Welche Seite ist Wetterseite?
Im deutschen Sprachraum gilt die Westseite oft als Wetterseite eines Hauses. Dies beruht auf der vorherrschenden Westwindlage, die typischerweise feuchte Luftmassen und somit Niederschläge mit sich bringt. Daher ist diese Hausseite stärker den Witterungseinflüssen ausgesetzt als andere Fassaden.
Die Wetterseite des Hauses: Mehr als nur ein Mythos?
Die Frage nach der “Wetterseite” eines Hauses scheint auf den ersten Blick einfach zu beantworten: Es ist die Seite, die am stärksten dem Regen, Wind und Sonne ausgesetzt ist. Doch die Realität ist komplexer und hängt stark von geografischen Faktoren und der individuellen Lage ab. Während im deutschen Sprachraum die Westseite oft als die Wetterseite bezeichnet wird, ist dies eine Vereinfachung und keine allgemeingültige Regel.
Die gängige Annahme, die Westseite sei die Wetterseite, basiert auf der vorherrschenden Westwinddrift in unseren Breiten. Diese transportiert feuchte Luftmassen vom Atlantik her, die, je nach Jahreszeit und Luftdruckverhältnissen, zu Niederschlägen führen. Demzufolge trifft der Regen häufiger und intensiver die Westfassade. Diese Erfahrung spiegelt sich auch in der traditionellen Bauweise wider: Oftmals wurden robuste Materialien und ein erhöhter Schutz für die Westseite gewählt.
Doch Vorsicht vor pauschalen Aussagen! Diese Regel gilt nicht uneingeschränkt. Bergige Regionen, Täler oder die Nähe zu Gewässern beeinflussen die Windrichtung und die Niederschlagsverteilung maßgeblich. Ein Haus in einem geschützten Tal kann beispielsweise die stärksten Winde von Osten oder Süden abbekommen. Ein Haus am Meer erlebt möglicherweise die stärksten Witterungseinflüsse von See her, unabhängig von der Himmelsrichtung. Selbst innerhalb einer Stadt kann die Bebauung die Windströmungen verändern und somit die “Wetterseite” beeinflussen.
Wie findet man also die eigentliche Wetterseite seines Hauses heraus?
Die beste Methode ist die direkte Beobachtung über einen längeren Zeitraum. Notieren Sie sich, von welcher Seite der Wind und Regen am häufigsten und intensivsten auf Ihr Haus treffen. Auch die Ausrichtung der Dachrinnen und die Beschaffenheit der Fassaden (z.B. Verschmutzung, Abnutzung) können Hinweise liefern. Ein Blick auf langjährige Wetterdaten für Ihre Region kann ebenfalls hilfreich sein, um die vorherrschende Windrichtung zu bestimmen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Bezeichnung “Wetterseite” ist zwar praktisch, sollte aber nicht als starre Regel interpretiert werden. Die tatsächliche Seite, die am meisten den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, variiert je nach geografischer Lage und Umgebung. Eine individuelle Betrachtung und langfristige Beobachtung sind unerlässlich, um die Wetterseite des eigenen Hauses genau zu bestimmen. Nur so kann man gezielte Maßnahmen zum Schutz des Gebäudes ergreifen.
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