Wann hilft Ibuprofen nicht?

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Ibuprofen ist kein Allheilmittel. Seine Anwendung ist kontraindiziert bei bestehenden Allergien, schweren Leber- oder Nierenproblemen, Blutungsneigung, unkontrolliertem Bluthochdruck sowie bei Herzschwäche und Atemwegserkrankungen. Vorsicht ist stets geboten.

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Wann Ibuprofen wirkungslos oder sogar schädlich ist: Grenzen eines weit verbreiteten Schmerzmittels

Ibuprofen gehört zu den weltweit am häufigsten verwendeten Schmerzmitteln. Seine rezeptfreie Verfügbarkeit und die breite Wirksamkeit gegen Schmerzen und Entzündungen verleiten jedoch oft dazu, es als Allheilmittel zu betrachten. Doch Ibuprofen ist kein Wundermittel, und seine Anwendung hat klare Grenzen. In bestimmten Situationen bringt es keinen oder sogar negativen Effekt. Dieser Artikel beleuchtet, wann Ibuprofen nicht die richtige Wahl ist und welche Alternativen in Betracht gezogen werden sollten.

1. Unwirksames Ibuprofen – falsche Anwendung & falsche Indikation:

Ibuprofen hilft primär bei Schmerzen und Entzündungen, die durch Muskel-Skelett-Erkrankungen, Kopfschmerzen (außer Migräne mit Aura), Menstruationsbeschwerden oder Fieber verursacht werden. Es ist jedoch nicht effektiv gegen:

  • Neurologische Schmerzen: Bei Nervenschmerzen (Neuralgien), Ischias oder neuropathischen Schmerzen ist Ibuprofen oft wirkungslos. Hier sind andere Schmerzmittel wie Gabapentin oder Amitriptylin besser geeignet.
  • Starke Schmerzen: Bei sehr starken Schmerzen, wie z.B. nach Operationen oder bei schweren Verletzungen, reicht die Wirkung von Ibuprofen meist nicht aus. Hier sind stärkere Analgetika, gegebenenfalls Opiate, erforderlich.
  • Migräne mit Aura: Während Ibuprofen bei Spannungskopfschmerzen helfen kann, ist es bei Migräne mit Aura oft unwirksam und kann die Symptome sogar verschlimmern.
  • Zahnschmerzen: Bei starken Zahnschmerzen kann Ibuprofen zwar die Schmerzen lindern, jedoch nicht die Ursache bekämpfen. Ein Besuch beim Zahnarzt ist unbedingt notwendig.

2. Kontraindikationen: Wann Ibuprofen gefährlich werden kann:

Die Einnahme von Ibuprofen ist strikt kontraindiziert, also verboten, bei:

  • Allergien: Besteht eine bekannte Allergie gegen Ibuprofen oder andere NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika), drohen gefährliche allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock.
  • Magen-Darm-Geschwüre: Ibuprofen kann bestehende Magengeschwüre verschlimmern oder neue verursachen. Bei Magengeschwür-Vorbelastung ist extreme Vorsicht geboten oder die Einnahme komplett zu vermeiden.
  • Leber- und Nierenschäden: Ibuprofen wird in Leber und Nieren verarbeitet und ausgeschieden. Bei bestehenden Schädigungen dieser Organe kann es zu einer Überlastung und Verschlimmerung der Erkrankung führen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ibuprofen kann den Blutdruck erhöhen und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verstärken. Bei Bluthochdruck, Herzschwäche oder anderen Herzerkrankungen sollte Ibuprofen nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.
  • Blutgerinnungsstörungen: Ibuprofen hemmt die Blutgerinnung. Bei Blutungsneigung oder Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten erhöht sich das Blutungsrisiko erheblich.
  • Asthma bronchiale: Bei manchen Asthmatikern kann Ibuprofen Asthmaanfälle auslösen.

3. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten:

Ibuprofen kann mit anderen Medikamenten Wechselwirkungen eingehen. Die gleichzeitige Einnahme von blutverdünnenden Mitteln, ACE-Hemmern, bestimmten Diuretika oder Lithium erhöht das Risiko von Nebenwirkungen. Eine ausführliche Beratung mit dem Arzt oder Apotheker ist unbedingt notwendig, besonders bei Einnahme weiterer Medikamente.

Fazit:

Ibuprofen ist ein wirksames Schmerz- und Entzündungsmittel, jedoch kein Universalrezept. Eine sorgfältige Abwägung der Risiken und Nutzen, unter Berücksichtigung bestehender Erkrankungen und Medikamente, ist essentiell. Im Zweifel sollte immer ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden, um eine sichere und effektive Therapie zu gewährleisten. Die Selbstmedikation mit Ibuprofen sollte verantwortungsvoll und im Rahmen der Packungsbeilage erfolgen. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Schmerzen ist unbedingt ärztlicher Rat einzuholen.

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