Warum beim Hochlagern?
Hochlagern mindert Schwellungen und Schmerzen an verletzten Körperteilen. Indem die betroffene Stelle über Herzhöhe positioniert wird, fließt überschüssige Flüssigkeit ab, was den Heilungsprozess unterstützt und Beschwerden lindert.
Hochlagern: Mehr als nur ein Tipp – der unterschätzte Heilungshelfer
Schmerzen, Schwellungen, Blutergüsse – Verletzungen aller Art sind unangenehm und beeinträchtigen unseren Alltag. Oftmals erhalten wir den Rat, die betroffene Stelle hochzulagern. Doch warum ist diese scheinbar simple Maßnahme so effektiv und wann sollte man sie anwenden? Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile des Hochlagerns und erklärt den medizinischen Hintergrund dieses wertvollen Hilfsmittels.
Die Wirkung des Hochlagerns basiert auf den physikalischen Gesetzen der Gravitation und der Hydrodynamik. Durch das Anheben der verletzten Körperpartie über die Höhe des Herzens wird der venöse und lymphatische Rückfluss verbessert. Vereinfacht ausgedrückt: Die überschüssige Flüssigkeit, die sich aufgrund der Verletzung im Gewebe angesammelt hat (Ödeme, Blutergüsse), kann leichter abfließen. Dieser Abtransport von Blut und Lymphe reduziert die Schwellung und den damit verbundenen Druck auf Nervenenden. Die Folge: Schmerzen werden gelindert und der Heilungsprozess beschleunigt.
Wann ist Hochlagern sinnvoll?
Hochlagern ist eine effektive Erste-Hilfe-Maßnahme bei einer Vielzahl von Verletzungen, darunter:
- Verstauchungen: Ob Knöchel, Handgelenk oder Finger – Hochlagern reduziert die Schwellung und die damit verbundenen Schmerzen nach einem Umknicken oder einer Überdehnung.
- Prellungen: Auch bei Prellungen, die durch einen Stoß oder Schlag entstehen, hilft das Hochlagern, die Blutergüsse und Schwellungen zu minimieren.
- Frakturen: Nach einem Knochenbruch unterstützt das Hochlagern die Heilung, indem es Schwellungen und Entzündungen reduziert. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Hochlagern hier nur eine unterstützende Maßnahme ist und keinesfalls die medizinische Versorgung durch einen Arzt ersetzt.
- Operationen: Nach chirurgischen Eingriffen wird das Hochlagern oft empfohlen, um Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren und den Heilungsprozess zu fördern.
- Entzündungen: Auch bei Entzündungen, wie z.B. einer Sehnenscheidenentzündung, kann das Hochlagern Linderung verschaffen.
Wie hoch sollte gelagert werden?
Idealerweise sollte die verletzte Stelle deutlich über Herzhöhe positioniert werden. Ein Kissen, eine Decke oder ein speziell geformtes Lagerungshilfsmittel können hierfür verwendet werden. Die optimale Lagerungsdauer ist abhängig von der Art und Schwere der Verletzung und sollte im Zweifelsfall mit einem Arzt oder Physiotherapeuten abgesprochen werden.
Zusätzliche Tipps:
- Kälteanwendung: Die Kombination aus Hochlagern und Kältetherapie (z.B. Kühlkompressen) kann die Wirkung zusätzlich verstärken, da die Kälte die Durchblutung reduziert und somit Schwellungen und Schmerzen verringert.
- Bewegungseinschränkung: In den ersten Stunden nach einer Verletzung sollte die betroffene Stelle möglichst ruhig gehalten werden, um weitere Schäden zu vermeiden.
- Professionelle Beratung: Bei starken Schmerzen, anhaltenden Schwellungen oder anderen besorgniserregenden Symptomen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Hochlagern ist eine einfache, aber äußerst effektive Methode, um Schwellungen und Schmerzen nach Verletzungen zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Es ist eine wertvolle Ergänzung zu anderen Therapiemaßnahmen und sollte bei vielen Verletzungen als Erste-Hilfe-Maßnahme in Betracht gezogen werden. Dennoch ersetzt es nicht den Besuch eines Arztes, besonders bei schwerwiegenden Verletzungen.
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