Wann sollte man abends den Blutdruckmessen?
Für optimale Blutdruckkontrolle empfiehlt sich die Messung morgens vor dem Tagesbeginn und abends nach Tagesabschluss. Dabei ist es wichtig, in ruhiger Sitzposition mit beiden Füßen auf dem Boden zu messen, um zuverlässige Werte zu erhalten.
Der richtige Zeitpunkt für die Abendmessung des Blutdrucks: Mehr als nur eine Routine
Die regelmäßige Blutdruckmessung ist ein essentieller Bestandteil der kardiovaskulären Gesundheitsvorsorge. Während die morgendliche Messung weit verbreitet ist und als Standard gilt, wirft die Abendmessung einige Fragen auf: Wann ist der optimale Zeitpunkt am Abend, und welche Informationen liefert sie zusätzlich zur Morgenmessung? Die einfache Antwort „vor dem Schlafengehen“ greift zu kurz. Die richtige Zeit hängt von individuellen Faktoren und dem Ziel der Messung ab.
Warum die Abendmessung wichtig sein kann:
Die Blutdruckwerte unterliegen im Tagesverlauf natürlichen Schwankungen, dem sogenannten circadianen Rhythmus. Während der Blutdruck morgens oft höher ist (dieser Wert ist für die Therapieentscheidung oft wichtiger), kann die Abendmessung wichtige zusätzliche Informationen liefern. Ein erhöhter Blutdruck am Abend kann auf einen gestörten circadianen Rhythmus hindeuten, der mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird. Besonders relevant ist die Abendmessung für Patienten:
- mit nächtlichen Hypertonie-Episoden (Maskierte Hypertonie): Hier zeigt der Blutdruck tagsüber normale Werte, steigt aber nachts stark an. Die Morgenmessung würde diese Problematik übersehen.
- die auf eine medikamentöse Therapie eingestellt werden: Die Abendmessung hilft, die Wirksamkeit der Medikamente und die Notwendigkeit von Dosisanpassungen zu beurteilen. Eine zu starke Blutdrucksenkung am Abend kann zu nächtlichen Symptomen wie Schwindel führen.
- mit Schlafstörungen: Ein erhöhter Blutdruck am Abend kann die Schlafqualität beeinträchtigen und zu einem Teufelskreis führen.
- mit einer bekannten koronaren Herzkrankheit: Nächtliche Blutdruckschwankungen können das Risiko für kardiale Ereignisse erhöhen.
Der optimale Zeitpunkt für die Abendmessung:
Es gibt keine universelle Uhrzeit. Wichtig ist, die Messung immer zur gleichen Zeit durchzuführen, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten. Eine gute Orientierungshilfe ist ca. 2 Stunden nach dem Abendessen und mindestens 30 Minuten nach intensiver körperlicher Aktivität. Dies ermöglicht es, die vom Essen und von Bewegung verursachten Blutdruckschwankungen zu minimieren. Wichtig ist zudem, dass die Messung in einer entspannten Atmosphäre erfolgt: Vermeiden Sie Stress, Kaffee oder Nikotin vor der Messung.
Wie man die Abendmessung korrekt durchführt:
Die korrekte Messtechnik ist entscheidend. Setzen Sie sich ruhig hin, die Füße flach auf dem Boden, stützen Sie Ihren Rücken und legen Sie Ihren Arm auf Tischhöhe ab. Messen Sie an beiden Armen und notieren Sie die Werte. Mehrere Messungen im Abstand von ein paar Minuten liefern ein aussagekräftigeres Ergebnis.
Fazit:
Die Abendmessung des Blutdrucks ist eine wertvolle Ergänzung zur morgendlichen Messung und kann wichtige Informationen liefern, insbesondere bei Verdacht auf nächtliche Hypertonie oder zur Optimierung der medikamentösen Therapie. Die Durchführung sollte jedoch immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, der die Notwendigkeit und die Interpretation der Werte im individuellen Kontext beurteilen kann. Eine selbstständige Interpretation der Werte ohne ärztliche Beratung ist nicht ratsam.
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