Ist es besser, schmutziges, fettiges Haar zu färben?

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Entgegen der landläufigen Meinung erzielt man beim Haarefärben mit sauberem Haar bessere Ergebnisse. Frisches Haar ermöglicht eine gleichmäßigere Farbaufnahme, deckt graue Haare effektiver ab und sorgt für eine längere Haltbarkeit der Farbe. Lediglich bei einer globalen Blondierung mit Aufheller kann ungewaschenes Haar von Vorteil sein.

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Schmutziges oder sauberes Haar beim Färben: Ein Mythos auf dem Prüfstand

Die Frage, ob man schmutziges oder sauberes Haar zum Färben verwenden sollte, rankt sich hartnäckig um den Friseurstuhl. Während der weitverbreitete Glaube besagt, dass fettes Haar einen gewissen Schutz bietet, spricht die Realität eine andere Sprache. Tatsächlich führt das Färben von sauberem Haar in den meisten Fällen zu deutlich besseren Ergebnissen.

Der Mythos vom “Schutz” durch fettige Kopfhaut hält sich vor allem deshalb, weil die natürliche Kopfhautproduktion einen gewissen Schutz vor den chemischen Inhaltsstoffen der Haarfarbe bieten könnte. Dieser Schutz ist jedoch marginal und wird von den Nachteilen deutlich übertroffen. Schmutziges Haar ist mit Talg, Hautschuppen, Stylingprodukten und Umweltrückständen bedeckt. Diese Rückstände bilden eine Barriere, welche die gleichmäßige Verteilung der Farbe verhindert. Die Folge:

  • Unebenmäßige Farbergebnisse: Die Farbe dringt nicht gleichmäßig in alle Haarpartien ein, was zu Flecken, unnatürlichen Übergängen und einem ungleichmäßigen Farbton führt. Besonders bei komplexeren Färbetechniken wie Balayage oder Ombré wird dieser Effekt verstärkt.

  • Geringere Deckkraft: Graue Haare werden schlechter abgedeckt, da die Farbe nicht vollständig an die Haarfaser gelangen kann. Das Ergebnis: unschöne, durchscheinende Stellen und ein weniger sattes Farbgefühl.

  • Verkürzte Haltbarkeit: Die Farbpigmente haften weniger gut am Haar, da die obengenannten Rückstände die Verbindung zwischen Haar und Farbe behindern. Die Farbe verblasst daher schneller und verliert an Intensität.

Die Ausnahme: Blondierung

Einzig bei der globalen Blondierung mit Aufhellern kann ungewaschenes Haar einen geringen Vorteil bieten. Der natürliche Talg schützt die Kopfhaut vor den stark aggressiven Inhaltsstoffen des Aufhellers. Allerdings sollte auch hier die Kopfhaut nicht übermäßig mit Stylingprodukten belastet sein. Eine gründliche Reinigung am Tag vor dem Färben ist empfehlenswert.

Fazit: Die beste Vorbereitung für eine Haarfarbe ist sauberes, trockenes Haar. Ein gründliches Waschen am Tag vor dem Färben mit einem milden Shampoo ohne Conditioner entfernt alle Rückstände und ermöglicht eine optimale Farbentwicklung. Nur in seltenen Fällen, wie bei einer globalen Blondierung, kann ein leicht fetthaltiges Haar Vorteile bieten. Die Nachteile eines ungereinigten Haares überwiegen jedoch in fast allen Fällen deutlich. Für ein professionelles und langanhaltendes Farbergebnis ist sauberes Haar die beste Grundlage.

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