Wie kann man die KH erhöhen?

3 Sicht

Um die Karbonathärte (KH) und den pH-Wert in Ihrem Aquarium sanft anzuheben, empfiehlt sich die dosierte Zugabe von Natriumhydrogencarbonat. Im Handel unter dem Namen Kaiser Natron erhältlich oder in Apotheken beziehbar, erhöht eine Dosis von 3 Gramm auf 100 Liter Wasser die KH um etwa 1 °dKH. Achten Sie auf langsame, schrittweise Erhöhungen, um das biologische Gleichgewicht nicht zu stören.

Kommentar 0 mag

Die Karbonathärte (KH) im Aquarium sanft erhöhen: Ein genauer Blick auf Methoden und Risiken

Ein stabiler pH-Wert und eine ausreichende Karbonathärte (KH) sind essentiell für ein gesundes Aquariumökosystem. Während der pH-Wert die Säure-Basen-Balance angibt, fungiert die KH als Puffer, der starke pH-Schwankungen verhindert. Sinkt die KH zu stark ab, wird das Aquarium anfällig für plötzliche pH-Abstürze, die für die empfindlichen Bewohner fatale Folgen haben können. Doch wie erhöht man die KH im Aquarium sicher und effektiv, ohne das empfindliche Gleichgewicht zu gefährden?

Natriumhydrogencarbonat (Natron): Der Klassiker mit Vorsicht

Die gängigste Methode zur KH-Anhebung ist die Zugabe von Natriumhydrogencarbonat (NaHCO₃), besser bekannt als Natron. Es ist preiswert, leicht erhältlich (Apotheke, Drogerie, Onlineshops) und wirkt zuverlässig. Die oft zitierte Dosierung von 3 Gramm auf 100 Liter Wasser zur Anhebung der KH um ca. 1 °dKH ist jedoch nur ein grober Richtwert. Die tatsächliche Wirkung hängt von diversen Faktoren ab, darunter die vorhandene Wasserhärte, die Temperatur und der bereits bestehende Puffergehalt des Aquarienwassers.

Fehlerquellen und Gefahren bei der Natron-Methode:

  • Ungenaue Dosierung: Eine Überdosierung von Natron kann zu einem starken Anstieg des pH-Werts und der KH führen, was zu Stress und Krankheiten bei den Aquarienbewohnern führen kann. Eine präzise Messung mit einem zuverlässigen KH-Testset ist daher unabdingbar.
  • Schnelle Erhöhung: Eine zu schnelle Erhöhung der KH stört das biologische Gleichgewicht drastisch. Langsame, schrittweise Anpassungen über mehrere Tage sind ratsam. Tägliche Messungen des pH-Werts und der KH sind Pflicht.
  • Interaktion mit anderen Wasserparametern: Die Zugabe von Natron beeinflusst nicht nur die KH, sondern auch den pH-Wert und die Gesamthärte (GH). Eine umfassende Wasseranalyse vor und nach der Behandlung ist empfehlenswert.
  • Nicht für alle Aquarien geeignet: Bei sehr empfindlichen Arten oder speziellen Aufbauten (z.B. Biotope) sollte die KH-Anhebung mit Natron sehr vorsichtig erfolgen oder ganz andere Methoden in Betracht gezogen werden.

Alternativen zu Natron:

Neben Natron gibt es weitere Möglichkeiten, die KH anzuheben:

  • KH-Plus Präparate: Der Handel bietet spezielle Präparate zur KH-Anhebung an, die oft neben Natriumhydrogencarbonat weitere Mineralien und Spurenelemente enthalten. Diese sind oft einfacher in der Dosierung und können besser auf die Bedürfnisse des Aquariums abgestimmt sein. Auch hier gilt: genaue Dosierungsanweisungen des Herstellers beachten!
  • Mineralsalzmischungen: Für bestimmte Aquarienarten, beispielsweise Malawi-Cichlidenbecken, eignen sich spezielle Mineralsalzmischungen zur Härte- und KH-Regulation. Diese sind jedoch meist auf ein bestimmtes Wasserprofil zugeschnitten und sollten nur nach gründlicher Recherche und Beratung eingesetzt werden.
  • Kalkgestein: In Naturaquarien kann die Verwendung von Kalkgestein die KH langfristig erhöhen. Dies ist ein langsamer Prozess und eignet sich eher zur vorbeugenden KH-Stabilisierung als zur schnellen Korrektur.

Fazit:

Die Erhöhung der KH sollte immer bedacht und kontrolliert erfolgen. Eine genaue Wasseranalyse, die Verwendung zuverlässiger Testkits und die schrittweise Dosierung sind unerlässlich, um Schäden an den Aquarienbewohnern zu vermeiden. Bei Unsicherheit ist die Beratung durch einen erfahrenen Aquarianer oder Fachhändler ratsam. Eine pauschale Empfehlung für eine bestimmte Methode ist nicht möglich, da die optimale Vorgehensweise stark vom jeweiligen Aquarium und seinen Bewohnern abhängt.