Wie wird Speisesalz hergestellt?

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Speisesalz wird hauptsächlich aus Steinsalz gewonnen, ein kleinerer Teil stammt aus Meersalz. Durch Verdunstung von Meerwasser in Salzgärten entsteht Meersalz. Die Sonnenenergie spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Dieser Prozess konzentriert die natürlichen Salze im Wasser.
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Vom Salzbergwerk zum Salzstreuer: Die Herstellung von Speisesalz

Speisesalz, ein alltäglicher Bestandteil unserer Ernährung, durchläuft einen erstaunlich vielschichtigen Prozess, bevor es auf unseren Tellern landet. Obwohl wir es oft als selbstverständlich ansehen, steckt hinter der scheinbar simplen weißen Kristallisation eine interessante Geschichte der Gewinnung und Verarbeitung. Die Hauptquelle für Speisesalz ist Steinsalz, wobei ein kleinerer, aber dennoch bedeutsamer Anteil aus der Gewinnung von Meersalz stammt.

Steinsalz: Aus der Tiefe geholt

Die überwiegende Menge an Speisesalz wird aus unterirdischen Steinsalzlagerstätten gewonnen. Diese entstanden vor Millionen von Jahren durch die Austrocknung prähistorischer Meere. Der Abbau erfolgt in untertägigen Bergwerken, wo das Salz in großen Blöcken oder als Brei mittels Sprengungen und speziellen Fräsen gewonnen wird. Anschließend wird das Rohsalz aufbereitet. Dieser Prozess umfasst in der Regel mehrere Schritte:

  • Zerkleinerung: Große Salzbrocken werden in Mühlen zerkleinert, um eine gleichmäßige Korngröße zu erreichen.
  • Lösung und Reinigung: Das zerkleinerte Rohsalz wird in Wasser gelöst, wodurch sich unerwünschte Bestandteile wie Ton, Gips oder andere Mineralien absetzen können. Diese werden durch Filtration entfernt. Die Reinheit des so gewonnenen Salzwassers hängt stark von der Qualität des Rohsalzes ab. Hochwertige Lagerstätten benötigen weniger aufwendige Reinigungsschritte.
  • Kristallisation: Das gereinigte Salzwasser wird anschließend wieder eingedampft, wodurch sich das Salz in Form von Kristallen ausscheidet. Die Kristallgröße kann durch Steuerung des Eindampfprozesses beeinflusst werden – von feinkörnigem bis hin zu grobkörnigem Speisesalz.
  • Trocknung: Die gewonnenen Salzkristalle werden sorgfältig getrocknet, um Restfeuchte zu entfernen und die Lagerfähigkeit zu optimieren.
  • Jodisierung (optional): Um Jodmangel vorzubeugen, wird dem Speisesalz in vielen Ländern Jod zugesetzt, meist in Form von Kaliumjodid. Dies erfolgt in der Regel in einer separaten Mischstufe.

Meersalz: Ein Geschenk der Sonne

Meersalz wird durch die natürliche Verdunstung von Meerwasser gewonnen. In Salzgärten, auch Salinen genannt, wird Meerwasser in flache Becken geleitet, wo die Sonne das Wasser verdunstet. Dieser Prozess ist stark von den klimatischen Bedingungen abhängig und benötigt viel Zeit und Sonnenenergie. Die Konzentration der Salze im Wasser steigt stetig an, bis schließlich die Salzkristalle ausfallen und geerntet werden können. Meersalz enthält neben Natriumchlorid auch verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente, was ihm einen leicht unterschiedlichen Geschmack und eine andere Mineralstoffzusammensetzung verleiht als Steinsalz. Die Aufbereitung von Meersalz ist meist weniger aufwendig als die von Steinsalz, konzentriert sich aber auf das Waschen und Trocknen der Kristalle.

Fazit:

Die Herstellung von Speisesalz, egal ob aus Steinsalz oder Meersalz gewonnen, ist ein komplexer Prozess, der von der Rohstoffgewinnung über die Reinigung bis hin zur abschließenden Verarbeitung und optionalen Jodisierung reicht. Obwohl beide Verfahren unterschiedliche Methoden nutzen, liefern sie letztendlich ein essentielles Lebensmittel, das unsere Ernährung auf vielfältige Weise bereichert. Die Wahl zwischen Steinsalz und Meersalz ist letztendlich eine Frage des Geschmacks und der gewünschten Mineralstoffzusammensetzung.