Warum kein lauwarmes Wasser Trinken?

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Warmes Wasser aus der Leitung sollte man weder trinken noch zum Kochen verwenden. Durch die längere Verweildauer in den Rohren, besonders in älteren Installationen, können sich gesundheitsschädliche Stoffe wie Blei lösen und ins Trinkwasser gelangen. Für den Genuss und die Zubereitung von Speisen ist kaltes, frisch gezapftes Wasser die sicherere Wahl.

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Lauwarmes Wasser aus der Leitung: Ein unterschätztes Gesundheitsrisiko?

Viele von uns greifen gedankenlos zum Wasserhahn und zapfen lauwarmes Wasser, sei es für einen schnellen Schluck zwischendurch oder um den Wasserkocher zu befüllen. Doch was wenige wissen: Lauwarmes Wasser aus der Leitung kann ein unterschätztes Gesundheitsrisiko bergen. Warum das so ist und welche Alternativen es gibt, wollen wir im Folgenden genauer beleuchten.

Die Gefahr lauwarmer Temperaturen:

Das Problem liegt nicht im Wasser selbst, sondern in seiner Verweildauer in den Rohren unseres Hauses. Insbesondere in älteren Gebäuden, in denen noch Bleirohre verbaut sind, kann lauwarmes Wasser gefährlich werden. Blei ist ein Schwermetall, das sich bei längerer Kontaktzeit mit Wasser lösen kann. Die Löslichkeit von Blei steigt zudem mit der Temperatur. Lauwarmes Wasser, das länger in den Rohren gestanden hat, enthält daher potenziell höhere Konzentrationen von Blei als kaltes Wasser.

Aber auch wenn keine Bleirohre vorhanden sind, können andere Materialien in den Rohren Schadstoffe abgeben. Kupfer, Nickel oder andere Metalle können sich aus den Rohren lösen und ins Wasser gelangen. Auch Kunststoffe, die in modernen Installationen verwendet werden, können unter Umständen Substanzen abgeben, insbesondere bei längerer Kontaktzeit und höheren Temperaturen.

Gesundheitliche Auswirkungen von Schadstoffen im Trinkwasser:

Die Aufnahme von Schadstoffen im Trinkwasser kann unterschiedliche gesundheitliche Auswirkungen haben. Blei beispielsweise ist besonders schädlich für Kinder und Schwangere. Es kann die Entwicklung des Nervensystems beeinträchtigen und zu Lernschwierigkeiten führen. Auch bei Erwachsenen kann eine chronische Bleibelastung zu Nierenproblemen, Bluthochdruck und anderen gesundheitlichen Problemen führen.

Auch andere Metalle wie Kupfer oder Nickel können in höheren Konzentrationen gesundheitsschädlich sein und beispielsweise zu Magen-Darm-Beschwerden oder allergischen Reaktionen führen.

Warum kaltes Wasser die bessere Wahl ist:

Kaltes Wasser, das direkt aus der Leitung gezapft wird, ist in der Regel die sicherere Wahl. Durch die geringere Verweildauer in den Rohren und die niedrigere Temperatur haben Schadstoffe weniger Zeit, sich zu lösen. Es ist ratsam, das Wasser kurz laufen zu lassen, bevor man es trinkt oder zum Kochen verwendet. Dadurch spült man das Wasser aus den Rohren, das dort möglicherweise länger gestanden hat.

Alternativen und Empfehlungen:

  • Kaltes Wasser aus der Leitung: Zum Trinken und Kochen immer kaltes Wasser aus der Leitung verwenden.
  • Wasser kurz laufen lassen: Bevor man das Wasser zapft, kurz laufen lassen, um das Wasser aus den Rohren zu spülen.
  • Wasserfilter: Bei Bedenken hinsichtlich der Wasserqualität kann ein Wasserfilter sinnvoll sein, der Schadstoffe aus dem Wasser filtert.
  • Regelmäßige Wasserkontrollen: Vermieter sind in der Regel verpflichtet, das Trinkwasser regelmäßig auf Schadstoffe zu überprüfen. Fragen Sie bei Bedarf nach den aktuellen Analyseergebnissen.
  • Warmwasserboiler: Warmwasser aus dem Boiler ist in der Regel nicht zum Trinken geeignet, da es dort über längere Zeit gespeichert wird und die Temperatur die Schadstofffreisetzung begünstigen kann.

Fazit:

Lauwarmes Wasser aus der Leitung mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen, birgt aber ein unterschätztes Gesundheitsrisiko. Durch die längere Verweildauer in den Rohren können sich Schadstoffe wie Blei lösen und ins Trinkwasser gelangen. Kaltes Wasser aus der Leitung ist daher die sicherere Wahl. Durch einfache Maßnahmen wie das kurze Laufenlassen des Wassers oder die Verwendung eines Wasserfilters können wir die Qualität unseres Trinkwassers verbessern und unsere Gesundheit schützen. Es lohnt sich, dieses Thema bewusst anzugehen und die richtigen Entscheidungen für ein gesundes Trinkwasser zu treffen.

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