Wie heißt es, wenn man isst, aber nicht zunimmt?

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Extremes Untergewicht trotz Nahrungsaufnahme kann auf eine Essstörung wie Anorexia nervosa hindeuten. Diese ernstzunehmende Erkrankung erfordert professionelle Hilfe, da sie schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend.

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Das Rätsel des nicht-Zunehmens: Wenn Essen keine Pfunde bringt

Viele Menschen kennen das Gefühl: Trotz regelmäßiger Mahlzeiten bleibt die Waage hartnäckig auf dem gleichen Stand oder zeigt sogar ein Absinken an. Während bei einigen dies auf einen schnellen Stoffwechsel zurückzuführen ist, kann hinter einem ausbleibenden Gewichtsanstieg trotz ausreichender Kalorienzufuhr auch eine ernsthafte Erkrankung stecken. Es ist wichtig, zwischen normalem, schlanken Körperbau und krankhaftem Untergewicht zu unterscheiden.

Die Rolle des Stoffwechsels: Ein schneller Stoffwechsel ist eine natürliche Variation und führt dazu, dass der Körper Kalorien schneller verbrennt. Genetische Veranlagung spielt hier eine entscheidende Rolle. Sportliche Aktivität und Muskelmasse beeinflussen ebenfalls den Stoffwechsel, da Muskeln mehr Energie im Ruhezustand verbrauchen als Fettgewebe. Ein schnelles Grundumsatzniveau ist an sich nicht problematisch, solange die Person sich gesund und wohl fühlt. Ein Mangel an Energie oder ein ständiges Gefühl der Müdigkeit deutet jedoch auf ein Ungleichgewicht hin, das ärztlich abgeklärt werden sollte.

Weitere Faktoren, die Gewichtszunahme beeinflussen: Neben dem Stoffwechsel spielen weitere Faktoren eine Rolle:

  • Stress: Chronischer Stress kann den Hormonspiegel beeinflussen und den Appetit regulieren, was zu Gewichtsverlust oder einem Stillstand führen kann.
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Eine Schilddrüsenüberfunktion beschleunigt den Stoffwechsel und führt zu unerklärlichem Gewichtsverlust trotz normaler Nahrungsaufnahme.
  • Diabetes mellitus: Insbesondere Typ-1-Diabetes kann zu ungewolltem Gewichtsverlust führen, da der Körper die Glukose nicht richtig verwerten kann.
  • Darmerkrankungen: Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen und zu Gewichtsverlust führen.
  • Medikamente: Gewisse Medikamente, wie z.B. einige Antidepressiva oder Schilddrüsenmedikamente, können als Nebenwirkung Gewichtsverlust hervorrufen.
  • Parasitäre Infektionen: In seltenen Fällen kann ein Parasitenbefall zu Nährstoffverlust und Gewichtsabnahme führen.

Wann ist ärztlicher Rat notwendig? Ein unerklärlicher Gewichtsverlust oder das Ausbleiben einer Gewichtszunahme trotz ausreichender Ernährung und fehlender körperlicher Aktivität sollten ärztlich abgeklärt werden. Insbesondere wenn begleitende Symptome wie Müdigkeit, Schwäche, Schwindel, Haarausfall oder Verdauungsstörungen auftreten, ist eine gründliche Untersuchung unerlässlich.

Extremes Untergewicht als Warnsignal: Extremes Untergewicht trotz Nahrungsaufnahme ist ein ernstzunehmendes Zeichen und kann auf eine Essstörung wie Anorexia nervosa hindeuten. Diese Erkrankung ist lebensbedrohlich und erfordert eine sofortige und professionelle Behandlung durch Fachärzte, Psychologen und Ernährungsberater. Hierbei geht es nicht nur um die Gewichtszunahme, sondern vor allem um die Behandlung der zugrundeliegenden psychischen Erkrankung.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Gründe für ein Ausbleiben von Gewichtszunahme trotz Nahrungsaufnahme sind vielfältig. Eine einfache Einschätzung ist oft nicht möglich. Bei Unsicherheiten oder auftretenden Symptomen ist eine ärztliche Beratung unbedingt notwendig, um die Ursache zu finden und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Selbstheilungsversuche sind in diesem Fall nicht ratsam und können die Situation verschlimmern.