Soll man weniger Essen, wenn man krank ist?
Bei akuten Erkrankungen lässt der Appetit oft nach. Das ist normal und kein Grund zur Sorge, solange es nur kurz anhält. Mit beginnender Genesung kehrt der Hunger zurück. Dann sollte man auf leicht verdauliche, stärkende Kost achten.
Appetitlosigkeit bei Krankheit: Essen oder Fasten?
Der Volksmund rät oft, bei Krankheit weniger zu essen. Doch ist dieser Ratschlag wirklich immer sinnvoll? Die Antwort ist differenzierter als ein einfaches Ja oder Nein. Während ein verminderter Appetit bei akuten Erkrankungen ein natürlicher, körpereigener Schutzmechanismus sein kann, sollte die Nahrungsaufnahme nicht grundsätzlich vernachlässigt werden. Der Schlüssel liegt darin, die Art der Erkrankung, die Dauer der Symptome und die individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen.
Bei vielen Infekten, insbesondere mit Fieber, verspürt man oft einen verminderten Appetit. Der Körper konzentriert seine Energie auf die Bekämpfung der Krankheitserreger und benötigt diese nicht für aufwendige Verdauungsprozesse. In solchen Fällen ist es völlig in Ordnung, dem Körper zu folgen und weniger zu essen. Zwanghaftes Essen kann den Organismus zusätzlich belasten und die Genesung sogar verlangsamen. Wichtig ist jedoch, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um Dehydration zu vermeiden. Tee, Wasser oder Brühe sind hierfür gut geeignet.
Anders verhält es sich bei chronischen Erkrankungen oder längeren Krankheitsphasen. Hier ist eine ausreichende Nährstoffzufuhr essentiell, um den Körper bei der Regeneration zu unterstützen und einem Abbau von Muskelmasse vorzubeugen. Auch wenn der Appetit gering ist, sollte man versuchen, regelmäßig kleine, nährstoffreiche Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Leicht verdauliche Kost wie Suppen, Joghurt, Haferbrei oder gedünstetes Gemüse sind empfehlenswert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Art der Erkrankung. Bei Magen-Darm-Infekten mit Erbrechen und Durchfall kann eine kurzzeitige Nahrungspause sinnvoll sein, um den Verdauungstrakt zu entlasten. Danach sollte jedoch schrittweise wieder mit leichter Kost begonnen werden. Bei Erkrankungen wie Diabetes hingegen ist eine regelmäßige Nahrungsaufnahme unabdingbar, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei kurzzeitigen, akuten Erkrankungen ein verminderter Appetit normal und kein Grund zur Sorge ist. Man sollte auf seinen Körper hören und ihm die benötigte Ruhe gönnen. Bei länger anhaltenden Beschwerden oder chronischen Erkrankungen ist jedoch eine ausreichende Nährstoffzufuhr entscheidend für den Heilungsprozess. Im Zweifelsfall sollte immer der Rat eines Arztes oder Ernährungsberaters eingeholt werden, um die individuell optimale Vorgehensweise zu bestimmen. Ein pauschales “weniger essen” bei Krankheit ist daher nicht angebracht.
#Essen#Kranker#WenigerKommentar zur Antwort:
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