Welche Süßstoffe sollte man meiden?

9 Sicht

Für Menschen mit Phenylketonurie (PKU) ist strikte Vorsicht geboten. Aspartam und andere phenylalaninhaltige Substanzen, die in vielen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Eiern und Brot vorkommen, müssen gemieden werden. Diese Diätbeschränkung ist entscheidend, um gesundheitliche Komplikationen durch die Stoffwechselstörung zu vermeiden.

Kommentar 0 mag

Welche Süßstoffe sollten Sie meiden? Ein kritischer Überblick

Der Wunsch nach süßen Genüssen ohne die Kalorien und den Blutzuckeranstieg von Zucker ist verständlich. Zahlreiche Süßstoffe versprechen Abhilfe, doch nicht alle sind gleichwertig oder unbedenklich. Die Entscheidung für den “richtigen” Süßstoff sollte daher gut überlegt sein und individuelle Bedürfnisse berücksichtigen. Besonders wichtig ist die Kenntnis möglicher Nebenwirkungen und unerwünschter Wechselwirkungen.

Aspartam: Dieser weit verbreitete Süßstoff wird oft in Light-Getränken und zuckerfreien Kaugummis verwendet. Er ist umstritten, da er im Körper zu Phenylalanin und Methanol abgebaut wird. Während Phenylalanin für die meisten Menschen unbedenklich ist, sollten Personen mit Phenylketonurie (PKU) Aspartam unbedingt vermeiden, da ihr Körper Phenylalanin nicht ausreichend verstoffwechseln kann. Auch Kopfschmerzen, Schwindel und andere neurologische Beschwerden werden im Zusammenhang mit Aspartam diskutiert, obwohl die wissenschaftliche Evidenz hierfür umstritten ist und weitere Forschung benötigt wird.

Saccharin: Ein älterer Süßstoff, der oft einen leicht bitteren Nachgeschmack aufweist. Ähnlich wie Aspartam war er in der Vergangenheit Ziel von Sicherheitsbedenken, die sich jedoch weitgehend als unbegründet erwiesen haben. Trotzdem wird er von einigen Verbrauchern aufgrund des Geschmacks und möglicher, wenn auch seltener, gastrointestinaler Beschwerden gemieden.

Cyclamat: In einigen Ländern verboten, in anderen zugelassen. Ähnlich wie Saccharin ist er relativ alt und war Gegenstand von Sicherheitsdiskussionen, die jedoch zu keiner eindeutigen Risikobewertung geführt haben. Auch hier kann ein leicht metallischer Beigeschmack manche Verbraucher abschrecken.

Acesulfam-Kalium (Acesulfam K): Ein relativ neuer Süßstoff, der oft in Kombination mit anderen Süßstoffen verwendet wird, um den Geschmack zu verbessern. Er wird im Körper unverändert ausgeschieden und gilt als relativ unbedenklich, obwohl Langzeitstudien noch fehlen.

Sucralose: Ein künstlicher Süßstoff, der aus Zucker hergestellt wird, aber vom Körper nicht verstoffwechselt wird. Er wird von vielen als geschmacklich neutral empfunden. Allerdings gibt es Studien, die auf mögliche Auswirkungen auf die Darmflora hinweisen, die weiterer Forschung bedürfen.

Steviolglycoside (Stevia): Ein natürlicher Süßstoff, der aus der Stevia-Pflanze gewonnen wird. Er gilt allgemein als unbedenklich, kann aber einen leicht lakritzartigen Beigeschmack haben und ist deutlich intensiver in der Süße als Zucker. Die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel ist bei Stevia im Vergleich zu Zucker geringer, aber nicht gänzlich irrelevant.

Fazit: Die Wahl des richtigen Süßstoffs ist individuell und hängt von den persönlichen Vorlieben und gesundheitlichen Voraussetzungen ab. Während viele Süßstoffe als weitgehend unbedenklich gelten, bestehen bei einigen weiterhin Unsicherheiten bezüglich der Langzeitwirkungen. Personen mit PKU müssen strikt auf phenylalaninhaltige Süßstoffe wie Aspartam verzichten. Im Zweifelsfall ist eine Rücksprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater ratsam, um den passenden Süßstoff für die individuellen Bedürfnisse zu finden. Eine bewusste Reduktion des Zuckerkonsums durch die Vermeidung stark verarbeiteter Lebensmittel ist zudem immer die gesündere Alternative.