Kann man beim Druckausgleich etwas kaputt machen?

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Ein nicht ausgeglichener Druck kann besonders beim Tauchen oder Fliegen gefährlich sein. Entsteht im Mittelohr ein Unterdruck, weil der Druckausgleich versäumt wird, kann das Trommelfell stark beansprucht werden. Im schlimmsten Fall wird es ins Mittelohr gezogen und reißt. Ein solches Barotrauma ist schmerzhaft und beeinträchtigt das Hörvermögen.

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Kann man beim Druckausgleich etwas kaputt machen?

Ja, beim Druckausgleich kann man – wenn auch selten – etwas kaputt machen. Während ein fehlender Druckausgleich zu Problemen wie einem Barotrauma des Trommelfells führen kann, birgt auch ein zu forcierter Druckausgleich Risiken. Der Druckausgleich dient dazu, den Druck im Mittelohr an den Umgebungsdruck anzupassen. Geschieht dies zu heftig, kann es zu Verletzungen kommen.

Welche Schäden können beim Druckausgleich entstehen?

  • Trommelfellperforation: Während ein Unterdruck das Trommelfell nach innen zieht, kann ein zu starker Überdruck es nach außen wölben und im Extremfall ebenfalls zu einem Riss führen. Dies geschieht vor allem, wenn der Druckausgleich mit zu viel Kraft durchgeführt wird, z.B. durch sehr starkes Valsalva-Manöver (Zuhalten von Nase und Mund und kräftiges Ausatmen).

  • Schäden im Innenohr: Ein zu heftiger Druckausgleich kann die feinen Strukturen des Innenohrs, wie z.B. das runde oder ovale Fenster, schädigen. Dies kann zu Hörverlust, Schwindel (Vertigo) und Tinnitus führen. Ein solches Perilymphfistel-Trauma ist zwar selten, aber ernst zu nehmen.

  • Barotrauma der Eustachischen Röhre: Die Eustachische Röhre selbst kann durch zu starken Druck gereizt oder sogar verletzt werden. Dies kann zu Schmerzen, Schwellungen und Blutungen in der Röhre führen.

  • Mittelohrinfektion: Keime aus dem Nasen-Rachenraum können durch einen forcierten Druckausgleich ins Mittelohr gelangen und dort eine Infektion verursachen.

Wie kann man Schäden beim Druckausgleich vermeiden?

  • Sanfte Techniken: Verwenden Sie sanfte Druckausgleichstechniken wie den Toynbee-Manöver (Schlucken mit zugehaltener Nase) oder den Frenzel-Manöver. Vermeiden Sie ein zu kräftiges Valsalva-Manöver.

  • Frühzeitiger Druckausgleich: Beginnen Sie mit dem Druckausgleich rechtzeitig, bevor der Druckunterschied zu groß wird. Besonders beim Tauchen und Landen im Flugzeug sollte der Druckausgleich regelmäßig durchgeführt werden.

  • Bei Erkältung Vorsicht: Bei einer Erkältung oder verstopfter Nase ist die Eustachische Röhre oft geschwollen und der Druckausgleich erschwert. In diesem Fall sollte man auf Tauchgänge und Flugreisen verzichten, um Schäden zu vermeiden.

  • Bei Problemen zum Arzt: Bei anhaltenden Schmerzen, Hörverlust oder Schwindel nach dem Druckausgleich sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um mögliche Schäden abzuklären.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein korrekter Druckausgleich wichtig ist, um Schäden am Ohr zu vermeiden. Dabei sollte jedoch stets mit der nötigen Vorsicht und Sanftmut vorgegangen werden, um Verletzungen durch zu hohen Druck zu verhindern.