Soll man bei 38 Grad Fieber Medikamente nehmen?

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Ob Fieber medikamentös behandelt werden muss, hängt nicht allein von der Temperatur ab. Generell raten Experten Erwachsenen, bei anhaltendem Fieber über 40 Grad Celsius zu Medikamenten zu greifen. Wichtiger als der Messwert sind jedoch das eigene Wohlbefinden und eventuelle Begleiterscheinungen. Bei Unsicherheit sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.

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38 Grad Fieber: Medikamente ja oder nein? Eine differenzierte Betrachtung

Fieber ist ein Zeichen, dass der Körper gegen eine Infektion kämpft. Während ein leicht erhöhtes Fieber oft als harmlos gilt, stellt sich bei 38 Grad Celsius die Frage: Brauche ich Medikamente? Die Antwort ist nicht einfach mit Ja oder Nein zu beantworten, denn sie hängt von mehreren Faktoren ab, die über die bloße Temperaturmessung hinausgehen.

38 Grad Fieber – kein automatischer Grund zur Medikation

Ein Fieber von 38 Grad Celsius ist an sich kein Grund zur Panik. Der Körper versucht durch die erhöhte Temperatur, Krankheitserreger zu bekämpfen. Viele Viren und Bakterien werden durch die Hitze in ihrer Vermehrung gehemmt. Medikamente, die das Fieber senken (Antipyretika wie Paracetamol oder Ibuprofen), maskieren lediglich das Symptom, bekämpfen aber nicht die Ursache der Erkrankung. In vielen Fällen ist es daher sinnvoller, dem Körper Zeit zu geben, die Infektion selbst zu bewältigen.

Wann Medikamente sinnvoll sind:

Die Entscheidung für oder gegen fiebersenkende Medikamente sollte individuell getroffen werden und berücksichtigt folgende Aspekte:

  • Allgemeinbefinden: Fühlen Sie sich trotz des Fiebers wohl, sind Sie aktiv und können Ihren Alltag weitgehend bewältigen? Dann kann das Fieber ohne medikamentöse Intervention beobachtet werden. Wichtig ist ausreichend Flüssigkeitszufuhr und Ruhe.
  • Begleitsymptome: Stärkere Schmerzen (Kopf-, Muskel-, Gliederschmerzen), Übelkeit, Erbrechen oder starke Abgeschlagenheit können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. In diesen Fällen kann die Einnahme von fiebersenkenden Medikamenten die Beschwerden lindern und das Wohlbefinden steigern.
  • Dauer des Fiebers: Hält das Fieber über mehrere Tage an oder steigt es deutlich über 38 Grad Celsius an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei Kindern ist eine ärztliche Abklärung bei Fieber ratsam, da sie anfälliger für Komplikationen sind.
  • Vorerkrankungen: Besitzen Sie Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme oder neurologische Erkrankungen, sollte Fieber immer ärztlich abgeklärt werden, da es hier zu schwerwiegenderen Komplikationen kommen kann.
  • Alter und Konstitution: Ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem reagieren oft empfindlicher auf Fieber. Hier ist eine ärztliche Beratung empfehlenswert.

Wichtige Hinweise:

  • Nie selbst medikamentös behandeln, ohne ärztlichen Rat, besonders bei Kindern und Säuglingen!
  • Die Dosierung von fiebersenkenden Medikamenten muss der Packungsbeilage entsprechen. Eine Überdosierung kann schädlich sein.
  • Bei anhaltendem, hohem Fieber (über 40 Grad Celsius) oder schweren Begleiterscheinungen ist ein sofortiger Arztbesuch unerlässlich.

Fazit:

Ein Fieber von 38 Grad Celsius ist nicht immer ein Grund zur Einnahme von Medikamenten. Das Wohlbefinden, die Begleitsymptome und die Dauer des Fiebers sind entscheidende Faktoren. Bei Unsicherheit oder anhaltenden Beschwerden sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um die Ursache des Fiebers zu klären und eine geeignete Behandlung zu finden. Selbstmedikation kann gefährlich sein und sollte vermieden werden.