Wie viele weibliche Kampffische sind in 30 Litern?

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Ein 30-Liter-Aquarium bietet ausreichend Platz für einen einzelnen Kampffisch, unabhängig vom Geschlecht. Mehrere Tiere, insbesondere konkurrierende Männchen, würden zu Stress und Aggression führen. Eine artgerechte Haltung priorisiert das Wohlbefinden des einzelnen Fisches.

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Ein 30-Liter-Aquarium und Kampffische: Quantität versus Qualität

Die Frage, wie viele weibliche Kampffische (Betta splendens) in ein 30-Liter-Aquarium passen, wird oft gestellt. Die einfache Antwort, die auch der tierschutzgerechten Haltung entspricht: nur einer. Ob männlich oder weiblich spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Die weit verbreitete Annahme, dass mehrere Weibchen friedlich koexistieren können, ist eine gefährliche Vereinfachung und birgt erhebliche Risiken für das Wohl der Tiere.

Ein 30-Liter-Aquarium stellt bereits die absolute Mindestgröße für einen einzelnen Kampffisch dar. Die oft genannte Möglichkeit, mehrere Weibchen zu vergesellschaften, basiert auf der irrigen Vorstellung, dass Weibchen weniger aggressiv sind als Männchen. Dies ist zwar teilweise richtig, bedeutet aber nicht, dass sie stressfrei miteinander auskommen. Weibliche Kampffische können durchaus Rangkämpfe austragen, was zu ständigem Stress, Verletzungen und letztendlich zu Krankheit und Tod führen kann. Die scheinbar harmlosen “Zickenkriege” können für die Tiere enorm belastend sein und ihre Lebenserwartung deutlich verkürzen.

Hinzu kommt, dass selbst bei sorgfältiger Auswahl der Tiere und Gestaltung des Aquariums, die Gefahr von Aggression und Revierkämpfen zwischen weiblichen Kampffischen in einem so begrenzten Raum besteht. Die Kombination aus begrenztem Platz, mangelnden Rückzugsmöglichkeiten und dem natürlichen Bedürfnis nach Territorialität führt zu einem erhöhten Stresslevel, das sich negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Fische auswirkt.

Eine artgerechte Haltung priorisiert daher das einzelne Tier. Ein 30-Liter-Becken, ausreichend bepflanzt und mit Versteckmöglichkeiten ausgestattet, bietet einem einzelnen Kampffisch – egal ob männlich oder weiblich – die Möglichkeit, sich wohlzufühlen und sein natürliches Verhalten auszuleben. Der Versuch, mehrere Tiere in diesem begrenzten Raum zu halten, stellt eine ethisch bedenkliche und tierschutzwidrige Haltung dar. Es ist besser, auf die Mehrhaltung zu verzichten und jedem Fisch seinen eigenen, artgerechten Lebensraum zu bieten.

Statt sich auf die Anzahl der Fische zu konzentrieren, sollten Aquarianer ihre Energie in die Schaffung eines optimalen Lebensraumes für einen einzelnen Kampffisch investieren. Dies beinhaltet neben der passenden Beckengröße eine hochwertige Filterung, regelmäßigen Wasserwechsel, abwechslungsreiche Ernährung und eine interessante Gestaltung des Aquariums mit ausreichend Pflanzen und Versteckmöglichkeiten. Nur so kann man gewährleisten, dass der Kampffisch ein langes und gesundes Leben führen kann.