Was darf man bei schlechten Nierenwerten nicht essen?

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Bei eingeschränkter Nierenfunktion sollten stark salzhaltige Produkte wie Lachsschinken und Pommes tabu sein. Stattdessen eignen sich mageres Fleisch wie Putenbrust und Käsesorten mit geringerem Salzgehalt, beispielsweise Camembert oder Emmentaler. Achten Sie auf eine ausgewogene, natriumreduzierte Ernährung.
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Schlechte Nierenwerte: Was Sie unbedingt von Ihrem Speiseplan streichen sollten

Eine eingeschränkte Nierenfunktion erfordert eine sorgfältige Anpassung der Ernährung. Was früher selbstverständlich war, kann bei geschädigten Nieren zu erheblichen Problemen führen. Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung der Nierenfunktion und der Verhinderung weiterer Schäden. Doch welche Lebensmittel sollten Menschen mit schlechten Nierenwerten unbedingt meiden? Hier ein Überblick über kritische Nahrungsmittelgruppen und hilfreiche Alternativen.

Die großen „No-Gos“ bei Nierenproblemen:

  • Hochwertiges Eiweiß in großen Mengen: Während Eiweiß wichtig ist, belastet eine übermäßige Aufnahme die Nieren. Insbesondere tierisches Eiweiß aus rotem Fleisch (z.B. Rind, Schwein, Lamm) und Wurstwaren sollte reduziert werden. Die Nieren müssen vermehrt arbeiten, um die Abbauprodukte zu filtern. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf mageres Fleisch wie Pute, Hähnchenbrust (ohne Haut) und Fisch mit niedrigem Phosphatgehalt (z.B. Kabeljau, Seelachs). Auch pflanzliches Eiweiß aus Hülsenfrüchten sollte in Maßen genossen werden, da diese oft viel Phosphat enthalten.

  • Phosphorreiche Lebensmittel: Phosphor ist ein Mineral, das der Körper in Maßen benötigt. Bei eingeschränkter Nierenfunktion reichert sich Phosphor jedoch im Blut an (Hyperphosphatämie), was zu weiteren Komplikationen führen kann. Daher sollten stark phosphathaltige Lebensmittel wie Cola, Käse (vor allem Hartkäse wie Cheddar), Nüsse, Vollkornprodukte und Schokolade reduziert oder ganz vermieden werden. Achten Sie auf die Nährwertangaben auf den Lebensmittelverpackungen.

  • Hochwertiges Kalium: Kalium ist ein wichtiger Elektrolyt, aber bei Niereninsuffizienz kann sich Kalium im Blut ansammeln (Hyperkaliämie), was lebensbedrohlich sein kann. Lebensmittel mit hohem Kaliumgehalt wie Bananen, Orangen, Tomaten, Kartoffeln und Spinat sollten daher nur in geringen Mengen und nach Absprache mit dem Arzt konsumiert werden.

  • Hohe Natrium- (Salz-) Konzentration: Natrium führt zu Wassereinlagerungen und belastet das Herz-Kreislauf-System, was bei Nierenproblemen besonders kritisch ist. Stark salzhaltige Produkte wie Fertiggerichte, Konserven, gehärtetes Fett, Wurstwaren (besonders Lachsschinken), Pommes frites, sowie stark gewürzte Speisen sollten unbedingt vom Speiseplan gestrichen werden. Verwenden Sie stattdessen frische Kräuter und Gewürze zum Würzen.

  • Oxalsäurehaltige Lebensmittel: Oxalsäure kann zu Nierensteinen beitragen. Daher sollten Lebensmittel mit hohem Oxalsäuregehalt wie Spinat, Rhabarber, Rote Bete und Schokolade nur in Maßen gegessen werden.

Empfehlungen für eine nierenschonende Ernährung:

  • Viel trinken: Ausreichend Flüssigkeit (vor allem Wasser) ist wichtig, um die Nieren zu unterstützen. Die genaue Flüssigkeitsmenge sollte mit dem Arzt abgesprochen werden.

  • Mageres Fleisch und Fisch: Wie bereits erwähnt, bevorzugen Sie mageres Fleisch und Fisch mit niedrigem Phosphatgehalt.

  • Gemüse mit niedrigem Kalium- und Phosphatgehalt: Achten Sie auf Gemüse mit geringerem Kalium- und Phosphatgehalt, wie z.B. Karotten, Blumenkohl oder grüne Bohnen.

  • Vollwertige, unverarbeitete Lebensmittel: Bevorzugen Sie frische, unverarbeitete Lebensmittel anstatt Fertiggerichte.

  • Regelmäßige ärztliche Beratung: Eine individuelle Ernährungsumstellung sollte unbedingt mit einem Arzt oder Ernährungsberater abgesprochen werden, um die Nierenfunktion bestmöglich zu unterstützen und individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Fazit:

Eine nierenschonende Ernährung ist bei eingeschränkter Nierenfunktion von größter Bedeutung. Die hier aufgeführten Informationen dienen lediglich der allgemeinen Aufklärung und sind kein Ersatz für eine professionelle ärztliche Beratung. Eine individuelle Anpassung der Ernährung an die jeweiligen Bedürfnisse ist unerlässlich, um langfristige Schäden zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder einem qualifizierten Ernährungsberater, um einen individuellen Ernährungsplan zu erstellen.