Welche Fische gehören zu den Friedfischen?
Brasse, Güster, Gründling, Rotauge, Rotfeder, Karpfen, Schleie und Döbel – diese unauffälligen, aber faszinierenden Süßwasserbewohner teilen eine friedliche Natur. Ihr harmonisches Zusammenleben in Teichen und Flüssen macht sie zu beliebten Objekten der Angler und Naturbeobachter.
Friedfische: Harmonie im aquatischen Reich
Die Bezeichnung “Friedfisch” mag auf den ersten Blick unspezifisch wirken. Doch hinter diesem Begriff verbirgt sich eine faszinierende Vielfalt an Süßwasserfischen, die sich durch ein vergleichsweise friedliches Verhalten gegenüber Artgenossen und anderen Fischarten auszeichnen. Im Gegensatz zu den eher aggressiven Räubern des aquatischen Lebensraumes, leben diese Fische meist in harmonischen Gemeinschaften, die ein interessantes ökologisches Gleichgewicht schaffen. Doch welche Arten gehören nun tatsächlich zu den Friedfischen und was macht ihr friedliches Zusammenleben aus?
Es ist wichtig zu betonen, dass die Bezeichnung “Friedfisch” nicht absolut ist. Auch innerhalb dieser Gruppe kann es zu Revierkämpfen, Rangordnungen und gelegentlichen Aggressionen kommen, besonders während der Laichzeit oder bei Futterknappheit. Der Begriff beschreibt eher eine Tendenz zum friedlichen Miteinander im Vergleich zu den ausgesprochen räuberischen Arten.
Zu den bekanntesten und beliebtesten Vertretern der Friedfische gehören:
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Brassen (Abramis brama): Diese stattlichen Fische sind durch ihren hochrückigen Körper und die silbrige Färbung leicht zu erkennen. Sie bevorzugen stehende oder langsam fließende Gewässer und ernähren sich hauptsächlich von pflanzlichem Material und Kleintieren. Ihr Verhalten ist überwiegend friedlich, wenngleich größere Exemplare kleinere Artgenossen in der Rangordnung unterdrücken können.
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Güster (Abramis bjoerkna): Ähnlich wie die Brassen bevorzugen Güster eher ruhige Gewässer. Sie sind etwas schlanker und zeichnen sich durch eine deutlichere, fast goldgelbe Färbung aus. Auch der Güster ist ein eher friedlicher Geselle.
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Gründling (Gobio gobio): Dieser kleine, eher unscheinbare Fisch bewohnt schnell fließende Bäche und Flüsse. Er lebt in Schwärmen und ernährt sich von Insektenlarven und anderen Kleintieren am Gewässergrund. Sein Verhalten ist durchweg friedlich.
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Rotaugen (Rutilus rutilus): Diese weit verbreiteten Fische sind durch ihre rötlichen Augen und den silbrig-goldenen Körper leicht erkennbar. Sie sind Allesfresser und kommen sowohl in stehenden als auch in langsam fließenden Gewässern vor. Rotaugen leben oft in größeren Schwärmen und zeigen ein generell friedliches Verhalten.
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Rotfedern (Scardinius erythrophthalmus): Ähnlich wie Rotaugen, aber mit stärker rötlichem Bauch und Schwanzflosse. Auch sie bevorzugen ruhige Gewässer und sind Allesfresser. Sie sind meist friedlich, können aber in der Laichzeit territorial werden.
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Karpfen (Cyprinus carpio): Ein weiterer Gigant unter den Friedfischen. Karpfen sind Allesfresser und äußerst anpassungsfähig. Sie können sowohl in Teichen als auch in Flüssen leben. Ihr Verhalten ist meist friedlich, jedoch können große Exemplare kleinere Fische verdrängen.
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Schleien (Tinca tinca): Diese robusten Fische sind durch ihre schleimige Haut und die dunkle Färbung charakteristisch. Sie bevorzugen stehende Gewässer mit viel Vegetation und sind Allesfresser. Schleien gelten als sehr friedlich.
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Döbel (Leuciscus cephalus): Im Gegensatz zu den anderen genannten Arten ist der Döbel ein eher aktiver Fisch, der schnell fließende Gewässer bevorzugt. Obwohl er zu den Cypriniden gehört und oft als Friedfisch bezeichnet wird, kann er sich bei der Nahrungsaufnahme durchaus aggressiv verhalten und kleinere Fische verdrängen.
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, repräsentiert aber einen guten Überblick über einige der häufigsten Friedfische unserer heimischen Gewässer. Die genaue Einordnung einzelner Arten kann je nach Kontext und Verhalten variieren. Die Beobachtung ihres natürlichen Verhaltens in ihrem Habitat bleibt jedoch stets faszinierend und lehrreich.
#Fischarten#Friedfische#SpeisefischeKommentar zur Antwort:
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