Wann Stecklinge nach draußen?

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Im Juni beginnt für viele Gärtnereien die Zeit der Staudenvermehrung durch Stecklinge, sobald die neuen Triebe ausreichend gewachsen sind. Spezialisierte Betriebe, die Mutterpflanzen im Gewächshaus vorziehen, können bereits im April oder Mai mit der Vermehrung beginnen, beispielsweise bei Hortensien. So wird ein Vorsprung in der Wachstumsphase erzielt.

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Wann Stecklinge nach draußen dürfen: Der richtige Zeitpunkt für den Erfolg

Der Juni gilt für viele Hobbygärtner als der Monat, um mit der Stecklingsvermehrung ihrer Stauden zu beginnen. Doch wann ist der optimale Zeitpunkt, um die frisch bewurzelten Stecklinge ins Freiland zu setzen? Die Antwort ist komplexer, als man zunächst denkt und hängt von mehreren Faktoren ab. Ein pauschales Datum zu nennen, wäre daher irreführend.

Der entscheidende Faktor ist nicht der Kalender, sondern die Entwicklung der Stecklinge selbst und das herrschende Klima. Die Stecklinge sollten bereits kräftig bewurzelt sein und mehrere gesunde Blätter ausgebildet haben. Eine zu frühe Auspflanzung in ungünstige Bedingungen kann zum Absterben der jungen Pflanzen führen.

Frühstarter im Gewächshaus: Professionelle Gärtnereien nutzen Gewächshäuser, um die Vermehrung zu beschleunigen. Hier können, je nach Art und Witterung, bereits im April oder Mai Stecklinge von beispielsweise Hortensien oder anderen wärmeliebenden Pflanzen in Anzuchtschalen gesetzt werden. Der kontrollierte Raum bietet optimale Bedingungen für ein schnelles Wurzelwachstum und einen Vorsprung in der Vegetationsperiode. Diese Methode ist jedoch für den Hobbygärtner meist mit einem höheren Aufwand verbunden.

Die ideale Zeit für die Auspflanzung im Freiland:

  • Abhärtung ist entscheidend: Bevor die Stecklinge ins Freiland kommen, benötigen sie eine sogenannte Abhärtung. Das bedeutet, dass sie langsam an die Außenbedingungen gewöhnt werden müssen. Stellen Sie die Töpfe zunächst für einige Stunden täglich an einen geschützten Platz im Freien, steigern Sie die Zeitspanne langsam, bevor Sie die Pflanzen endgültig auspflanzen. Dieser Prozess schützt die zarten Pflänzchen vor Schock und Sonnenbrand.

  • Frostgefahr ausgeschlossen: Nachtfrost ist der größte Feind junger Stecklinge. Warten Sie daher mit der Auspflanzung, bis die Gefahr von Spätfrösten vollständig gebannt ist. Das ist regional sehr unterschiedlich und kann bis in den Juni oder sogar Juli hineinreichen.

  • Witterungsbedingungen: Sonnenbrand, starke Winde und extreme Trockenheit können jungen Stecklingen schaden. Wählen Sie für die Auspflanzung einen bewölkten Tag oder pflanzen Sie die Stecklinge an einem geschützten Standort, der vor direkter Sonneneinstrahlung und starkem Wind geschützt ist.

  • Pflanzenart: Die Ansprüche der Pflanzenart spielen eine entscheidende Rolle. Wärmeliebende Pflanzen benötigen höhere Temperaturen als winterhartes Gewächse. Informieren Sie sich daher vor der Auspflanzung über die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Pflanze.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Es gibt keinen universellen Zeitpunkt, um Stecklinge nach draußen zu setzen. Der Erfolg hängt von der sorgfältigen Beobachtung der Stecklinge, der langsamen Abhärtung und der Berücksichtigung der herrschenden klimatischen Bedingungen ab. Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und handeln Sie entsprechend. Lieber etwas Geduld und einen sicheren Zeitpunkt wählen, als einen zu frühen und möglicherweise verhängnisvollen Schritt zu wagen.