Hat man auf offener See Internet?

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Auf hoher See verabschiedet sich das vertraute Handynetz. Stattdessen sorgen Satellitenverbindungen für den Zugang zum Internet. Diese spezielle Infrastruktur, die von Schiffsnetzbetreibern in Roaming-Abkommen mit Mobilfunkanbietern bereitgestellt wird, ermöglicht die Datenübertragung. Allerdings sollte man sich der höheren Kosten bewusst sein, die mit dieser Technologie verbunden sind.

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Internet auf hoher See: Verbindung in der blauen Weite

Das Smartphone klingelt, eine E-Mail trudelt ein oder die Sehnsucht nach dem neuesten Social-Media-Update meldet sich – in unserem Alltag ist das Internet allgegenwärtig. Doch was passiert, wenn der Horizont sich weitet und das Festland in der Ferne verschwindet? Hat man auf hoher See tatsächlich Internet? Die Antwort ist ein klares Ja, wenn auch mit einigen wichtigen Einschränkungen und Besonderheiten.

Abschied vom Mobilfunknetz, willkommen Satelliteninternet

Sobald das vertraute Handynetz an seine Grenzen stößt, übernimmt eine andere Technologie das Zepter: das Satelliteninternet. Anstatt sich auf terrestrische Mobilfunkmasten zu verlassen, kommunizieren Schiffe mit Satelliten, die die Erde umkreisen. Diese Satelliten leiten die Daten dann an Bodenstationen weiter, die wiederum mit dem globalen Internet verbunden sind.

Wie funktioniert das konkret?

Schiffsnetzbetreiber, oft in Partnerschaft mit Mobilfunkanbietern, stellen die notwendige Infrastruktur bereit. Diese Infrastruktur ermöglicht es den Passagieren und der Besatzung, über Roaming-Abkommen auf das Internet zuzugreifen. Vereinfacht gesagt funktioniert es so:

  1. Das Endgerät (Smartphone, Laptop, Tablet) verbindet sich mit dem Schiffsnetzwerk. Dies erfolgt in der Regel über WLAN.
  2. Das Schiffsnetzwerk leitet die Daten über eine Satellitenverbindung weiter. Die Satelliten dienen als Relaisstationen zwischen dem Schiff und dem Festland.
  3. Die Daten werden über eine Bodenstation ins globale Internet geleitet. Hier findet die eigentliche Kommunikation mit Servern und Diensten statt.

Die Kehrseite der Medaille: Kosten und Performance

Die Verbindung über Satelliten ist technisch anspruchsvoll und kostenintensiv. Dies spiegelt sich in den Gebühren wider, die für die Nutzung des Internets auf See anfallen. Oftmals werden Datenpakete angeboten, die deutlich teurer sind als die gewohnten Tarife an Land.

Auch die Performance kann hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die Bandbreite ist begrenzt und die Latenz, also die Verzögerung bei der Datenübertragung, kann deutlich höher sein. Das bedeutet, dass Streaming-Dienste ruckeln können und das Laden von Webseiten länger dauert.

Moderne Entwicklungen: Verbesserungen in Sicht

Trotz der Einschränkungen gibt es positive Entwicklungen. Neue Satellitenkonstellationen, wie beispielsweise Low Earth Orbit (LEO) Satelliten, versprechen höhere Bandbreiten und geringere Latenzzeiten. Auch die technologische Entwicklung der Schiffsnetzwerke trägt dazu bei, die Internetverbindung auf See zu verbessern.

Was bedeutet das für Reisende?

Bevor man sich auf eine Schiffsreise begibt, sollte man sich über die verfügbaren Internetoptionen und deren Kosten informieren. Viele Reedereien bieten spezielle Tarife an, die im Voraus gebucht werden können. Es empfiehlt sich, datenintensive Anwendungen wie Streaming oder große Downloads zu vermeiden und stattdessen auf E-Mails und Social-Media-Updates zu beschränken.

Fazit:

Internet auf hoher See ist möglich, jedoch mit einigen Einschränkungen verbunden. Satellitenverbindungen ermöglichen den Zugang zum Netz, sind aber oft teurer und bieten eine geringere Performance als gewohnt. Mit sorgfältiger Planung und der Anpassung der Nutzungsgewohnheiten kann man jedoch auch auf hoher See mit der Welt in Verbindung bleiben. Die technologische Entwicklung verspricht zukünftig eine deutliche Verbesserung der Internetverbindung auf See, sodass die blaue Weite bald nicht mehr zwangsläufig den Verzicht auf Online-Dienste bedeuten muss.

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