Warum kein Zucker bei Neurodermitis?
Neurodermitis-Betroffene sollten Zucker meiden, da er Entzündungsprozesse im Körper verstärken kann. Eine ausgewogene Ernährung, die Entzündungen reduziert und das Immunsystem unterstützt, ist entscheidend. Zucker und Transfette hingegen können die Symptome der Hauterkrankung negativ beeinflussen und sollten daher möglichst reduziert werden.
Süße Gefahr für die Haut: Warum Neurodermitis-Patienten Zucker meiden sollten
Neurodermitis, auch atopisches Ekzem genannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die von quälendem Juckreiz, trockener Haut und schubweisen Ekzemen gekennzeichnet ist. Die Lebensqualität der Betroffenen wird dadurch oft erheblich beeinträchtigt. Neben genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf der Krankheit. Insbesondere Zucker steht im Verdacht, die Symptome von Neurodermitis zu verschlimmern. Aber warum ist das so?
Zucker als Brandbeschleuniger im Körper:
Der Konsum von Zucker, insbesondere von raffiniertem Zucker, führt zu einem raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Dieser Anstieg löst im Körper eine Kaskade von Reaktionen aus. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum Zucker bei Neurodermitis problematisch sein kann:
- Entzündungsfördernde Wirkung: Ein hoher Blutzuckerspiegel stimuliert die Produktion von entzündungsfördernden Botenstoffen, sogenannten Zytokinen. Diese Entzündungsreaktion im Körper kann die bestehenden Entzündungen bei Neurodermitis verstärken und zu einer Verschlechterung der Hautsymptome führen.
- Einfluss auf die Darmgesundheit: Zucker begünstigt das Wachstum von “schlechten” Bakterien im Darm. Ein Ungleichgewicht der Darmflora (Dysbiose) kann die Entstehung von Entzündungen im Körper fördern und das Immunsystem negativ beeinflussen. Da das Immunsystem bei Neurodermitis oft ohnehin überreagiert, kann dies die Symptome weiter verschlimmern.
- Beeinträchtigung der Immunfunktion: Ein hoher Zuckerkonsum kann die Funktion des Immunsystems schwächen und die Abwehrkräfte des Körpers herabsetzen. Dies kann dazu führen, dass die Haut anfälliger für Infektionen wird, die wiederum die Ekzeme verschlimmern können.
- Wechselwirkung mit Cortisol: Zucker kann die Freisetzung von Cortisol, dem Stresshormon, beeinflussen. Ein chronisch erhöhter Cortisolspiegel kann das Immunsystem unterdrücken und die Entzündungsreaktion im Körper verstärken.
Nicht nur der “offensichtliche” Zucker ist das Problem:
Es ist wichtig zu beachten, dass Zucker nicht nur in Süßigkeiten, Kuchen und Limonaden enthalten ist. Auch in vielen verarbeiteten Lebensmitteln, wie z.B. Fertiggerichten, Soßen und sogar Wurstwaren, verstecken sich oft große Mengen an Zucker. Achten Sie daher beim Einkauf auf die Zutatenliste und den Nährwertgehalt.
Was können Neurodermitis-Patienten tun?
- Zucker reduzieren: Vermeiden Sie raffinierten Zucker, Süßigkeiten, Limonaden und stark zuckerhaltige Lebensmittel.
- Versteckten Zucker aufspüren: Lesen Sie die Zutatenlisten aufmerksam und achten Sie auf Begriffe wie Glukose, Fruktose, Dextrose, Maltose, Sirup oder Invertzucker.
- Komplexe Kohlenhydrate bevorzugen: Essen Sie stattdessen komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten, Gemüse und Hülsenfrüchten. Diese werden langsamer verdaut und führen zu einem langsameren Anstieg des Blutzuckerspiegels.
- Auf eine ausgewogene Ernährung achten: Eine entzündungshemmende Ernährung, reich an Omega-3-Fettsäuren (z.B. Fisch, Leinöl), Antioxidantien (z.B. Obst, Gemüse) und Ballaststoffen, kann helfen, die Symptome von Neurodermitis zu lindern.
- Darmgesundheit stärken: Probiotische Lebensmittel, wie Joghurt oder Kefir, können die Darmflora positiv beeinflussen.
- Individuelle Auslöser identifizieren: Führen Sie ein Ernährungstagebuch, um herauszufinden, welche Lebensmittel bei Ihnen persönlich die Symptome verschlimmern.
Fazit:
Während es keine allgemeingültige “Neurodermitis-Diät” gibt, kann eine bewusste Reduzierung von Zucker eine wichtige Maßnahme sein, um die Entzündungsprozesse im Körper zu reduzieren und die Hautsymptome zu lindern. In Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung und einer guten Hautpflege kann dies die Lebensqualität von Neurodermitis-Patienten deutlich verbessern. Es ist ratsam, sich von einem Arzt oder Ernährungsberater individuell beraten zu lassen, um die optimale Ernährungsstrategie für die eigene Situation zu finden. Denken Sie daran: Eine langfristige Ernährungsumstellung ist oft effektiver als kurzfristige Verbote.
#Neurodermitis#Verzicht#Zucker