Welche Nebenwirkungen kann Kortison im Mund haben?
Inhalatives Kortison kann Reizungen im Mundraum verursachen. Husten und Heiserkeit sind typische Folgen, während bei immungeschwächten Personen das Risiko einer Pilzinfektion im Mund steigt. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, nach jeder Inhalation den Mund gründlich auszuspülen. So lassen sich unerwünschte Effekte minimieren.
Kortison im Mund: Mögliche Nebenwirkungen und was Sie dagegen tun können
Kortison, auch bekannt als Kortikosteroide, ist ein wirksames Medikament, das in verschiedenen Formen zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt wird. Während systemische Kortisontherapien (z.B. in Tablettenform) den gesamten Körper beeinflussen und potenziell schwerwiegendere Nebenwirkungen haben können, konzentrieren wir uns hier auf die lokale Wirkung von Kortison im Mundraum, insbesondere durch inhalative Anwendungen.
Inhalatives Kortison wird häufig zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Asthma oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt. Durch die Inhalation gelangt das Kortison direkt in die Lunge, um dort Entzündungen zu reduzieren. Allerdings kann dabei ein Teil des Medikaments im Mund- und Rachenraum verbleiben und unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.
Welche Nebenwirkungen sind im Mundraum möglich?
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Husten und Heiserkeit: Diese sind typische, wenn auch meist vorübergehende, Begleiterscheinungen der inhalativen Kortisontherapie. Sie entstehen durch die Reizung der Schleimhäute im Rachenraum.
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Mundtrockenheit: Kortison kann die Speichelproduktion beeinträchtigen und zu einem trockenen Mund führen. Dies kann wiederum das Risiko für Karies und andere Mundgesundheitsprobleme erhöhen.
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Pilzinfektionen (Mundsoor): Dies ist eine der häufigsten und bekanntesten Nebenwirkungen. Kortison kann das natürliche Gleichgewicht der Mundflora stören und das Wachstum von Pilzen, insbesondere Candida albicans, begünstigen. Dies äußert sich als weißlicher Belag auf der Zunge, im Mundraum oder im Rachen. Es kann brennen, schmerzen und das Schlucken erschweren.
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Geschmacksveränderungen: Einige Patienten berichten über Veränderungen im Geschmacksempfinden während der Anwendung von inhalativem Kortison.
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Reizung und Entzündung der Mundschleimhaut: In seltenen Fällen kann Kortison zu einer direkten Reizung oder Entzündung der Mundschleimhaut führen.
Warum treten diese Nebenwirkungen auf?
Die lokale Wirkung des Kortisons im Mund- und Rachenraum beeinflusst die Schleimhäute und die dort ansässige Mikroflora. Das Kortison wirkt entzündungshemmend, kann aber gleichzeitig die Immunabwehr lokal schwächen und so die Ausbreitung von Pilzen begünstigen.
Was kann man gegen die Nebenwirkungen tun?
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Mundspülung nach jeder Inhalation: Dies ist die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Nebenwirkungen. Spülen Sie Ihren Mund nach jeder Inhalation gründlich mit Wasser aus. Achten Sie darauf, das Wasser auszuspucken und nicht zu schlucken.
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Verwendung eines Spacers: Ein Spacer ist ein Zwischenstück zwischen dem Inhalator und dem Mund, das die Medikamentenabgabe optimiert und die Menge des Kortisons reduziert, das im Mundraum verbleibt.
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Zahnpflege: Eine gute Mundhygiene, einschließlich regelmäßigem Zähneputzen und der Verwendung von Zahnseide, ist wichtig, um die Mundgesundheit zu erhalten und das Risiko von Pilzinfektionen zu reduzieren.
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Ausreichend trinken: Trinken Sie ausreichend Wasser, um Ihren Mund feucht zu halten und die Speichelproduktion anzuregen.
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Antimykotische Medikamente: Bei einer Pilzinfektion (Mundsoor) wird Ihr Arzt Ihnen ein antimykotisches Medikament verschreiben, das lokal im Mund angewendet wird (z.B. als Gel oder Lösung).
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Arzt konsultieren: Wenn Sie unter starken Nebenwirkungen leiden oder den Verdacht auf eine Pilzinfektion haben, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt konsultieren. Er kann die Therapie gegebenenfalls anpassen oder andere Maßnahmen empfehlen.
Wichtiger Hinweis:
Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Aufklärung und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Sprechen Sie immer mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie Fragen zu Ihrer Kortisontherapie oder den möglichen Nebenwirkungen haben.
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