Kann man Nasenspülung auch ohne Salz machen?

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Nasenspülungen sollten stets mit einer physiologischen Kochsalzlösung durchgeführt werden. Reines Leitungswasser ist ungeeignet, da der fehlende Salzgehalt die Nasenschleimhaut austrocknet und anschwellen lässt. Dies kann zu Beschwerden wie Entzündungen führen.
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Nasenspülung ohne Salz? Ein kritischer Blick auf Alternativen

Nasenspülungen erfreuen sich wachsender Beliebtheit zur Linderung von Schnupfen, Allergien und zur Reinigung der Nasenschleimhaut. Die gängige Methode verwendet eine physiologische Kochsalzlösung, also eine Lösung mit einem Salzgehalt, der dem des menschlichen Körpers entspricht (ca. 0,9%). Doch stellt sich die Frage: Kann man Nasenspülungen auch ohne Salz durchführen? Die kurze Antwort lautet: Nein, davon ist dringend abzuraten.

Der Salzgehalt der physiologischen Kochsalzlösung ist entscheidend für den Erfolg und die Verträglichkeit der Nasenspülung. Reines Leitungswasser – selbst gefiltertes – ist ungeeignet. Der Grund liegt in der Osmose: Leitungswasser besitzt einen deutlich niedrigeren Salzgehalt als die Nasenschleimhaut. Folglich diffundiert Wasser aus den Schleimhautzellen ins Leitungswasser, um den Konzentrationsunterschied auszugleichen. Dies führt zu einer Austrocknung der Schleimhaut, die anschwillt, gereizt wird und sich entzündet. Die Folge können verstärkte Beschwerden wie Brennen, Juckreiz, Schmerzen und eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen sein.

Auch andere Alternativen wie beispielsweise die Spülung mit reinem destilliertem Wasser bergen Risiken. Obwohl der Salzgehalt hier gleich Null ist, fehlt dennoch die isotonische Balance zur Schleimhaut. Die Austrocknung und damit verbundenen negativen Auswirkungen sind nahezu identisch.

Manchmal werden Hausmittel wie Kamillentee oder Salbeitee zur Nasenspülung vorgeschlagen. Während diese Tees beruhigende Eigenschaften haben können, fehlt ihnen ebenfalls der wichtige Salzgehalt einer physiologischen Lösung. Die Anwendung kann zu den bereits beschriebenen Problemen führen und zudem allergische Reaktionen auslösen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine wirksame und sichere Nasenspülung setzt die Verwendung einer physiologischen Kochsalzlösung voraus. Der Verzicht auf Salz birgt ein erhebliches Risiko für die Schleimhautgesundheit und kann bestehende Beschwerden verschlimmern. Experimentieren mit alternativen Flüssigkeiten ist nicht ratsam. Bei Unsicherheiten oder bestehenden Erkrankungen sollte stets ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden. Nur eine sachgerechte Anwendung garantiert den gewünschten Effekt und schützt die empfindliche Nasenschleimhaut.