Warum schmeckt Flaschenwasser manchmal süß?

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Ein leicht süßlicher Geschmack im Mineralwasser deutet oft auf einen erhöhten Magnesiumgehalt hin. Dieser Mineralstoff kann von manchen Menschen als süß empfunden werden. Ein Wert über 50 Milligramm pro Liter spricht für eine besonders magnesiumreiche Quelle.
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Das süße Geheimnis des Flaschenwassers: Magnesium und mehr

Mineralwasser, das erfrischend sprudelt und doch einen Hauch von Süße im Abgang verrät – ein Phänomen, das so manchen Wassertrinker verwundert. Woher kommt dieser leicht süßliche Geschmack, der manche Flaschenwässer von anderen unterscheidet? Die Antwort liegt oft in der mineralischen Zusammensetzung, insbesondere im Magnesiumgehalt.

Ein leicht süßlicher Geschmack ist ein häufiges Indiz für einen erhöhten Magnesiumanteil im Wasser. Magnesium selbst ist kein süß schmeckender Stoff im herkömmlichen Sinne, wie etwa Zucker. Vielmehr löst der Mineralstoff eine spezifische Geschmackswahrnehmung aus, die von vielen Personen als leicht süßlich beschrieben wird. Diese subjektive Wahrnehmung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und kann von verschiedenen Faktoren wie genetischen Dispositionen, der individuellen Geschmacksintensität und sogar dem aktuellen Gesundheitszustand abhängen.

Ein Magnesiumgehalt von über 50 Milligramm pro Liter deutet auf eine besonders magnesiumreiche Quelle hin und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines wahrnehmbaren süßlichen Geschmacks. Die tatsächliche Konzentration, die ein süßliches Aroma hervorruft, kann jedoch variieren und ist auch von anderen im Wasser gelösten Mineralien und Salzen abhängig. Ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Ionen beeinflusst das gesamte Geschmacksprofil. Zum Beispiel kann der Gehalt an Calcium, Natrium und Sulfat den süßlichen Eindruck verstärken oder abschwächen.

Doch der süßliche Geschmack ist nicht allein auf Magnesium zurückzuführen. Auch andere Faktoren spielen eine Rolle:

  • Der pH-Wert: Ein leicht alkalischer pH-Wert kann den Geschmack beeinflussen und ihn milder und runder erscheinen lassen, was von manchen als süß empfunden werden kann.
  • Die Temperatur: Kaltes Wasser schmeckt oft intensiver als warmes Wasser, was auch den wahrgenommenen Süßegrad beeinflussen kann.
  • Die verwendeten Flaschen: Der verwendete Kunststoff kann, wenngleich in geringen Mengen, den Geschmack des Wassers beeinflussen, obwohl dies eher auf einen chemischen Nebengeschmack abzielt, als auf eine Süße.
  • Individuelle Wahrnehmung: Wie bereits erwähnt, ist die Geschmackswahrnehmung individuell sehr unterschiedlich. Was der eine als süß empfindet, kann der andere als neutral oder sogar leicht bitter wahrnehmen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der süßliche Geschmack von Mineralwasser häufig auf einen erhöhten Magnesiumgehalt zurückzuführen ist. Dieser Effekt wird durch das Zusammenspiel verschiedener Mineralien, den pH-Wert, die Temperatur und die individuelle Geschmackswahrnehmung beeinflusst. Ein erhöhter Magnesiumgehalt sollte daher nicht als Indikator für zugesetzten Zucker oder künstliche Süßstoffe verstanden werden, sondern vielmehr als ein Kennzeichen einer besonders mineralstoffreichen Wasserquelle. Wer diesen dezenten Süßegrad schätzt, sollte beim Kauf von Mineralwasser auf die Angaben zur mineralischen Zusammensetzung achten.