Was macht der Hautarzt bei Pickelmalen?

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Tiefe Aknenarben lassen sich effektiv mit dermatologischen Verfahren mindern. Laserbehandlungen, chemische Peelings und kortisonhaltige Präparate bieten je nach Narbentyp und -ausprägung vielversprechende Optionen für eine Hautbildverbesserung. Die Wahl der Therapie richtet sich nach individueller Beratung.
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Pickelmale: Was der Hautarzt dagegen tun kann

Pickelmale, auch Aknenarben genannt, können das Hautbild nachhaltig beeinträchtigen und die Betroffenen psychisch belasten. Während leichte Unreinheiten oft von selbst abheilen, hinterlassen tiefere Entzündungen oft unschöne Narben. Doch glücklicherweise gibt es heute effektive dermatologische Verfahren, um das Erscheinungsbild von Aknenarben zu verbessern und die Hautstruktur zu glätten. Ein Besuch beim Hautarzt ist dabei unerlässlich, um die richtige Behandlungsmethode zu finden.

Die Vorgehensweise des Dermatologen ist individuell und hängt von mehreren Faktoren ab: der Art und Tiefe der Narben, der Hautbeschaffenheit des Patienten, sowie dessen individuellen Erwartungen und Gesundheitszustand. Ein ausführliches Beratungsgespräch bildet die Grundlage der Behandlungsplanung. Dabei wird der Arzt die Narben genau untersuchen, den Schweregrad beurteilen und die Anamnese des Patienten erfragen. Dies beinhaltet beispielsweise Fragen nach der Art der Akne, der Dauer der Erkrankung und bereits durchgeführten Behandlungen.

Im Anschluss an die Diagnose stehen dem Hautarzt verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung, die oft kombiniert werden:

1. Laserbehandlungen: Verschiedene Lasertypen, wie der fraktionierte CO2-Laser oder der Erbium-YAG-Laser, können die Hautstruktur gezielt verbessern. Sie fördern die Kollagenneubildung und glätten die Narbenoberfläche. Die Anzahl der notwendigen Sitzungen variiert je nach Narbenausprägung und gewünschtem Ergebnis. Neben der Glättung der Narben kann die Lasertherapie auch dazu beitragen, die Hautfarbe zu verbessern und Pigmentstörungen zu reduzieren.

2. Chemische Peelings: Durch die Anwendung von Fruchtsäuren oder anderen chemischen Substanzen werden die obersten Hautschichten abgetragen. Dies stimuliert die Zellerneuerung und kann dazu beitragen, oberflächliche Aknenarben zu reduzieren und die Poren zu verfeinern. Die Stärke des Peelings wird individuell auf den Hauttyp und die Narbenbeschaffenheit abgestimmt. Es ist wichtig zu beachten, dass chemische Peelings die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen und ein konsequenter Sonnenschutz unerlässlich ist.

3. Kortisonhaltige Präparate: Bei entzündlichen oder hypertrophen Narben (wulstig erhabene Narben) können kortisonhaltige Injektionen helfen, die Entzündung zu reduzieren und das Narbengewebe zu glätten. Diese Behandlung wird meist punktuell an den betroffenen Stellen angewendet.

4. Microneedling: Diese minimal-invasive Methode nutzt feine Nadeln, um die Haut zu punktieren und die Kollagenproduktion anzuregen. Dadurch wird die Hautstruktur verbessert und das Erscheinungsbild von Aknenarben minimiert. Microneedling kann auch mit anderen Verfahren wie chemischen Peelings oder PRP-Therapien (Plattenreiches Plasma) kombiniert werden.

Wichtig: Tiefe Aknenarben lassen sich nicht vollständig entfernen. Die Behandlung zielt darauf ab, das Erscheinungsbild zu verbessern und die Hautstruktur zu optimieren. Der Hautarzt wird realistische Erwartungen bezüglich des Behandlungserfolgs vermitteln und die bestmögliche Therapieoption für den individuellen Fall empfehlen. Die Geduld des Patienten ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Behandlung, da die Ergebnisse meist erst nach mehreren Wochen oder Monaten sichtbar werden. Ein langfristiger Sonnenschutz ist ebenfalls essentiell, um das Ergebnis zu erhalten und neuen Narben vorzubeugen.