Kann Pickel ausdrücken süchtig machen?

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Hautpflegeexperten warnen: Das Ausdrücken von Pickeln kann zur Dermatillomanie, einer Form der Hautzupfsucht, führen. Entzündungen, Narben und psychische Belastungen sind mögliche Folgen dieses zwanghaften Verhaltens.
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Kann das Ausdrücken von Pickeln süchtig machen? Hautpflege und psychische Gesundheit im Fokus

Pickel sind lästig und oft unerwünscht. Die Versuchung, sie auszudrücken, ist groß, doch Experten warnen: Dieses scheinbar harmlose Verhalten kann in eine Sucht münden. Die Rede ist von Dermatillomanie, einer Form der Hautzupfsucht, die durch das Ausdrücken von Pickeln und anderen Hautproblemen ausgelöst oder verstärkt werden kann.

Die Hautpflegebranche betont oft die Wichtigkeit einer sanften und richtigen Hautpflege. Doch hinter der ästhetischen Komponente liegt ein wichtiger Aspekt: unsere psychische Gesundheit. Das Ausdrücken von Pickeln, selbst wenn es zunächst nur ein einmaliger Impuls ist, kann schnell zu einem zwanghaften Verhalten werden.

Der Teufelskreis der Dermatillomanie

Der Druck, die Haut “perfekt” zu halten, kann im Alltag enorm sein. So kann das Ausdrücken eines Pickels eine schnelle, kurzfristige Befriedigung verschaffen – ein Gefühl von Erleichterung oder Kontrolle. Doch dieser kurzfristige Effekt wird oft durch einen noch stärkeren Drang nach weiterer Ausübung des Verhaltens abgelöst. Das Ausdrücken kann Entzündungen, Rötungen und Narben verursachen, die wiederum zu weiteren Ausbrüchen führen. Dieser Teufelskreis aus Frustration, Zwang und körperlicher Schädigung kann schließlich zur Dermatillomanie, einer Impulskontrollstörung, führen.

Wie erkennt man das Problem?

Es ist wichtig, die Signale zu erkennen. Leidet man unter einem zwanghaften Verhalten beim Ausdrücken von Pickeln, wenn das Verhalten zum Nachteil des eigenen Wohlbefindens und/oder der sozialen Situation wird? Folgende Punkte sollten beachtet werden:

  • Kontrollverlust: Führt das Ausdrücken von Pickeln zu einem Gefühl der Kontrolllosigkeit? Stellt man fest, dass man es trotz der negativen Folgen nicht lassen kann?
  • Wiederholendes Verhalten: Erlebt man den Impuls regelmäßig, obwohl man sich über die negativen Konsequenzen bewusst ist?
  • Negative Folgen: Zeigen sich Entzündungen, Narben oder andere negative Hautprobleme als Folge des Verhaltens?
  • Psychische Belastung: Führt das Verhalten zu Stress, Ängsten oder Depressionen?

Was kann man tun?

Wenn man den Verdacht hat, an Dermatillomanie zu leiden, ist es wichtig, professionelle Hilfe zu suchen. Ein Dermatologe oder ein Psychologe kann die Ursache des zwanghaften Verhaltens identifizieren und geeignete Therapieformen anbieten. Eine Verhaltenstherapie kann dabei helfen, den Impuls zu kontrollieren und gesunde Coping-Mechanismen zu entwickeln.

Vorsorge ist besser als Nachsorge:

Präventive Maßnahmen sind ebenfalls entscheidend. Eine gesunde Hautpflege mit sanften Produkten und ausreichend Feuchtigkeit ist unerlässlich. Stressmanagementtechniken, wie Meditation oder Yoga, können ebenfalls helfen, den Druck zu reduzieren, der zum Ausdrücken von Pickeln führen kann. Anerkennung der eigenen Emotionen und Impulsen kann ebenfalls hilfreich sein, um das Verhalten besser zu verstehen und zu kontrollieren.

Fazit:

Das Ausdrücken von Pickeln kann, wenn es zwanghaft wird, zu einer ernsthaften Impulskontrollstörung führen. Es ist wichtig, frühzeitig die Signale zu erkennen und professionelle Hilfe zu suchen, um die negativen Folgen zu vermeiden. Die psychische Gesundheit sollte bei der Hautpflege genauso im Fokus stehen wie die äußere Schönheit.

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