Bei welcher Mondphase sollte man Rasen düngen?
Mondphasen und Rasendüngung: Mehr als nur Aberglaube?
Die Frage, wann der Rasen gedüngt werden sollte, beschäftigt Hobbygärtner seit jeher. Neben etablierten Methoden, die sich auf Jahreszeit, Wetterbedingungen und Bodenzusammensetzung stützen, hält sich hartnäckig der Glaube an den Einfluss der Mondphasen. Insbesondere der Vollmond und der abnehmende Mond werden oft als ideale Zeitpunkte für die Düngung angepriesen. Aber steckt mehr dahinter als nur esoterisches Gedankengut?
Die gängige Theorie besagt, dass der Mond, ähnlich wie er Ebbe und Flut beeinflusst, auch eine Auswirkung auf den Wasserverteilung im Boden hat. Während des zunehmenden Mondes, so die Annahme, wird Wasser stärker angezogen und steigt nach oben, wodurch die Nährstoffe eher in die Blätter transportiert werden. Beim Vollmond und abnehmenden Mond hingegen soll weniger Wasser nach oben gezogen werden, was den Wurzeln die Möglichkeit gibt, mehr Nährstoffe aufzunehmen.
Der Vollmond und abnehmende Mond als ideale Zeitpunkte:
Die Befürworter der Mondphasen-Düngung argumentieren, dass der Vollmond und der abnehmende Mond die besten Phasen für die Rasendüngung sind, da in dieser Zeit die Wurzeln besonders aktiv sind und die Nährstoffe effizienter aufnehmen können. Dies führt angeblich zu einem kräftigeren Wachstum und einer dichteren Grasnarbe.
Die wissenschaftliche Perspektive:
Die wissenschaftliche Basis für diese Annahmen ist jedoch dünn. Es gibt kaum empirische Belege dafür, dass die Mondphasen einen signifikanten Einfluss auf die Nährstoffaufnahme von Pflanzen haben. Die Wasserbewegung im Boden wird von weitaus wichtigeren Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel:
- Bodenart: Sandige Böden speichern weniger Wasser als lehmige Böden.
- Niederschlag: Regenmenge und -frequenz haben einen direkten Einfluss auf die Bodenfeuchtigkeit.
- Temperatur: Hohe Temperaturen erhöhen die Verdunstung und beeinflussen somit den Wasserhaushalt des Bodens.
- Organischer Anteil: Humusreiche Böden speichern mehr Wasser und Nährstoffe.
Dennoch: Beobachtung und Erfahrung sind wertvoll!
Auch wenn die wissenschaftliche Beweislage fehlt, sollte man die Erfahrungen von Gärtnern, die seit Jahren nach dem Mondkalender arbeiten, nicht gänzlich ignorieren. Oftmals basieren diese Beobachtungen auf langjähriger Erfahrung und einem tiefen Verständnis für die natürlichen Prozesse im Garten.
Empfehlungen für die Rasendüngung:
Unabhängig von der Mondphase sollten bei der Rasendüngung folgende Aspekte berücksichtigt werden:
- Jahreszeit: Die beste Zeit für die Rasendüngung ist das Frühjahr (März/April) und der Herbst (September/Oktober). Im Sommer sollte man den Rasen nicht düngen, da er sonst verbrennen kann.
- Düngersorte: Die Wahl des richtigen Düngers hängt von den Bedürfnissen des Rasens ab. Es gibt verschiedene Düngersorten, wie zum Beispiel organische, mineralische und organisch-mineralische Dünger.
- Wetterbedingungen: Der Rasen sollte nicht bei praller Sonne oder kurz vor einem starken Regenguss gedüngt werden. Ideal ist ein bedeckter Tag oder der Abend.
- Bodenanalyse: Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über den Nährstoffgehalt des Bodens und hilft bei der Wahl des richtigen Düngers.
Fazit:
Obwohl die wissenschaftliche Grundlage für den Einfluss der Mondphasen auf die Rasendüngung begrenzt ist, kann es nicht schaden, die Erfahrungen von Gärtnern zu berücksichtigen, die seit Jahren nach dem Mondkalender arbeiten. Letztendlich ist die Beobachtung des eigenen Gartens und das Sammeln von eigenen Erfahrungen der beste Weg, um herauszufinden, wann der ideale Zeitpunkt für die Rasendüngung ist. Entscheidend ist jedoch, dass die Düngung unter Berücksichtigung der Jahreszeit, der Wetterbedingungen, der Bodenzusammensetzung und der Bedürfnisse des Rasens erfolgt. Nur so kann ein gesunder und dichter Rasen gewährleistet werden.
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