Wie heißen Weichmacher in Sonnencreme?

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Untersuchungen haben die Anwesenheit von Mono-n-hexylphthalat (MnHexP) in Sonnencreme festgestellt. Diese Chemikalie kann aus verschiedenen Weichmachern entstehen, einschließlich Di-n-hexylphthalat (DnHexP), einer Substanz, die in der EU als besonders besorgniserregend gilt.

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Die unsichtbaren Helfer und potenziellen Risiken: Weichmacher in Sonnencremes

Sonnencreme ist unser zuverlässiger Begleiter im Sommer und schützt uns vor schädlicher UV-Strahlung. Doch neben den aktiven UV-Filtern finden sich in den Formulierungen oft weitere Inhaltsstoffe, die für die Konsistenz, Verteilbarkeit und Haltbarkeit des Produkts verantwortlich sind. Dazu gehören auch Weichmacher.

Was sind Weichmacher überhaupt?

Weichmacher sind chemische Substanzen, die Kunststoffen oder anderen Materialien zugesetzt werden, um sie flexibler, geschmeidiger und bearbeitbarer zu machen. In Kosmetika wie Sonnencremes dienen sie dazu, die Textur zu verbessern, die Verteilbarkeit auf der Haut zu erleichtern und einen angenehmen Film zu bilden. Sie sorgen dafür, dass die Creme nicht bröckelt oder sich klebrig anfühlt.

Welche Weichmacher werden in Sonnencremes verwendet?

Es gibt eine Vielzahl von Weichmachern, die in Sonnencremes zum Einsatz kommen können. Einige Beispiele sind:

  • Benzoate: z.B. C12-15 Alkyl Benzoate, Isopropyl Myristate
  • Caprylsäure/Caprinsäure-Triglyceride: Eine Mischung pflanzlicher Öle, die als Emollient und Weichmacher fungiert.
  • Synthetische Ester: z.B. Dicaprylyl Carbonate
  • Silikone: z.B. Dimethicone, Cyclopentasiloxane (auch wenn sie oft nicht primär als Weichmacher betrachtet werden, tragen sie zur Textur bei)
  • Pflanzliche Öle und Butter: z.B. Jojobaöl, Sheabutter (dienen oft als natürliche Alternative)

Die genaue Zusammensetzung variiert stark je nach Hersteller und Produkt.

Die Schattenseite: Mono-n-hexylphthalat (MnHexP) und Di-n-hexylphthalat (DnHexP)

In letzter Zeit rückt eine bestimmte Gruppe von Weichmachern stärker in den Fokus: die Phthalate. Wie bereits erwähnt, wurde in Untersuchungen die Anwesenheit von Mono-n-hexylphthalat (MnHexP) in Sonnencremes festgestellt. MnHexP ist ein Abbauprodukt von Di-n-hexylphthalat (DnHexP).

Warum ist das problematisch?

DnHexP gilt in der EU als besonders besorgniserregende Substanz (SVHC – Substance of Very High Concern). Der Grund dafür liegt in seinen potenziell schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit. Es steht im Verdacht, fortpflanzungsgefährdend zu sein und das endokrine System (Hormonsystem) zu beeinflussen.

Obwohl DnHexP selbst in der EU nicht mehr in Kosmetika verwendet werden darf, kann sein Abbauprodukt MnHexP dennoch in Spuren vorhanden sein, entweder durch Verunreinigungen in Rohstoffen oder durch Abbauprozesse innerhalb des Produkts.

Was bedeutet das für Verbraucher?

Die Anwesenheit von MnHexP, selbst in geringen Mengen, ist Anlass zur Besorgnis. Zwar sind die Konzentrationen in den meisten Fällen sehr gering, doch gerade bei regelmäßiger und großflächiger Anwendung von Sonnencreme kann es zu einer langfristigen Exposition kommen.

Wie können Verbraucher sich schützen?

  • Auf Inhaltsstoffe achten: Die vollständige Vermeidung von Phthalaten ist schwierig, da sie auch in anderen Produkten und der Umwelt vorkommen können. Achten Sie jedoch auf die Inhaltsstoffliste Ihrer Sonnencreme und vermeiden Sie Produkte, die Phthalate explizit als Inhaltsstoffe auflisten.
  • Zertifizierte Naturkosmetik bevorzugen: Naturkosmetik-Sonnencremes verzichten in der Regel auf synthetische Weichmacher und setzen stattdessen auf pflanzliche Öle und Fette.
  • Auf Testergebnisse achten: Verbraucherorganisationen wie Öko-Test veröffentlichen regelmäßig Testergebnisse von Sonnencremes, die auch auf Schadstoffe wie Phthalate untersucht werden.
  • Weniger ist mehr: Tragen Sie Sonnencreme sparsam und nur auf den unbedeckten Hautstellen auf. Vermeiden Sie unnötige Exposition.

Fazit

Weichmacher sind ein fester Bestandteil vieler Sonnencremes und tragen zu einer angenehmen Anwendung bei. Allerdings sollten Verbraucher sich der potenziellen Risiken bestimmter Weichmacher wie Phthalate bewusst sein und bewusste Entscheidungen beim Kauf von Sonnencreme treffen. Die Wahl von Naturkosmetik-Produkten, die Beachtung der Inhaltsstoffe und die Nutzung von Testergebnissen können helfen, die Exposition zu minimieren und die Gesundheit zu schützen. Die Forschung zur langfristigen Auswirkung von Weichmachern in Sonnencremes ist noch nicht abgeschlossen, weshalb eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema wichtig ist.

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