Kann ich den Rasen gleichzeitig nachsäen und düngen?

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Prinzipiell spricht nichts gegen die gleichzeitige Rasennachsaat und Düngung. Empfehlenswert ist hierbei jedoch eine vorwiegend organische Düngung. Diese fördert ein kräftiges, gesundes Wurzelwachstum der jungen Gräser. Hingegen kann eine übermäßige mineralische Düngung die Wurzelbildung beeinträchtigen und somit den Erfolg der Nachsaat gefährden.

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Rasen nachsäen und düngen: Ja, aber mit Bedacht!

Der Wunsch nach einem satten, grünen Rasen ist verständlich. Lücken im Rasen lassen sich effektiv durch Nachsaat beheben. Viele Gärtner fragen sich nun: Kann ich dabei gleichzeitig düngen? Die kurze Antwort lautet: Ja, grundsätzlich schon. Allerdings ist die Art der Düngung entscheidend für den Erfolg der Nachsaat. Ein unbedachtes Vorgehen kann mehr schaden als nutzen.

Der Schlüssel liegt im Verständnis der Bedürfnisse junger Gräser. Diese benötigen in erster Linie optimale Bedingungen für die Wurzelbildung. Ein kräftiges Wurzelsystem ist die Grundlage für einen widerstandsfähigen und dichten Rasen. Hier kommt die Wahl des Düngers ins Spiel.

Organische Düngung: Der sanfte Weg zum Erfolg

Eine organische Düngung, beispielsweise mit Kompost, Hornspänen oder Guano, ist für die gleichzeitige Nachsaat und Düngung deutlich besser geeignet als mineralischer Dünger. Organische Düngemittel geben ihre Nährstoffe langsam und gleichmäßig ab. Dies verhindert eine Überdüngung, die die empfindlichen Keimlinge schädigen könnte. Die langsame Nährstoffabgabe fördert ein gesundes und kräftiges Wurzelwachstum, ohne die jungen Gräser zu “verbrennen”. Zudem verbessert organische Substanz die Bodenstruktur und die Wasserhaltefähigkeit – wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Keimung und das Gedeihen des neuen Rasens.

Mineralische Düngung: Vorsicht geboten!

Mineralische Dünger, besonders solche mit hohem Stickstoffgehalt, sollten bei der gleichzeitigen Nachsaat mit Vorsicht eingesetzt werden. Ihre schnell wirksame Zusammensetzung kann zu einer Überdüngung führen, die die zarten Wurzeln der neuen Gräser schädigen und deren Entwicklung hemmen kann. Im schlimmsten Fall führt dies zum Absterben der Keimlinge. Soll dennoch mineralischer Dünger verwendet werden, muss dieser in deutlich geringerer Menge als üblich ausgebracht und idealerweise stark verdünnt werden. Eine gründliche Einarbeitung in den Boden ist ebenfalls unerlässlich.

Praktische Tipps für die erfolgreiche Kombination:

  • Saatgutqualität: Verwenden Sie hochwertiges, keimfähiges Saatgut, angepasst an Ihren Standort und die Bodenbeschaffenheit.
  • Bodenvorbereitung: Eine gründliche Bodenvorbereitung mit Lockerung und Ausbesserung von Unebenheiten ist essenziell für eine erfolgreiche Nachsaat.
  • Aussaat: Verteilen Sie das Saatgut gleichmäßig und achten Sie auf die empfohlene Aussaatmenge.
  • Düngermenge: Halten Sie sich strikt an die Herstellerangaben und dosieren Sie den Dünger sparsam, insbesondere bei mineralischen Produkten.
  • Bewässerung: Achten Sie auf eine regelmäßige und gleichmäßige Bewässerung, um die Keimung und das Wachstum zu fördern. Vermeiden Sie jedoch Staunässe.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die gleichzeitige Nachsaat und Düngung ist möglich, aber nur mit der richtigen Strategie. Eine organische Düngung ist deutlich empfehlenswerter als die mineralische Variante, da sie das Wurzelwachstum der jungen Gräser optimal unterstützt und das Risiko einer Überdüngung minimiert. Mit etwas Sorgfalt und den richtigen Maßnahmen lässt sich so ein dichter, kräftiger und gesunder Rasen erzielen.