Was ist das schwierigste Beziehungsjahr?

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Überraschenderweise kriselt es in Beziehungen nicht nur im verflixten siebten Jahr. Eine aktuelle Studie der Universität Bern zeigt, dass die wahre Bewährungsprobe oft erst nach zehn Jahren Partnerschaft kommt. Dann erreichen Paare häufig ein Tief in ihrer Beziehungszufriedenheit, das überwunden werden muss, um langfristig glücklich zu sein.

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Das verflixte zehnte Jahr? Warum Beziehungen nach einem Jahrzehnt auf die Probe gestellt werden

Die landläufige Meinung besagt, dass das siebte Jahr in einer Beziehung kritisch ist. Doch eine aktuelle Studie der Universität Bern wirft ein neues Licht auf die Thematik und deutet darauf hin, dass das zehnte Jahr die wahre Bewährungsprobe für viele Paare darstellen könnte.

Warum gerade das zehnte Jahr?

Nach einem Jahrzehnt Partnerschaft haben viele Paare eine Reihe von Herausforderungen gemeinsam gemeistert:

  • Alltagstrott und Routine: Der anfängliche Zauber und die Aufregung der ersten Jahre sind oft verflogen. Der Alltag hat Einzug gehalten, und die Beziehung kann in Routine ersticken. Gemeinsame Unternehmungen werden seltener, die Gespräche oberflächlicher.
  • Belastungen durch Familie und Karriere: Nach zehn Jahren haben viele Paare Kinder und sind beruflich etabliert. Die Doppelbelastung durch Familie und Karriere kann zu Stress, Erschöpfung und weniger Zeit für die Partnerschaft führen.
  • Unterschiedliche Lebensziele und Erwartungen: Im Laufe der Zeit können sich die Lebensziele und Erwartungen der Partner auseinanderentwickeln. Was am Anfang noch harmonierte, kann nun zu Konflikten führen.
  • Gewohnheit und Vernachlässigung: Manchmal schleichen sich Gewohnheiten ein, die dem Partner nicht guttun. Kleine Aufmerksamkeiten werden vernachlässigt, die Wertschätzung des anderen lässt nach.
  • Vergleich mit anderen Beziehungen: In einer Zeit, in der soziale Medien allgegenwärtig sind, neigen viele Menschen dazu, ihre Beziehung mit vermeintlich perfekteren Beziehungen anderer zu vergleichen. Dies kann zu Unzufriedenheit und dem Gefühl führen, etwas zu verpassen.

Das Tief überwinden – so gelingt es:

Das zehnte Jahr muss jedoch nicht das Ende bedeuten. Mit bewusster Anstrengung und Kommunikation können Paare das Tief überwinden und ihre Beziehung neu beleben. Hier einige Tipps:

  • Offene Kommunikation: Sprechen Sie offen und ehrlich über Ihre Gefühle, Bedürfnisse und Erwartungen. Hören Sie einander aufmerksam zu und versuchen Sie, die Perspektive des anderen zu verstehen.
  • Gemeinsame Zeit bewusst gestalten: Nehmen Sie sich bewusst Zeit füreinander, auch wenn es nur kurze Momente sind. Planen Sie gemeinsame Unternehmungen und schaffen Sie neue Erlebnisse.
  • Wertschätzung zeigen: Zeigen Sie Ihrem Partner, dass Sie ihn wertschätzen. Kleine Aufmerksamkeiten, liebevolle Worte und Gesten können viel bewirken.
  • Neues entdecken: Brechen Sie aus der Routine aus und probieren Sie neue Dinge gemeinsam aus. Dies kann die Beziehung beleben und die gemeinsame Leidenschaft neu entfachen.
  • Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Wenn Sie Schwierigkeiten haben, das Tief allein zu überwinden, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Paartherapeut kann Ihnen helfen, Ihre Probleme zu erkennen und Lösungen zu finden.
  • Akzeptanz und Kompromissbereitschaft: Akzeptieren Sie, dass jede Beziehung Höhen und Tiefen hat. Seien Sie bereit, Kompromisse einzugehen und an der Beziehung zu arbeiten.

Fazit:

Das zehnte Jahr kann eine kritische Phase in einer Beziehung sein. Die Studie der Universität Bern verdeutlicht, dass der Alltagstrott, Belastungen durch Familie und Karriere sowie veränderte Lebensziele die Beziehungszufriedenheit beeinflussen können. Durch offene Kommunikation, bewusste Gestaltung der gemeinsamen Zeit, Wertschätzung und die Bereitschaft zur Veränderung können Paare das Tief jedoch überwinden und ihre Beziehung langfristig stärken. Es ist wichtig zu erkennen, dass jede Beziehung Arbeit erfordert und dass die Investition in die Partnerschaft sich langfristig auszahlt.

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