Ab welchem Alter gilt man in Südkorea als minderjährig?

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In Südkorea definiert das Jugendstrafrecht Menschen unter 19 Jahren als Jugendliche. Diese Altersgrenze bestimmt, wer unter den Schutz des Gesetzes fällt und wer Anspruch auf besondere Betreuung und Schutz durch Vormunde hat. Vormunde umfassen dabei nicht nur gesetzliche Vertreter, sondern auch Personen, die faktisch für die Erziehung und Sicherheit junger Menschen verantwortlich sind.

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Minderjährigkeit in Südkorea: Mehr als nur eine Zahl

In Südkorea gilt man bis zum 19. Geburtstag als minderjährig. Das bedeutet, dass Personen unter 19 Jahren besonderen rechtlichen Schutz genießen und bestimmten Einschränkungen unterliegen. Die Definition der Minderjährigkeit ist in Südkorea eng mit dem Jugendstrafrecht (소년법, Sonyeonbeop) verknüpft, welches für alle Personen unter 19 Jahren Anwendung findet.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Alter von 19 Jahren nicht nur eine willkürliche Grenze darstellt. Es reflektiert die gesellschaftliche Auffassung von Reife und Verantwortung. Jugendliche unter 19 Jahren werden als entwicklungsbedürftig betrachtet und bedürfen daher eines besonderen Schutzes und einer altersgerechten Behandlung im Justizsystem. Das Jugendstrafrecht zielt darauf ab, die Resozialisierung junger Straftäter zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Fehler wiedergutzumachen, anstatt sie primär zu bestrafen.

Der Schutz von Minderjährigen erstreckt sich jedoch über den strafrechtlichen Bereich hinaus. Das Konzept der Vormundschaft (후견, Hugeon) spielt in Südkorea eine wichtige Rolle. Vormunde sind nicht nur die gesetzlichen Vertreter, also in der Regel die Eltern, sondern auch Personen, die faktisch die Verantwortung für Erziehung und Wohlbefinden eines Minderjährigen übernehmen. Dies kann beispielsweise ein Lehrer, ein Trainer oder ein anderes erwachsenes Familienmitglied sein. Die Vormundschaft beinhaltet die Pflicht, für das körperliche und seelische Wohl des Minderjährigen zu sorgen und ihn in seiner Entwicklung zu unterstützen.

Die Volljährigkeit mit 19 Jahren bringt erhebliche Veränderungen mit sich. Mit Erreichen dieses Alters erhalten junge Menschen in Südkorea viele Rechte und Pflichten, die ihnen zuvor verwehrt waren, wie beispielsweise das Wahlrecht, die Möglichkeit, Verträge abzuschließen, und die volle strafrechtliche Verantwortung für ihre Handlungen. Gleichzeitig endet der besondere Schutz durch das Jugendstrafrecht und die damit verbundenen Möglichkeiten der Resozialisierung.

Die Definition der Minderjährigkeit in Südkorea ist somit komplexer als nur eine Altersgrenze. Sie ist eng mit dem Jugendstrafrecht, dem Konzept der Vormundschaft und dem gesellschaftlichen Verständnis von Reife und Verantwortung verknüpft. Sie dient dem Schutz und der Förderung junger Menschen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben.