Warum trocknet Kaffee den Körper aus?

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Entgegen der landläufigen Meinung entwässert Kaffee den Körper nicht zwangsläufig. Studien zeigen, dass der Flüssigkeitsverlust durch die harntreibende Wirkung des Koffeins in der Regel durch die im Kaffee enthaltene Wassermenge ausgeglichen wird. Regelmäßiger Kaffeekonsum kann daher problemlos zur täglichen Flüssigkeitszufuhr beitragen.

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Der Kaffee-Mythos: Trocknet er wirklich aus?

Der Glaube, Kaffee würde den Körper dehydrieren, hält sich hartnäckig. Doch die Wahrheit ist deutlich nuancierter, als der verbreitete Mythos suggeriert. Während Kaffee tatsächlich eine leicht harntreibende Wirkung besitzt, was zu vermehrter Urinproduktion führt, wird dieser Flüssigkeitsverlust in der Regel durch die im Kaffee selbst enthaltene Flüssigkeit kompensiert. Es kommt also auf das Gesamtbild an.

Der Schlüssel liegt im Verständnis der komplexen Interaktion zwischen Koffein und dem menschlichen Körper. Koffein stimuliert das zentrale Nervensystem und wirkt als Diuretikum, das heißt, es fördert die Ausscheidung von Wasser und Elektrolyten über die Nieren. Dieser Effekt ist jedoch dosisabhängig. Ein einzelner Espresso oder eine Tasse Filterkaffee löst in der Regel keine signifikante Dehydrierung aus, insbesondere nicht bei Menschen, die ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.

Zahlreiche Studien haben diese These unterstützt. Forscher konnten zeigen, dass der Flüssigkeitsverlust durch den Kaffeekonsum durch die im Getränk enthaltene Wassermenge ausgeglichen werden kann, sogar bei moderatem bis hohem Koffeinkonsum. Die hydratisierende Wirkung des Wassers überwiegt den diuretischen Effekt des Koffeins – vorausgesetzt, man konsumiert den Kaffee in Maßen und gleicht die Flüssigkeitszufuhr insgesamt aus.

Natürlich gibt es Ausnahmen. Ein übermäßiger Kaffeekonsum, insbesondere bei gleichzeitiger unzureichender Wasseraufnahme, kann zu Dehydrierung führen. Personen mit bestimmten gesundheitlichen Vorerkrankungen oder solche, die stark schwitzen (z.B. durch Sport), sollten ihren Kaffeekonsum entsprechend anpassen und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Behauptung, Kaffee würde generell den Körper austrocknen, ist eine Vereinfachung. Bei moderatem Konsum und ausreichender Flüssigkeitszufuhr insgesamt, gleicht die im Kaffee enthaltene Wassermenge die leicht harntreibende Wirkung des Koffeins aus. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kaffeekonsum und Wasseraufnahme ist der Schlüssel zu einem hydrierten Körper, unabhängig davon, ob man Kaffeeliebhaber ist oder nicht. Ein übermäßiger Konsum hingegen sollte vermieden werden, um mögliche negative Auswirkungen zu minimieren.