Was bedeutet die Sicherheitsstufe A nach VDMA?

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Die VDMA 24992 Sicherheitsstufe A, definiert aus dem Stand von Mai 1995, beschreibt einen Tresor mit doppelwandiger Tür und einwandigem Korpus. Diese historische Norm des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau ist seitdem nicht aktualisiert worden und berücksichtigt somit keine modernen Werkzeuge oder Einbruchsmethoden.

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Die VDMA 24992 Sicherheitsstufe A: Ein Relikt der Vergangenheit im Tresorbau

Die Sicherheit von Wertgegenständen und Dokumenten ist ein fundamentales Bedürfnis. Tresore bieten hierfür einen physischen Schutz, der durch verschiedene Sicherheitsstufen definiert wird. Eine dieser Sicherheitsstufen ist die VDMA 24992, genauer die Sicherheitsstufe A nach dem Stand von Mai 1995. Doch was bedeutet diese Einstufung konkret und welche Bedeutung hat sie heutzutage?

Was bedeutet VDMA 24992 Sicherheitsstufe A?

Die VDMA 24992, herausgegeben vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), war eine weit verbreitete Richtlinie zur Klassifizierung von Tresoren. Die Sicherheitsstufe A nach dieser Norm definiert einen Tresor, der folgende Eigenschaften aufweist:

  • Doppelwandige Tür: Die Tür des Tresors besteht aus zwei Stahlwänden, die einen gewissen Schutz gegen Aufbruchsversuche bieten sollen.
  • Einwandiger Korpus: Der Korpus (das Gehäuse) des Tresors besteht lediglich aus einer Stahlwand.

Die Problematik: Ein veralteter Standard

Der entscheidende Punkt ist, dass diese Norm seit Mai 1995 nicht mehr aktualisiert wurde. Dies bedeutet, dass die VDMA 24992 Sicherheitsstufe A die Fortschritte in der Einbruchstechnik der letzten Jahrzehnte nicht berücksichtigt. Moderne Werkzeuge, wie beispielsweise Akku-betriebene Winkelschleifer oder thermische Schneidbrenner, waren zum Zeitpunkt der Definition dieser Sicherheitsstufe noch nicht in dem Maße verbreitet oder leistungsstark wie heute.

Die Konsequenzen für die Sicherheit

Ein Tresor, der lediglich der VDMA 24992 Sicherheitsstufe A entspricht, bietet daher heute keinen adäquaten Schutz mehr gegen professionelle Einbrecher. Die einwandige Konstruktion des Korpus ist relativ leicht zu überwinden und auch die doppelwandige Tür kann mit modernen Werkzeugen geknackt werden.

Warum ist die VDMA 24992 Sicherheitsstufe A noch relevant?

Obwohl die VDMA 24992 Sicherheitsstufe A als veraltet gilt, kann sie dennoch relevant sein:

  • Bestehende Tresore: Viele ältere Tresore sind nach dieser Norm klassifiziert. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Einstufung heute keine hohe Sicherheitsgarantie mehr bietet.
  • Günstige Tresore: Insbesondere im unteren Preissegment werden noch Tresore angeboten, die mit der VDMA 24992 Sicherheitsstufe A werben. Käufer sollten sich bewusst sein, dass diese Tresore lediglich einen grundlegenden Schutz bieten.
  • Versicherungsrechtliche Aspekte: In manchen Versicherungsverträgen kann die VDMA 24992 Sicherheitsstufe A noch als Mindestanforderung für die Aufbewahrung bestimmter Wertgegenstände festgelegt sein. Es ist ratsam, sich hierzu genau mit der Versicherung abzustimmen.

Fazit: Auf moderne Sicherheitsstandards setzen

Wer heute einen Tresor zur sicheren Aufbewahrung von Wertsachen und Dokumenten sucht, sollte sich nicht mehr auf die VDMA 24992 Sicherheitsstufe A verlassen. Stattdessen sollte man Tresore mit aktuellen Sicherheitszertifizierungen nach EN 1143-1 (Europa-Norm) oder EN 14450 (Europa-Norm für Sicherheitsschränke) in Betracht ziehen. Diese Normen berücksichtigen moderne Einbruchsmethoden und bieten somit einen deutlich höheren Schutz.

Empfehlung: Bevor Sie sich für einen Tresor entscheiden, informieren Sie sich umfassend über die verschiedenen Sicherheitsstufen und lassen Sie sich von einem Fachmann beraten. So stellen Sie sicher, dass Ihre Wertgegenstände bestmöglich geschützt sind. Die VDMA 24992 Sicherheitsstufe A kann als historischer Hinweis dienen, sollte aber keinesfalls als alleiniges Kriterium für die Auswahl eines Tresors herangezogen werden.