Was tun bei ständigem Urinieren?
Ständiger Harndrang kann belastend sein. Langfristig hilft es, das Trinkverhalten anzupassen. Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter Wasser, Kräutertee oder Saftschorlen. Meiden Sie jedoch stark zuckerhaltige Getränke wie Cola und Limonade, sowie Kaffee und schwarzen Tee, da diese harntreibend wirken können. Eine schrittweise Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr ist ratsam.
Ständiger Harndrang: Wann ist es normal, wann ein Problem?
Der ständige Harndrang – auch Pollakisurie genannt – ist ein lästiges und oft belastendes Symptom, das viele Menschen betrifft. Während ein gelegentliches vermehrtes Wasserlassen harmlos sein kann, deutet ein dauerhaft bestehender, übermäßiger Harndrang oft auf eine zugrundeliegende Erkrankung hin. Es ist daher wichtig, die Ursachen zu verstehen und entsprechend zu handeln. Ein einfacher Ratschlag wie “mehr trinken” greift zu kurz und kann das Problem sogar verschlimmern, wenn die Ursache falsch interpretiert wird.
Wann ist vermehrtes Wasserlassen normal?
Ein leicht erhöhter Harndrang kann beispielsweise nach dem Konsum harntreibender Getränke wie Kaffee oder Alkohol auftreten. Auch bei Schwangerschaft, Kälte oder erhöhter körperlicher Aktivität ist ein vermehrtes Wasserlassen physiologisch bedingt. Ein kurzfristiger Anstieg sollte keine Sorgen bereiten. Problematisch wird es jedoch, wenn der Harndrang über einen längeren Zeitraum anhält, mit Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen einhergeht oder von anderen Symptomen begleitet wird.
Mögliche Ursachen für ständigen Harndrang:
Die Ursachen für ständigen Harndrang sind vielfältig und reichen von harmlosen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen:
- Blasenentzündung (Zystitis): Eine der häufigsten Ursachen. Sie geht oft mit Brennen beim Wasserlassen, häufigem, aber nur geringem Urinabgang und Unterleibsschmerzen einher.
- Harnwegsinfektion (UTI): Eine Infektion der Harnwege, die auch die Nieren betreffen kann (Pyelonephritis). Symptome können neben dem Harndrang auch Fieber, Rückenschmerzen und Übelkeit sein.
- Diabetes mellitus: Unerkannte oder schlecht eingestellte Diabetes kann zu vermehrtem Durst und vermehrtem Wasserlassen führen (polyurisches Diabetes-Syndrom).
- Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie – BPH): Betrifft vor allem Männer und führt zu einer Verengung der Harnröhre.
- Blasensteine: Kleine Steine in der Blase können zu Reizungen und häufigem Wasserlassen führen.
- Neurogene Blase: Eine Schädigung der Nerven, die die Blase kontrollieren, kann zu unkontrolliertem Harndrang führen.
- Überaktive Blase: Eine Erkrankung, bei der die Blasenmuskulatur unkontrolliert zusammenzieht.
- Medikamente: Einige Medikamente, wie z.B. Diuretika, können als Nebenwirkung vermehrtes Wasserlassen verursachen.
Was tun bei ständigem Harndrang?
Bei anhaltendem, starkem Harndrang ist ein Besuch beim Arzt unerlässlich. Dieser kann die Ursache abklären und eine geeignete Therapie einleiten. Selbsthilfemaßnahmen sind nur ergänzend und ersetzen nicht den Arztbesuch! Eine moderate Flüssigkeitszufuhr (mindestens 1,5 – 2 Liter pro Tag) ist wichtig, jedoch sollte auf stark harntreibende Getränke wie Kaffee, schwarzen Tee und zuckerhaltige Limonaden verzichtet werden. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und versuchen Sie, Stress zu reduzieren, da dieser den Harndrang verstärken kann. Beckenbodengymnastik kann bei einer Überaktiven Blase hilfreich sein.
Fazit:
Ständiger Harndrang ist kein Symptom, das man leichtfertig nehmen sollte. Ein Arztbesuch ist unumgänglich, um die Ursache zu identifizieren und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Nur so kann die lästige und oft schmerzhafte Beschwerde effektiv behoben werden. Eine Selbstbehandlung basierend auf allgemeinen Ratschlägen kann gefährlich sein und die Diagnose verzögern.
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