Warum nehmen graue Haare keine Farbe an?

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Graue Haare widersetzen sich oft Tönungen, da diese lediglich die Haaroberfläche umhüllen. Die Farbpigmente dringen nicht tief genug ein, um eine vollständige Abdeckung zu gewährleisten. Für eine zuverlässige und langanhaltende Grauabdeckung sind permanente Haarfarben die bessere Wahl, da sie das Haarinnere durchdringen und die Farbe dauerhaft verankern.

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Warum Graue Haare Manchmal Schwer zu Färben Sind: Eine Tiefere Betrachtung

Graue Haare sind für viele ein Zeichen von Reife und Lebenserfahrung. Doch wenn der Wunsch nach einer Veränderung aufkommt, stehen einige vor der Herausforderung, dass graue Haare die neue Farbe nicht so bereitwillig annehmen, wie man es von pigmentiertem Haar gewohnt ist. Woran liegt das?

Die Antwort liegt in der veränderten Struktur und Zusammensetzung von grauem Haar. Im Laufe der Zeit stellt der Körper die Produktion von Melanin ein, dem Pigment, das für die Haarfarbe verantwortlich ist. Dadurch verlieren die Haare ihre natürliche Farbe und erscheinen grau oder weiß. Doch damit nicht genug:

1. Weniger Melanin, mehr Luft:

  • Graue Haare enthalten deutlich weniger Melanin als pigmentiertes Haar. Das bedeutet, dass im Haarinneren mehr Platz für Luft ist. Diese Luft kann die Aufnahme von Farbpigmenten behindern, da die Farbe sich nicht so gut mit der Haarstruktur verbinden kann.

2. Veränderte Haaroberfläche:

  • Die Oberfläche von grauem Haar kann rau und unregelmäßig sein. Das liegt daran, dass die äußere Schuppenschicht (Cuticula) der Haare mit zunehmendem Alter spröder und weniger geschlossen wird. Diese raue Oberfläche erschwert es der Farbe, gleichmäßig aufzutragen und einzudringen.

3. Fettmangel:

  • Graue Haare produzieren oft weniger natürliche Öle (Sebum). Diese Öle sind wichtig für die Geschmeidigkeit und Flexibilität des Haares. Der Mangel an Fett kann dazu führen, dass das Haar trockener und widerstandsfähiger gegen Farbstoffe wird.

Tönungen vs. Permanente Haarfarben:

Tönungen legen sich lediglich um die äußere Schicht des Haares und dringen nicht tief in die Haarstruktur ein. Daher können sie graue Haare oft nur unzureichend abdecken. Die Farbe kann schnell ausgewaschen werden oder ungleichmäßig wirken.

Permanente Haarfarben hingegen öffnen die äußere Schuppenschicht und dringen tief in das Haarinnere ein. Dort reagieren die Farbpigmente mit dem Haar und verankern sich dauerhaft. Für eine zuverlässige und langanhaltende Grauabdeckung sind permanente Haarfarben daher die bessere Wahl.

Was kann man tun, wenn graue Haare sich der Farbe widersetzen?

  • Vorbehandlung: Die Haare können vor dem Färben mit speziellen Pflegeprodukten vorbereitet werden, die die Schuppenschicht öffnen und die Aufnahme der Farbe erleichtern.
  • Intensivere Farbe: Für hartnäckige graue Haare kann es notwendig sein, eine Farbe mit höherem Farbanteil oder längerer Einwirkzeit zu verwenden.
  • Professionelle Beratung: Ein Friseur kann die individuelle Haarstruktur analysieren und die passende Farbe sowie die optimale Färbetechnik empfehlen.
  • Farbauffrischung: Um die Farbe zwischen den Färbungen aufzufrischen, können spezielle Shampoos und Conditioner für coloriertes Haar verwendet werden.

Fazit:

Graue Haare sind eine natürliche Begleiterscheinung des Alterungsprozesses. Ihre veränderte Struktur und Zusammensetzung können das Färben erschweren. Mit der richtigen Vorbereitung, der passenden Farbe und einer professionellen Beratung lassen sich jedoch auch graue Haare erfolgreich und dauerhaft färben. Es ist wichtig zu verstehen, warum graue Haare anders reagieren als pigmentiertes Haar, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.