Kann man in der Badewanne ertrinken, wenn man schläft?

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Tiefer Schlaf in der Badewanne birgt ein Ertrinkungsrisiko, da der Kopf unbemerkt untertauchen kann. Unser Körper reagiert jedoch instinktiv mit einem Schutzreflex, der das Einatmen von Wasser verhindert – zumindest für eine gewisse Zeit. Vorsicht ist dennoch geboten.

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Schlaf in der Badewanne: Eine gefährliche Entspannung?

Ein heißes Bad am Ende eines langen Tages – für viele die ultimative Entspannung. Kerzen flackern, ein Duft liegt in der Luft und die Muskeln entspannen sich im warmen Wasser. Doch wie sicher ist dieses Ritual wirklich? Insbesondere, wenn man in der wohligen Wärme einschläft? Die Frage, ob man in der Badewanne ertrinken kann, wenn man schläft, ist durchaus berechtigt und sollte ernst genommen werden.

Das Risiko des unbemerkten Untertauchens

Die Gefahr liegt primär darin, dass man im Schlaf die Kontrolle über den eigenen Körper verliert. Wenn man im Sitzen oder Liegen in der Badewanne einschläft, kann der Kopf unbemerkt untertauchen. Dies geschieht meist schleichend und ohne Vorwarnung. Besonders gefährdet sind Menschen, die:

  • Müde oder erschöpft sind: Wer bereits vor dem Bad müde ist, schläft eher ein und tiefer.
  • Alkohol oder Medikamente eingenommen haben: Substanzen, die die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, erhöhen das Risiko erheblich.
  • An bestimmten Erkrankungen leiden: Kreislaufprobleme, Epilepsie oder andere Erkrankungen, die zu Bewusstseinsverlust führen können, sollten in jedem Fall bedacht werden.

Der Schutzreflex des Körpers: Eine trügerische Sicherheit

Glücklicherweise besitzt der menschliche Körper einen natürlichen Schutzmechanismus, den sogenannten Laryngospasmus. Dieser Reflex führt zu einem krampfartigen Verschluss des Kehlkopfes, sobald Wasser in die Atemwege gelangt. Dadurch wird das Eindringen von Wasser in die Lunge verhindert.

Dieser Reflex ist jedoch keine Garantie für Sicherheit. Er hält nur für eine begrenzte Zeit an und kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden:

  • Dauer des Untertauchens: Je länger der Kopf unter Wasser bleibt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Laryngospasmus seine Schutzfunktion aufrechterhalten kann.
  • Wasserqualität: Chlorhaltiges Wasser oder Verunreinigungen können den Reflex beeinträchtigen.
  • Individuelle Veranlagung: Nicht jeder Körper reagiert gleich. Bei manchen Personen ist der Reflex schwächer ausgeprägt oder setzt später ein.

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Tipps für ein sicheres Bad

Um das Risiko eines Ertrinkungsunfalls in der Badewanne zu minimieren, sollten folgende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:

  • Nicht alleine baden: Insbesondere, wenn man sich müde fühlt oder Alkohol getrunken hat, sollte man nicht alleine baden. Eine zweite Person kann im Notfall Hilfe leisten.
  • Nicht zu heißes Wasser: Zu heißes Wasser kann den Kreislauf belasten und Müdigkeit fördern.
  • Badewannenmatte verwenden: Eine rutschfeste Badewannenmatte verhindert, dass man ausrutscht und untertaucht.
  • Kurze Badezeit: Beschränken Sie die Badezeit auf maximal 20-30 Minuten.
  • Kopfstütze verwenden: Eine Kopfstütze sorgt für eine entspannte Position und verhindert, dass der Kopf unbemerkt abrutscht.
  • Kein Alkohol oder Medikamente: Verzichten Sie vor dem Bad auf Alkohol oder Medikamente, die die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.
  • Tür nicht verschließen: Lassen Sie die Badezimmertür unverschlossen, damit im Notfall Hilfe gerufen werden kann.
  • Handy in Reichweite: Das Handy sollte in Reichweite liegen, um im Notfall Hilfe rufen zu können.

Fazit:

Einschlafen in der Badewanne ist ein Risiko, das man nicht unterschätzen sollte. Der natürliche Schutzreflex des Körpers bietet zwar einen gewissen Schutz, ist aber keine absolute Garantie für Sicherheit. Mit einfachen Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das Risiko jedoch deutlich minimieren und das entspannende Bad kann gefahrlos genossen werden. Denken Sie daran: Entspannung sollte niemals mit Gefahr verbunden sein. Seien Sie achtsam und genießen Sie Ihr Bad in Sicherheit!