Was passiert, wenn man ionisiertes Wasser trinkt?
Ionisiertes Wasser, reich an Basen, verzichtet auf den oft kritisierten Kalk. Seine entgiftende Wirkung ist jedoch fraglich und ein langfristiger Konsum birgt das Risiko mineralischer Dysbalancen. Normales Leitungswasser bietet hier vergleichbare Vorteile, ohne zusätzliche Risiken.
Ionisiertes Wasser: Wundermittel oder Marketing-Gag?
Ionisiertes Wasser, oft als “alkalisches Wasser” beworben, erlebt einen regelrechten Hype. Versprechen von Entgiftung, verbesserter Gesundheit und erhöhter Leistungsfähigkeit locken viele Konsumenten an. Doch was steckt wirklich hinter diesen Behauptungen, und birgt der Genuss von ionisiertem Wasser tatsächlich Vorteile oder gar Risiken?
Der Prozess der Ionisierung spaltet Wassermoleküle mithilfe einer Elektrolyse in zwei Ströme: einen sauren und einen basischen. Der basische Strom, mit einem höheren pH-Wert als normales Wasser, ist das Produkt, das in der Regel als “ionisiertes Wasser” vermarktet wird. Ein oft hervorgehobener Vorteil ist der reduzierte Kalkanteil. Da der Ionisierungsprozess Kalzium und Magnesium, die Hauptbestandteile von Kalk, teilweise entfernt, ist das Wasser tatsächlich weicher. Dieser Aspekt ist jedoch kein Alleinstellungsmerkmal, da auch gefiltertes oder enthärtetes Wasser kalkarm ist.
Die oft angepriesene entgiftende Wirkung ist jedoch wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Während einige Studien positive Effekte auf bestimmte Zelltypen im Labor zeigten, fehlen groß angelegte, randomisierte kontrollierte Studien am Menschen, die eine eindeutige gesundheitsfördernde Wirkung von ionisiertem Wasser nachweisen. Die Behauptungen, es könne den Körper “entgiften”, sind im wissenschaftlichen Kontext eher vage und überinterpretiert. Der Körper besitzt bereits effiziente, natürliche Entgiftungssysteme, die durch den Konsum von ionisiertem Wasser nicht signifikant verbessert werden.
Ein potentielles Risiko des langfristigen Konsums von ionisiertem Wasser besteht in einer möglichen mineralischen Dysbalance. Durch den Entzug von Mineralien wie Kalzium und Magnesium kann ein Mangel entstehen, der sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Diese Mineralien sind essentiell für zahlreiche Körperfunktionen, wie beispielsweise die Knochengesundheit und die Muskelkontraktion. Ein ausgewogener Mineralhaushalt wird durch eine abwechslungsreiche Ernährung sichergestellt, und nicht durch den Konsum eines spezifischen Wassers.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Ionisiertes Wasser ist weicher als Leitungswasser und enthält weniger Kalk. Die behaupteten gesundheitsfördernden Eigenschaften, insbesondere die Entgiftungswirkung, sind jedoch nicht wissenschaftlich fundiert. Der langfristige Konsum birgt sogar das Risiko einer mineralischen Dysbalance. Normales Leitungswasser oder gefiltertes Wasser bietet ähnliche Vorteile bezüglich des Kalkgehalts, ohne die potentiellen Risiken von ionisiertem Wasser. Bevor man auf ionisiertes Wasser umsteigt, sollte man daher die eigenen Ernährungsgewohnheiten überdenken und gegebenenfalls mit einem Arzt oder Ernährungsberater sprechen. Der Hype um ionisiertes Wasser sollte kritisch hinterfragt werden und nicht als Ersatz für eine gesunde Lebensweise und ausgewogene Ernährung betrachtet werden.
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