Welches Hormon sorgt für schlechte Haut?

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Hormonelle Schwankungen spiegeln sich oft in der Haut wider. Östrogen fördert eine straffe, gesunde Haut, während Progesteron die Talgproduktion steigert und somit zu Unreinheiten beitragen kann. Das Zusammenspiel dieser Hormone beeinflusst das Hautbild maßgeblich.
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Das Hormon-Haut-Spiel: Warum uns Hormone Pickel bescheren

Hormonelle Schwankungen – jeder kennt sie, viele spüren sie, und nicht wenige sehen sie auch. Denn unser Hormonhaushalt spiegelt sich deutlich in unserem Hautbild wider. Während eine ausgeglichene Hormonsituation zu einem strahlenden Teint beiträgt, können Schwankungen zu unerwünschten Hautproblemen führen, allen voran Akne und Unreinheiten. Aber welches Hormon ist der Hauptverantwortliche für diese “hormonellen Ausbrüche”? Die Antwort ist nicht so einfach, wie ein “Schuldspruch” gegen ein einzelnes Hormon. Es ist vielmehr ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Hormone, vor allem von Östrogen, Progesteron und Androgenen, das die Hautgesundheit beeinflusst.

Östrogen, oft als das “Schönheitshormon” bezeichnet, wirkt sich in der Regel positiv auf die Haut aus. Es fördert die Kollagenproduktion, sorgt für eine erhöhte Zellneubildung und hält die Haut straff und elastisch. Ein ausreichender Östrogenspiegel ist somit ein wichtiger Faktor für ein gesundes Hautbild. Im Gegensatz dazu steht Progesteron, das während des Menstruationszyklus in höheren Konzentrationen auftritt. Progesteron stimuliert die Talgproduktion der Talgdrüsen. Mehr Talg bedeutet ein höheres Risiko für verstopfte Poren und somit für die Entstehung von Mitessern und Pickeln. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn die Talgdrüsen durch genetische Veranlagung bereits empfindlicher auf Progesteron reagieren.

Ein weiterer wichtiger Akteur im Hormon-Haut-Drama sind die Androgene, insbesondere Testosteron. Androgene steigern ebenfalls die Talgproduktion und können die Verhornung der Hautporen beeinflussen, was zu Entzündungen und Akne führen kann. Bei Frauen spielen Androgene, obwohl in geringeren Mengen vorhanden als bei Männern, eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Entstehung von Akne. Insbesondere bei Frauen mit einem erhöhten Androgenspiegel, etwa durch das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS), kann dies zu ausgeprägten Hautproblemen führen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass kein einzelnes Hormon die alleinige Schuld an schlechter Haut trägt. Es ist vielmehr das komplexe Zusammenspiel von Östrogen, Progesteron und Androgenen, das unser Hautbild prägt. Schwankungen im Hormonhaushalt, wie sie beispielsweise während der Menstruation, Schwangerschaft, Wechseljahren oder durch Stress auftreten, können zu einem Ungleichgewicht führen und somit zu Unreinheiten und Akne beitragen. Eine gesunde Lebensweise, eine ausgewogene Ernährung und Stressmanagement können helfen, das hormonelle Gleichgewicht zu unterstützen und somit auch die Hautgesundheit positiv zu beeinflussen. Bei anhaltenden oder schweren Hautproblemen ist jedoch immer ein dermatologischer Rat empfehlenswert.