Wann keine Kortisoncreme?
Wann darf Kortison nicht angewendet werden?
Da Kortison das Immunsystem schwächt, sollte es nicht bei einem geschwächten Immunsystem verwendet werden, da dies die Beschwerden verschlimmern könnte.
Kortisoncremes sind wirksame Helfer bei vielen Hautproblemen. Doch wann sollte man auf ihre Anwendung verzichten? Die pauschale Aussage “bei geschwächtem Immunsystem” greift zu kurz und bedarf einer differenzierten Betrachtung.
Kontraindikationen für die Anwendung von Kortisoncreme:
-
Bakterielle, virale oder pilzbedingte Hautinfektionen: Kortison unterdrückt die Entzündungsreaktion, die jedoch zur Bekämpfung dieser Infektionen notwendig ist. Die Anwendung von Kortisoncreme kann die Infektion verschlimmern und deren Ausbreitung begünstigen. Bei Verdacht auf eine Infektion sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
-
Spezifische Hauterkrankungen: Bei bestimmten Hauterkrankungen wie Rosacea, perioraler Dermatitis oder Akne vulgaris kann Kortison die Symptome verschlechtern.
-
Impfreaktionen: Im Bereich frischer Impfungen sollte keine Kortisoncreme angewendet werden, da dies die Immunantwort beeinträchtigen kann.
-
Offene Wunden: Auf offenen Wunden, Verletzungen der Haut und Geschwüren sollte keine Kortisoncreme aufgetragen werden, da dies die Heilung verzögern und das Infektionsrisiko erhöhen kann.
-
Dünne Hautpartien: Im Gesicht, insbesondere um die Augen, im Genital- und Analbereich sowie in Hautfalten ist die Haut besonders dünn und empfindlich. Langfristige Anwendung von Kortisoncreme kann hier zu Hautatrophie (Hautverdünnung), Teleangiektasien (sichtbare Äderchen) und Striae (Dehnungsstreifen) führen.
-
Säuglinge und Kleinkinder: Die Anwendung von Kortisoncreme bei Säuglingen und Kleinkindern sollte nur unter strenger ärztlicher Aufsicht erfolgen, da die Hautdurchlässigkeit höher ist und somit eine größere Menge Kortison aufgenommen werden kann.
-
Überempfindlichkeit gegen Kortison: Bei bekannter Allergie gegen Kortisonpräparate darf keine Kortisoncreme verwendet werden.
-
Langzeitanwendung ohne ärztliche Kontrolle: Eine dauerhafte Anwendung von Kortisoncreme kann zu Nebenwirkungen wie Hautverdünnung, Abhängigkeit und einem Rebound-Effekt (Verschlimmerung der Symptome nach Absetzen) führen. Daher sollte die Anwendung immer zeitlich begrenzt und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Wann ist Vorsicht geboten?
Ein “geschwächtes Immunsystem” an sich ist kein absolutes Ausschlusskriterium für die Anwendung von Kortisoncreme. Patienten mit Immunsuppression (z.B. nach Organtransplantation oder bei Autoimmunerkrankungen) sollten die Anwendung jedoch mit ihrem Arzt besprechen. Auch bei Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Osteoporose ist Vorsicht geboten.
Fazit: Kortisoncremes sind wirksame Medikamente, die jedoch verantwortungsvoll angewendet werden sollten. Im Zweifelsfall sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um die Notwendigkeit und die geeignete Dosierung abzuklären. Selbstmedikation sollte vermieden werden.
#Hautpflege#Keine Creme#KortisonKommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.