Was soll man bei Demenz nicht essen?

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Demenz beeinflusst die Geschmackswahrnehmung. Süße Speisen werden oft bevorzugt, während saure eher abgelehnt werden. Die veränderte Wahrnehmung kann Appetitlosigkeit auslösen. Dies erfordert eine Anpassung der Ernährung.
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Demenz und Ernährung: Was sollte man vermeiden?

Demenz verändert nicht nur das Gedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten, sondern auch die Geschmackswahrnehmung. Diese Veränderung hat direkte Auswirkungen auf die Ernährung und erfordert eine angepasste Herangehensweise, um sowohl Appetit zu fördern als auch eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen sicherzustellen. Während es keine Lebensmittel gibt, die Demenzursachen direkt beeinflussen, können bestimmte Nahrungsmittel die Symptome verschlimmern oder die Ernährung unnötig komplizieren.

Was sollte bei Demenz vermeidet werden?

Die veränderte Geschmackswahrnehmung bei Demenz führt oft zu einer Vorliebe für süße Speisen und einer Abneigung gegen saure. Dies kann zu einer einseitigen Ernährung führen, die wichtige Nährstoffe vernachlässigt. Besonders kritisch sind folgende Punkte:

  • Zu starke Aromen und Gewürze: Starke Aromen und Gewürze können bei Betroffenen zu Unwohlsein führen oder gar die Geschmackswahrnehmung noch weiter beeinträchtigen. Dies gilt auch für übermäßig salzige Speisen. Konzentrieren Sie sich auf eher milde und neutrale Geschmacksrichtungen.

  • Sehr feste oder sehr weiche Speisen: Schwierigkeiten beim Kauen können zu Schwierigkeiten beim Schlucken führen. Zu harte Speisen können zu Verletzungen im Mundraum führen, weiche Speisen wiederum oft zu einem Gefühl der “klebrig-unbefriedigenden” Sättigung. Die Konsistenz der Speisen sollte daher an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Gedämpfte, leicht zerkleinerte Lebensmittel sind ideal.

  • Lebensmittel mit hohem Zuckeranteil: Obwohl eine gewisse Vorliebe für süßes verständlich ist, sollte ein übermäßiger Zuckerkonsum vermieden werden. Zu viel Zucker kann die Symptome verschlimmern und im schlimmsten Fall zu unerwünschten gesundheitlichen Folgen führen.

  • Fettarme und ballaststoffarme Ernährung (langfristig): Eine zu stark fett- und ballaststoffarme Ernährung kann bei Demenz zu weiterer Appetitlosigkeit und möglichen Mangelerscheinungen führen. Dabei sollte jedoch die jeweilige Situation des Patienten bedacht werden: Stark eingeschränkte Kaufähigkeit oder Bewegungsmöglichkeiten erfordern oft eine Modifikation der Speisepläne.

  • Lebensmittel mit vielen kleinen oder harten Teilen: Lebensmittel, die kleine oder harte Stücke enthalten, können zu Verschluckungsstörungen und Schwierigkeiten beim Essen führen. Die Nahrung sollte so verfeinert werden, dass sie weich und leicht zerkaubar ist.

  • Zu viele, aufeinanderfolgende Speisen: Demenzpatienten können schnell überfordert sein. Eine große Auswahl an verschiedenen Speisen gleichzeitig kann zu Appetitlosigkeit und einem unruhigen Essverhalten führen. Besser ist es, Mahlzeiten bewusst auf wenige, wohl dosierter Speisen zu reduzieren.

Anstatt zu vermeiden, fokussieren Sie sich auf:

Statt Lebensmittel zu verbieten, ist es wichtig, die Ernährung anzupassen, indem man sich auf leicht verdauliche, gut schmeckende und gleichzeitig nährstoffreiche Optionen konzentriert. Eine gute Beratung durch einen Ernährungsberater oder einen Arzt ist in solchen Fällen unerlässlich.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient nur als allgemeine Information und ersetzt keine professionelle Beratung durch einen Arzt oder Ernährungsberater. Jeder Demenzfall ist individuell und erfordert eine maßgeschneiderte Ernährungsplanung.

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