Warum ist man bei Hitze schwerer?

3 Sicht

Hitze führt zu vermehrter Lymphflüssigkeitseinlagerung im Körper, was umgangssprachlich als Wassereinlagerungen bekannt ist. Dies äußert sich oft in geschwollenen Füßen und Beinen, kann aber auch Hände, Gesicht und Arme betreffen. Das zusätzliche Gewicht resultiert aus dieser Flüssigkeitsansammlung.

Kommentar 0 mag

Das Hitze-Gewicht: Warum fühlen wir uns bei hohen Temperaturen schwerer?

Die Sommerhitze plagt uns nicht nur mit Schweißausbrüchen und Müdigkeit, sondern auch mit einem unerklärlichen Gewichtszuwachs. Plötzlich zeigt die Waage mehr an, obwohl wir weniger gegessen haben. Dieser vermeintliche Gewichtszunahme ist jedoch meist keine Folge von Fettansatz, sondern ein Phänomen, das eng mit der körpereigenen Flüssigkeitsregulation zusammenhängt.

Im Gegensatz zur landläufigen Annahme, dass wir bei Hitze vermehrt Flüssigkeit über den Schweiß verlieren und dadurch an Gewicht verlieren, ist der Effekt genau umgekehrt. Hochtemperaturn beeinflussen die Flüssigkeitsverteilung im Körper erheblich. Der Körper versucht, seine Kerntemperatur zu regulieren, indem er verstärkt Schweiß produziert. Dieser Schweiß besteht zu einem Großteil aus Wasser und Elektrolyten. Gleichzeitig wird, um den Flüssigkeitsverlust zu kompensieren, die Durchblutung der Haut erhöht, um die Wärmeabgabe zu optimieren.

Dieser Mechanismus führt jedoch dazu, dass der Körper vermehrt Wasser und Elektrolyte in den Zwischenzellräumen speichert – ein Prozess, der als Ödem bezeichnet wird und in der Umgangssprache als “Wassereinlagerung” bekannt ist. Diese Flüssigkeitsansammlung ist in erster Linie eine Schutzreaktion des Körpers, um den Kreislauf aufrechtzuerhalten. Die Lymphflüssigkeit, die normalerweise den Abfallstoffe aus dem Gewebe abtransportiert, wird in der Hitze teilweise im Gewebe zurückbehalten.

Die Folge sind sichtbare Schwellungen, oft an den Füßen und Beinen, da diese Körperteile am weitesten vom Herzen entfernt liegen und der venöse Rückfluss erschwert ist. Aber auch Hände, Gesicht und Arme können betroffen sein. Dieses zusätzliche Gewicht durch die Wassereinlagerung kann je nach individueller Konstitution und der Intensität der Hitze mehrere Kilogramm betragen – ein Effekt, der nach Abkühlung des Körpers und dem Abtransport der überschüssigen Flüssigkeit wieder verschwindet.

Es ist wichtig zu beachten, dass es sich hierbei um eine vorübergehende Gewichtszunahme handelt, die nicht mit einer tatsächlichen Zunahme von Körperfett oder Muskelmasse verwechselt werden sollte. Eine ausgewogene Flüssigkeitszufuhr, die den Schweißverlust ausgleicht, und eine moderate Bewegung bei kühleren Tageszeiten können die Wassereinlagerungen minimieren. Bei anhaltenden oder starken Schwellungen sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden, um andere mögliche Ursachen auszuschließen. Der scheinbare Gewichtszuwachs bei Hitze ist also primär ein Zeichen der körpereigenen Regulationsmechanismen und kein Grund zur Besorgnis, solange er nach Abkühlung wieder verschwindet.