszuspülen.
  • Cranberry-Präparate: Cranberry-Extrakte können das Anhaften der Bakterien an der Blasenwand erschweren. Die Wirksamkeit ist jedoch umstritten und sollte mit dem Arzt besprochen werden.
  • Schmerzmittel: Zur Linderung der Beschwerden können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden.
  • Weitere Untersuchungen: Bei häufigen oder besonders hartnäckigen Infektionen können weitere Untersuchungen wie eine Ultraschalluntersuchung der Nieren und Harnwege notwendig sein, um andere Ursachen auszuschließen.

Fazit:

Eine Blasenentzündung, die trotz Antibiotikabehandlung nicht abklingt, erfordert eine gründliche ärztliche Abklärung. Eine Urinkultur ist unerlässlich, um die richtige Therapie einzuleiten und weitere Komplikationen zu vermeiden. Selbstmedikation ist in diesem Fall gefährlich und kann die Situation verschlimmern. Nur ein Arzt kann die Ursache der hartnäckigen Beschwerden feststellen und eine geeignete Behandlung planen.