Welches Wasser bei Neurodermitis?

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Geeignetes Wasser bei Neurodermitis: Leitungswasser: Reines Leitungswasser ist in der Regel unbedenklich. Stilles Mineralwasser: Neutraler pH-Wert, niedriger Mineralstoffgehalt, kaum Chlor. Abgekochtes Wasser: Keime und Bakterien werden abgetötet.
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Welches Wasser ist bei Neurodermitis geeignet? Ein Leitfaden für empfindliche Haut

Neurodermitis, auch atopisches Ekzem genannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die sich durch juckende, trockene und gerötete Hautstellen äußert. Die richtige Hautpflege ist entscheidend, um die Symptome zu lindern und Schübe zu vermeiden. Dabei spielt nicht nur die Wahl der Cremes und Lotionen eine Rolle, sondern auch die des Wassers, das zur Reinigung und Pflege verwendet wird. Denn auch Wasser kann die Haut reizen und austrocknen.

Nicht jedes Wasser ist gleich gut geeignet für Neurodermitis-Patienten. Leitungswasser, Mineralwasser oder abgekochtes Wasser – die Unterschiede liegen im Detail und können einen Einfluss auf das Hautbild haben. Im Folgenden betrachten wir diese Optionen genauer:

Leitungswasser: Der Standard mit Hindernissen

In Deutschland ist die Qualität des Leitungswassers in der Regel sehr hoch. Es wird streng kontrolliert und enthält nur geringe Mengen an Schadstoffen. Dennoch kann es für Menschen mit Neurodermitis problematisch sein. Der Grund:

  • Härtegrad: Leitungswasser enthält je nach Region unterschiedliche Mengen an Kalk (Calcium und Magnesium). Hartes Wasser kann die Haut austrocknen und den Säureschutzmantel angreifen.
  • Chlor: Chlor wird dem Trinkwasser zur Desinfektion zugesetzt. Auch wenn die Menge gering ist, kann es bei empfindlicher Haut Reizungen hervorrufen.
  • Rohrleitungen: Alte Rohrleitungen können Schwermetalle wie Blei oder Kupfer ins Wasser abgeben, die ebenfalls Hautreizungen verursachen können.

Was tun?

  • Härtegrad prüfen: Erkundigen Sie sich bei Ihrem Wasserversorger nach dem Härtegrad Ihres Leitungswassers. Bei hartem Wasser kann ein Wasserenthärter helfen.
  • Wasserfilter: Ein Wasserfilter kann Chlor, Kalk und Schwermetalle reduzieren.
  • Haut beobachten: Achten Sie darauf, wie Ihre Haut auf das Leitungswasser reagiert. Wenn Sie Rötungen, Juckreiz oder Trockenheit feststellen, sollten Sie eine Alternative in Betracht ziehen.

Stilles Mineralwasser: Die sanfte Alternative

Stilles Mineralwasser ist eine gute Alternative zum Leitungswasser für Neurodermitis-Patienten. Es bietet folgende Vorteile:

  • Neutraler pH-Wert: Viele Mineralwässer haben einen neutralen pH-Wert (um die 7), der dem natürlichen pH-Wert der Haut ähnelt.
  • Niedriger Mineralstoffgehalt: Im Vergleich zu hartem Leitungswasser enthält stilles Mineralwasser in der Regel weniger Mineralstoffe, was die Haut weniger belastet.
  • Kaum Chlor: Mineralwasser wird nicht gechlort.

Worauf achten?

  • Sorte wählen: Achten Sie auf stilles Mineralwasser ohne Kohlensäure und mit einem niedrigen Mineralstoffgehalt. Informationen dazu finden Sie auf dem Etikett.
  • Qualität: Wählen Sie ein Mineralwasser von hoher Qualität.

Abgekochtes Wasser: Die Keimfreie Lösung

Abgekochtes Wasser ist besonders für die Reinigung von Wunden oder zur Zubereitung von Umschlägen geeignet. Durch das Abkochen werden Keime und Bakterien abgetötet, was das Risiko von Infektionen reduziert.

Wichtig: Lassen Sie das abgekochte Wasser vor der Anwendung abkühlen, um Verbrennungen zu vermeiden.

Fazit:

Die Wahl des richtigen Wassers kann einen wichtigen Beitrag zur Linderung von Neurodermitis-Symptomen leisten. Während reines Leitungswasser in vielen Fällen unbedenklich ist, kann hartes oder gechlortes Wasser die Haut reizen. Stilles Mineralwasser und abgekochtes Wasser sind gute Alternativen, besonders bei empfindlicher Haut oder zur Reinigung von Wunden. Beobachten Sie Ihre Haut genau und passen Sie Ihre Wasserwahl entsprechend an. Zusätzlich ist es ratsam, mit einem Dermatologen zu sprechen, um die beste Vorgehensweise für Ihre individuelle Situation zu bestimmen. Er kann Ihnen spezifische Empfehlungen geben und Ihnen helfen, die optimale Hautpflegeroutine zu entwickeln.