Kann man aus gekauften Tomatenpflanzen ziehen?

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Überreife oder beschädigte Tomaten sind nicht zum Wegwerfen verurteilt. Mit etwas Geschick und Geduld lassen sich aus ihnen neue Pflanzen ziehen. Ein spannendes Experiment, das Gartenfreude und nachhaltiges Handeln verbindet. So entsteht aus vermeintlichem Abfall neues Leben.

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Tomaten aus Tomaten: Ein nachhaltiges Gartenabenteuer

Überreife Tomaten, die am Wegrand liegen, oder die mit kleinen Macken, die im Supermarktregal übersehen werden – oft landen sie im Biomüll. Doch diese vermeintlichen Abfälle bergen ein ungeahntes Potential: Sie können als Ausgangspunkt für neue Tomatenpflanzen dienen! Obwohl der Erfolg nicht garantiert ist, bietet das Ziehen von Tomaten aus gekauften Tomatenpflanzen ein spannendes Experiment für Gartenfreunde und ein lehrreiches Beispiel für nachhaltiges Gärtnern.

Der Prozess ist zwar nicht so einfach wie das Setzen von gekauften Jungpflanzen, aber mit etwas Geduld und der richtigen Vorgehensweise durchaus lohnenswert. Der Schlüssel liegt in der Auswahl der richtigen Tomaten: Wählen Sie möglichst reife, aber noch feste Tomaten ohne Fäulnisanzeichen. Ideal sind Bio-Tomaten, da diese nicht mit chemischen Mitteln behandelt wurden, die das Keimen der Samen behindern könnten.

Die Methode:

  1. Samen gewinnen: Die ausgewählte Tomate wird aufgeschnitten und die Samen vorsichtig mit einem Löffel oder Messer entnommen. Wichtig ist, das Fruchtfleisch zu entfernen, da dieses beim Keimen schimmeln und die Samen befallen kann. Spülen Sie die Samen unter lauwarmem Wasser gründlich ab, um jegliche Fruchtfleischreste zu entfernen.

  2. Vorbereitung der Samen: Legen Sie die abgespülten Samen auf ein Küchenpapier, um sie einige Tage antrocknen zu lassen. Dies fördert die Keimfähigkeit. Alternativ kann man die Samen auch für 24 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen. Beide Methoden haben ihre Befürworter. Experimentieren Sie ruhig!

  3. Aussaat: Verwenden Sie Anzuchttöpfe oder -schalen mit Anzuchterde. Verteilen Sie die Samen mit einem Abstand von etwa 2 cm und bedecken Sie sie mit ca. 0,5 cm Erde. Halten Sie die Erde feucht, aber nicht nass. Eine transparente Folie über dem Topf erhöht die Luftfeuchtigkeit und beschleunigt die Keimung.

  4. Keimung und Pflege: Stellen Sie die Töpfe an einen warmen, hellen Ort (mindestens 20°C). Die Keimung kann einige Tage bis mehrere Wochen dauern. Sobald die Keimlinge einige Zentimeter hoch sind, können sie pikiert (vereinzelt) und in größere Töpfe umgepflanzt werden.

  5. Auspflanzung: Sobald die Frostgefahr vorbei ist, können die Jungpflanzen ins Freiland ausgepflanzt werden. Achten Sie auf einen sonnigen Standort und ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen.

Erfolgsfaktoren:

  • Tomatensorte: Nicht alle Tomatensorten eignen sich gleich gut zur Samenvermehrung. Einige Sorten produzieren mehr und keimfähigere Samen als andere.
  • Gesunde Samen: Nur gesunde, reife Tomaten liefern gute Samen.
  • Richtige Pflege: Ausreichend Wasser, Licht und Wärme sind entscheidend für das Gedeihen der Keimlinge.

Fazit:

Das Ziehen von Tomaten aus gekauften Tomaten ist ein lohnendes Unterfangen, das nicht nur Spaß macht, sondern auch nachhaltig ist. Es ist ein Experiment, bei dem nicht jeder Versuch erfolgreich sein muss. Aber der Erfolg, selbst eine einzige neue Pflanze aus einer “abgelegten” Tomate zu ziehen, bietet eine große Befriedigung und beweist, dass scheinbarer Abfall neues Leben schenken kann. Probieren Sie es aus und erleben Sie das Wunder des Wachstums hautnah!

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