Was passiert mit dem Körper, wenn man ständig friert?
Wenn uns kalt ist, nimmt unser Körper unbewusst eine kleinere Haltung ein, um weniger Oberfläche zu bieten und Wärme zu speichern. Gleichzeitig veranlasst das vegetative Nervensystem eine Verengung der Blutgefäße in den Extremitäten, um den Wärmeverlust zu reduzieren.
Ständig frieren: Ein Zeichen, das ernst genommen werden sollte
Das Gefühl, ständig zu frieren, ist weit mehr als nur ein unangenehmes Empfinden. Während ein gelegentliches Frieren normal ist, deutet ein dauerhaftes Kältegefühl oft auf tieferliegende gesundheitliche Probleme hin. Es ist kein Zustand an sich, sondern ein Symptom, das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein kann. Im Folgenden beleuchten wir die physiologischen Prozesse, die beim Frieren ablaufen, und betrachten die möglichen Ursachen für ein chronisches Kältegefühl.
Die Reaktion des Körpers auf Kälte:
Wie richtig angemerkt, reagiert der Körper auf Kälte mit einer Reihe von Anpassungsmechanismen. Neben der bewussten Annahme einer krummen Haltung (um die Körperoberfläche zu reduzieren) und der Vasokonstriktion in den Extremitäten (Verengung der Blutgefäße), setzt der Körper weitere Prozesse in Gang:
- Zittern (Thermogenese): Muskelzittern ist ein wichtiger Mechanismus zur Wärmeproduktion. Durch unwillkürliche Muskelkontraktionen wird Energie in Wärme umgewandelt.
- Steigerung des Stoffwechsels: Der Körper versucht, die Wärmeproduktion durch einen erhöhten Stoffwechsel zu steigern. Dies kann sich in erhöhter Herzfrequenz und Atemfrequenz äußern.
- Freisetzung von Hormonen: Hormone wie Adrenalin und Noradrenalin werden freigesetzt, um den Stoffwechsel und die Wärmeproduktion anzukurbeln.
- Vermehrte Produktion von braunem Fettgewebe: Braunes Fettgewebe ist spezialisiertes Fettgewebe, das besonders effektiv Wärme produzieren kann. Seine Aktivität wird bei Kälte verstärkt.
Mögliche Ursachen für ständiges Frieren:
Ein dauerhaftes Kältegefühl kann verschiedene Ursachen haben:
- Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose): Die Schilddrüse spielt eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel. Eine Unterfunktion verlangsamt den Stoffwechsel und führt zu Kältegefühl, Müdigkeit und Gewichtszunahme.
- Anämie (Eisenmangel): Eisen ist essentiell für den Sauerstofftransport im Blut. Bei Eisenmangel ist die Sauerstoffversorgung der Gewebe eingeschränkt, was zu einem Gefühl der Kälte führen kann.
- Diabetes mellitus: Eine schlechte Blutzuckerkontrolle kann die Durchblutung beeinträchtigen und zu Kältegefühl führen.
- Neurologische Erkrankungen: Schäden an Nervenbahnen können die Fähigkeit des Körpers zur Wärmeregulierung beeinträchtigen.
- Herzkreislauf-Erkrankungen: Eine schlechte Durchblutung der Extremitäten, beispielsweise aufgrund von Herzschwäche oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK), führt zu Kältegefühl.
- Mangelernährung: Ein Mangel an essentiellen Nährstoffen kann den Stoffwechsel beeinträchtigen und zu einem Kältegefühl beitragen.
- Autoimmunerkrankungen: Einige Autoimmunerkrankungen können den Stoffwechsel und die Wärmeregulierung stören.
- Medikamente: Gewisse Medikamente können als Nebenwirkung Kältegefühl hervorrufen.
Wann zum Arzt?
Wenn Sie ständig frieren, ohne eine offensichtliche Erklärung zu finden (z.B. kalte Umgebung), sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Ein Arzt kann die Ursache für Ihr ständiges Kältegefühl feststellen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung der Grunderkrankung ist wichtig, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Selbst einfache Blutuntersuchungen können bereits Aufschluss über mögliche Ursachen wie Anämie oder Schilddrüsenunterfunktion geben. Vernachlässigen Sie Ihr Kältegefühl nicht – es kann ein wichtiges Zeichen für eine zugrunde liegende Erkrankung sein.
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