Ist es ein Mythos, dass man nach dem Essen nicht Schwimmen sollte?
Nach einer ausgiebigen Mahlzeit benötigt der Körper Energie für die Verdauung. Intensive körperliche Aktivitäten wie Schwimmen können unter diesen Umständen den Kreislauf belasten und zu Problemen führen. Eine kurze Pause nach dem Essen ist daher empfehlenswert, bevor man sich ins Wasser wagt.
Mythos oder Wahrheit? Darum solltest du nach dem Essen (vielleicht doch) nicht schwimmen gehen
Jeder kennt ihn, diesen mahnenden Satz aus Kindertagen: “Geh nicht direkt nach dem Essen schwimmen! Du kriegst sonst Bauchkrämpfe und ertrinkst!” Er sitzt tief im kollektiven Gedächtnis und viele befolgen ihn noch heute. Aber steckt hinter dieser gut gemeinten Warnung tatsächlich mehr als nur ein Ammenmärchen? Lass uns den Mythos genauer unter die Lupe nehmen.
Der Mythos und seine vermeintliche Begründung
Die Angst vor dem Schwimmen nach dem Essen basiert auf folgender Annahme: Nach einer Mahlzeit wird ein Großteil des Blutes in den Verdauungstrakt umgeleitet, um die Nahrung aufzuspalten und zu verwerten. Intensive körperliche Aktivität, wie Schwimmen, erfordert jedoch ebenfalls eine erhöhte Durchblutung der Muskeln. Es wird angenommen, dass diese “Konkurrenz” um das Blut zu einer Unterversorgung der Muskeln, insbesondere der Bauchmuskeln, führen kann, was in schmerzhaften Krämpfen resultiert. Diese Krämpfe, so die Befürchtung, könnten dann im schlimmsten Fall zum Ertrinken führen.
Was sagt die Wissenschaft?
Die wissenschaftliche Evidenz, die diese Theorie stützt, ist allerdings dünn gesät. Studien, die sich speziell mit dem Zusammenhang zwischen Essen und Schwimmen befassen, sind rar. Vieles beruht auf anekdotischen Beobachtungen und Vorsichtsempfehlungen.
Die Realität: Es kommt darauf an!
Fakt ist, dass der Körper tatsächlich Blut in den Verdauungstrakt umleitet, um die Verdauung zu unterstützen. Allerdings ist diese Umverteilung in der Regel nicht so dramatisch, dass sie zu einer gefährlichen Unterversorgung der Muskeln führt.
Die entscheidenden Faktoren sind vielmehr:
- Die Größe der Mahlzeit: Ein schweres, fettiges Essen erfordert eine deutlich intensivere Verdauungsarbeit als eine leichte Mahlzeit. Nach einem deftigen Mittagessen ist es sinnvoller, eine längere Pause einzulegen, als nach einem kleinen Snack.
- Die Intensität des Schwimmens: Gemütliches Planschen im Wasser ist weniger problematisch als anstrengendes Kraulen oder lange Strecken schwimmen.
- Die individuelle Verfassung: Personen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen, wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sollten generell vorsichtiger sein und auf ihren Körper hören.
- Die Wassertemperatur: Kaltes Wasser kann den Körper zusätzlich belasten und die Verdauung verlangsamen.
Was bedeutet das nun konkret?
- Entwarnung für den Normalfall: Nach einem leichten Snack oder einer kleinen Mahlzeit spricht in der Regel nichts gegen eine Runde Schwimmen.
- Vorsicht bei schweren Mahlzeiten: Nach einem deftigen Essen ist es ratsam, mindestens ein bis zwei Stunden zu warten, bevor man sich ins Wasser begibt.
- Höre auf deinen Körper: Achte auf die Signale deines Körpers. Fühlst du dich müde, schlapp oder unwohl, solltest du das Schwimmen lieber verschieben.
- Nicht überanstrengen: Steigere die Intensität des Schwimmens langsam und vermeide Überanstrengung.
Fazit: Ein Mythos mit einem Körnchen Wahrheit
Der Mythos, dass man nach dem Essen nicht schwimmen sollte, ist nicht ganz unbegründet. Es ist wichtig, die individuellen Umstände und die oben genannten Faktoren zu berücksichtigen. Panik ist jedoch unangebracht. Mit gesundem Menschenverstand und ein wenig Achtsamkeit steht einem erfrischenden Bad nach dem Essen in der Regel nichts im Wege.
Wichtig: Dieser Artikel dient nur der Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei gesundheitlichen Bedenken solltest du immer einen Arzt konsultieren.
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