Warum bleibt beim Abnehmen irgendwann das Gewicht stehen?

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Der Gewichtsverlust stockt, weil der Körper auf Sparflamme schaltet. Bei reduzierter Kalorienzufuhr passt sich der Stoffwechsel an und verbraucht weniger Energie. Schließlich pendelt sich der Kalorienverbrauch auf das Niveau der Kalorienzufuhr ein, wodurch ein Abnehmplateau entsteht. Der Körper hält an seinen Reserven fest, und die Waage zeigt keine Veränderung mehr.

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Das Abnehmplateau: Warum die Waage stillsteht und was dagegen hilft

Der Kampf gegen die Kilos ist oft von Höhen und Tiefen geprägt. Erfolgreicher Gewichtsverlust in der Anfangsphase motiviert – doch dann kommt es oft zum Stillstand: Das Gewicht bleibt hartnäckig auf dem gleichen Niveau, obwohl die Ernährungsumstellung und das Sportprogramm unverändert beibehalten werden. Dieses Phänomen, das sogenannte Abnehmplateau, frustriert viele und lässt die Motivation schwinden. Doch warum passiert das überhaupt, und was kann man dagegen tun?

Die einfache Erklärung “Der Körper schaltet auf Sparflamme” greift zwar den Kern des Problems, ist aber zu wenig differenziert. Tatsächlich passt sich der Stoffwechsel an die reduzierte Kalorienzufuhr an, indem er seinen Energieverbrauch senkt. Dies ist ein komplexer Prozess, der mehrere Faktoren umfasst:

  • Reduzierte Muskelmasse: Ein Kaloriendefizit führt, wenn nicht ausreichend trainiert wird, zum Abbau von Muskelmasse. Muskeln sind jedoch wahre Kalorienverbrennungsmaschinen. Weniger Muskeln bedeuten einen niedrigeren Grundumsatz – der Körper benötigt weniger Energie, um die lebenswichtigen Funktionen aufrechtzuerhalten.

  • Hormonelle Veränderungen: Der Körper reagiert auf eine Gewichtsreduktion mit hormonellen Anpassungen. Sowohl Schilddrüsenhormone als auch Leptin, das Hunger- und Sättigungshormon, spielen eine wichtige Rolle. Ein Mangel an Leptin kann zu einem verstärkten Hungergefühl und einem verlangsamten Stoffwechsel führen.

  • Psychische Faktoren: Stress, Schlafmangel und ein generell ungesunder Lebensstil können den Stoffwechsel negativ beeinflussen und den Gewichtsverlust verlangsamen. Diese Faktoren führen oft zu Heißhungerattacken und einem erhöhten Cortisolspiegel, der die Fettverbrennung hemmt.

  • Wasserretention: Schwankungen im Wasserhaushalt des Körpers können zu scheinbaren Stillständen beim Gewichtsverlust führen. Der Körper speichert Wasser, wodurch das Gewicht auf der Waage höher erscheint, obwohl die Fettmasse abnimmt.

  • Plateau-Effekt durch Gewöhnung: Der Körper gewöhnt sich an ein bestimmtes Trainings- und Ernährungsprogramm. Um weiter abzunehmen, ist es oft notwendig, die Routine zu verändern, neue Reize zu setzen und den Körper aus seiner Komfortzone zu holen.

Was kann man tun?

Ein Abnehmplateau bedeutet nicht das Scheitern der Diät. Es ist ein Signal, die Strategie anzupassen:

  • Training diversifizieren: Integrieren Sie neue Sportarten, um unterschiedliche Muskelgruppen anzusprechen und den Kalorienverbrauch zu steigern. Krafttraining ist besonders wichtig, um den Muskelabbau zu minimieren.

  • Ernährungsumstellung überprüfen: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Protein, um den Muskelaufbau zu fördern. Variieren Sie Ihre Lebensmittel, um den Körper vor Monotonie zu schützen.

  • Stressmanagement: Achten Sie auf ausreichend Schlaf und versuchen Sie, Stresssituationen zu reduzieren. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen.

  • Trinkverhalten überprüfen: Genügend Wasser zu trinken ist wichtig, aber zu wenig kann genauso schädlich sein wie zu viel.

  • Professionelle Beratung suchen: Ein Ernährungsberater oder Personal Trainer kann individuelle Strategien entwickeln, um das Abnehmplateau zu überwinden.

Ein Abnehmplateau ist ein normaler Bestandteil des Gewichtsverlustprozesses. Mit Geduld, Anpassungsfähigkeit und der richtigen Strategie lässt sich der Stillstand überwinden und der Weg zum Wunschgewicht fortsetzen. Die wichtigste Erkenntnis ist: Es geht nicht darum, zu schnell abzunehmen, sondern nachhaltig und gesund sein Gewicht zu reduzieren.

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