Hat man auf See ein Mobilfunknetz?

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Schiffsreisen bieten oft überraschende Konnektivität. Während das landbasierte Mobilfunknetz auf hoher See ausfällt, installieren viele Schiffe eigene, satellitengestützte Systeme. So bleiben Passagiere auch auf dem offenen Meer erreichbar, obwohl die Technologie anders als an Land funktioniert.

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Mobilfunknetz auf hoher See: Verbunden in der Weite des Ozeans?

Die Vorstellung, auf einer Kreuzfahrt oder einem Containerschiff fernab der Küste von der Außenwelt abgeschnitten zu sein, gehört zunehmend der Vergangenheit an. Während das klassische Bild vom Seefahrer, der wochenlang ohne Kontakt zur Familie über die Ozeane segelt, romantisch verklärt sein mag, hat die moderne Technologie auch auf hoher See Einzug gehalten und die Konnektivität revolutioniert. Doch funktioniert das Mobilfunknetz auf dem offenen Meer genauso wie an Land? Die Antwort ist ein klares: Jein.

Das Ende des terrestrischen Mobilfunknetzes:

Sobald ein Schiff die Reichweite der landbasierten Mobilfunkmasten verlässt, verabschiedet sich auch das gewohnte Signal des Smartphones. Die Sendeleistung der Mobilfunkmasten ist begrenzt und kann die riesigen Distanzen auf dem offenen Meer nicht überbrücken. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass man komplett offline ist.

Satelliten-Technologie als Brücke zur Welt:

Um die Kommunikation auf See zu gewährleisten, setzen viele Schiffe, insbesondere Kreuzfahrtschiffe, aber auch Frachtschiffe, auf satellitengestützte Systeme. Diese Technologie ermöglicht es, den Passagieren und der Crew auch mitten auf dem Ozean Zugang zum Internet und zu Mobilfunkdiensten zu bieten.

Wie funktioniert es genau?

Die Funktionsweise unterscheidet sich grundlegend von der eines terrestrischen Mobilfunknetzes. Anstelle von Mobilfunkmasten kommunizieren die Schiffe über spezielle Antennen mit Kommunikationssatelliten, die sich in einer geostationären Umlaufbahn befinden. Diese Satelliten wiederum leiten die Daten an Bodenstationen weiter, die mit dem globalen Internet verbunden sind.

Vor- und Nachteile der satellitengestützten Kommunikation:

Diese Technologie bietet unbestreitbare Vorteile:

  • Globale Erreichbarkeit: Unabhängig vom Standort auf dem Meer ist eine Verbindung zur Außenwelt möglich.
  • Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten: Surfen im Internet, E-Mail-Verkehr, Nutzung von Social Media, Videotelefonie – fast alles, was an Land möglich ist, kann auch auf See genutzt werden.
  • Wichtige Kommunikation für Schiffe: Für die Navigation, Wetterberichte und die Sicherheit der Schiffe ist eine zuverlässige Kommunikation unerlässlich.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt:

  • Kosten: Die Nutzung von Satellitenkommunikation ist in der Regel deutlich teurer als die Nutzung eines terrestrischen Mobilfunknetzes. Die Gebühren können je nach Anbieter und Datenvolumen erheblich variieren.
  • Bandbreite und Geschwindigkeit: Die Bandbreite ist oft begrenzt und die Geschwindigkeit kann langsamer sein als an Land, was zu Verzögerungen beim Laden von Webseiten oder beim Streamen von Videos führen kann.
  • Abhängigkeit vom Wetter: Starke Stürme oder andere extreme Wetterbedingungen können die Satellitenverbindung beeinträchtigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Während das herkömmliche Mobilfunknetz auf hoher See versagt, ermöglichen satellitengestützte Systeme die Kommunikation und den Zugang zum Internet. Die Technologie ist zwar anders und mit gewissen Einschränkungen verbunden, aber sie ermöglicht es, auch auf dem offenen Meer mit der Welt in Verbindung zu bleiben. Ob es sich nun um eine kurze Nachricht an die Familie, das Abrufen von E-Mails oder das Posten von Fotos auf Social Media handelt – die Möglichkeiten sind vielfältig und tragen dazu bei, dass die Seefahrt im 21. Jahrhundert nicht mehr mit totaler Isolation verbunden ist. Es ist ratsam, sich vor Antritt einer Seereise über die genauen Bedingungen und Kosten für die Nutzung der angebotenen Kommunikationsdienste zu informieren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.