Was hilft bei sehr starker Regelblutung?

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Bei sehr starken Regelblutungen (Menorrhagie) helfen neben schonenden Maßnahmen wie ausreichend Flüssigkeitszufuhr und Wärme, verschiedene Therapieansätze. Hormonelle Behandlungen (z.B. Pille, Gestagene) regulieren den Zyklus. Nicht-hormonelle Optionen umfassen Tranexamsäure zur Blutgerinnungskontrolle und Einlagen aus Silberionen. In seltenen Fällen sind operative Eingriffe nötig. Eine ärztliche Abklärung ist unerlässlich, um die Ursache zu finden und die passende Therapie zu bestimmen.
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Wenn die Regel zur Belastung wird: Was tun bei sehr starker Menstruation?

Eine starke Regelblutung, in der Fachsprache Menorrhagie genannt, kann den Alltag massiv beeinträchtigen. Ständig die Angst vor dem Auslaufen, nächtliche Wechsel der Hygieneartikel, Erschöpfung und Schmerzen – die Lebensqualität leidet. Aber Betroffene sind dieser Situation nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt verschiedene Strategien und Behandlungen, die Linderung verschaffen können.

Zunächst einmal ist es wichtig zu betonen, dass eine ärztliche Untersuchung unerlässlich ist, wenn die Regelblutung ungewöhnlich stark oder lang anhaltend ist. Nur so kann die Ursache der Menorrhagie festgestellt und die passende Therapie eingeleitet werden. Denn hinter einer starken Blutung können sich verschiedene Gründe verbergen, von hormonellen Ungleichgewichten über Myome bis hin zu Gerinnungsstörungen.

Erste Hilfe und unterstützende Maßnahmen:

Bevor wir uns den spezifischen Behandlungen zuwenden, gibt es einige Dinge, die Frauen selbst tun können, um die Symptome zu lindern:

  • Ausreichend Flüssigkeit: Durch die starke Blutung verliert der Körper viel Flüssigkeit. Achten Sie daher auf eine ausreichende Zufuhr von Wasser oder ungesüßten Tees.
  • Wärme: Ein warmes Bad oder eine Wärmflasche auf dem Unterbauch können krampflösende und entspannende wirken.
  • Eisenreiche Ernährung: Der Blutverlust kann zu Eisenmangel führen. Achten Sie auf eine eisenreiche Ernährung mit Lebensmitteln wie rotem Fleisch, Hülsenfrüchten oder grünem Gemüse. Gegebenenfalls kann auch die Einnahme von Eisenpräparaten sinnvoll sein, dies sollte aber unbedingt mit dem Arzt abgesprochen werden.
  • Schmerzlinderung: Bei starken Schmerzen können Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Naproxen helfen.

Therapeutische Optionen: Hormonell und nicht-hormonell:

Je nach Ursache und Schweregrad der Menorrhagie stehen verschiedene therapeutische Optionen zur Verfügung. Diese lassen sich grob in hormonelle und nicht-hormonelle Behandlungen unterteilen.

Hormonelle Behandlungen:

  • Die Pille: Die orale Kontrazeptiva (Pille) kann den Zyklus regulieren und die Stärke der Blutung reduzieren.
  • Gestagene: Gestagene sind synthetische Hormone, die die Gebärmutterschleimhaut stabilisieren und so die Blutung verringern können. Sie sind in verschiedenen Formen erhältlich, beispielsweise als Pille, Spirale oder Injektion.
  • Hormonspirale: Eine Spirale, die das Hormon Levonorgestrel freisetzt, kann die Regelblutung deutlich reduzieren oder sogar ganz unterdrücken.

Nicht-hormonelle Behandlungen:

  • Tranexamsäure: Dieses Medikament wirkt blutgerinnungsfördernd und kann die Blutungsstärke während der Menstruation reduzieren.
  • Einlagen mit Silberionen: Einige Frauen berichten von einer positiven Wirkung von Einlagen, die mit Silberionen versetzt sind. Diese sollen die Bakterienbildung hemmen und so das Risiko von Infektionen reduzieren.

Operative Eingriffe:

In seltenen Fällen, wenn andere Behandlungen nicht erfolgreich sind, kann ein operativer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Beispiele hierfür sind die Entfernung von Myomen oder eine Gebärmutterspiegelung mit Verödung der Gebärmutterschleimhaut. In extremen Fällen kann auch eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) in Betracht gezogen werden, dies ist jedoch in der Regel die letzte Option.

Fazit:

Eine sehr starke Regelblutung ist kein Zustand, mit dem sich Frauen abfinden müssen. Durch eine frühzeitige ärztliche Abklärung und die Wahl der passenden Therapie kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden und lassen Sie sich beraten, welche Behandlung für Sie am besten geeignet ist. Denken Sie daran: Sie sind nicht allein und es gibt Hilfe! Die richtige Behandlung kann Ihnen helfen, die Kontrolle über Ihren Körper und Ihren Alltag zurückzugewinnen.